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Letzte Änderung für Artikel Metropolregion Hamburg: 18.02.2006 14:17

Metropolregion Hamburg

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Die Metropolregionen in Deutschland
Die Metropolregionen in Deutschland

Die europäische Metropolregion Hamburg ist ein in zwölf Jahrhunderten gewachsener Wirtschaftraum in Norddeutschland , der sich über die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen erstreckt.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Ausdehnung

Die Metropolregion Hamburg mit ihren rund vier Millionen Einwohnern umfasst die Freie und Hansestadt Hamburg, die niedersächsischen Landkreise Cuxhaven, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg, Soltau-Fallingbostel, Stade und Uelzen, die schleswig-holsteinischen Kreise Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Pinneberg und Dithmarschen.

Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, die Niedersächsische Landesregierung und die Landesregierung Schleswig-Holstein haben 1991 beschlossen, ihre regionalpolitische Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg zu verstärken. Angesichts des hohen Wachstumsdrucks zu Beginn der neunziger Jahre sollte eine neue, langfristige Grundlage für die Kooperation geschaffen werden. Der erste Schritt war die Erarbeitung eines Ländergrenzen übergreifenden Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK).

Allerdings reicht die Wirtschaftskraft dieser Region mit der reichsten europäischen Stadt Hamburg im Mittelpunkt weit über diese beschriebenen Grenzen hinaus. Manche meinen, das beträfe ein Einflußgebiet von sieben bis acht Millionen Einwohnern innerhalb eines Radius von 100 km. Immerhin geht fast jeder zehnte Euro im Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland über den Hamburger Hafen, der mittlerweile zum drittgrößten europäischen Hafen aufgestiegen ist und zu den zehn größten der Welt gehört. Hamburg hat seit Jahrhunderten gute Verbindungen in alle Welt. Der Freibrief des Kaisers Barbarossa, der den Hamburgern half, ihre Handelsfreiheit zu nutzen, ist über 800 Jahre alt.

Über diesen langen Zeitraum entwickelte sich so etwas wie eine natürliche Konkurrenzsituation, in der die verschiedenen Ländereien und Städte der Region stetig wuchsen. Die interessierten Mächte wie Grafen, Herzöge, Könige und auch die skandinavischen Königreiche trugen ihren Teil dazu bei. Beispielsweise gründete der zu dieser Zeit in der Region regierende dänische König die Stadt Glückstadt, um dem dominierenden Hamburg eine Konkurrenz entgegenzusetzen. Es waren ebenfalls die dänischen Könige, die Altona mit Zollfreiheit und Privilegien zu Prosperität verhalfen. Unter rationalen Gesichtspunkten der geographischen regionalen Verwaltungsökonomie fasste das französische Kaiserreich die Region von 1811-1813 zum Département Bouches-de-l'Elbe zusammen. Lübeck und Bremen wurden Arrondissements , Verwaltungssitz der Präfektur war naturgemäß Hamburg. Dieser Schritt kam für die Stadtstaaten zeitlich zu früh und wurde im Zuge des gewonnenen Befreiungskrieges umgehend rückgängig gemacht. Der entscheidende Aufstieg zur weltweit bedeutenden Region gelang mit der Industrialisierung, als die Zeit der Dampfschiffe kam. Von hier an zog die Region die Menschen aus allen Teilen Europas an und diese machten sie zur multikulturellen Metropole mit bis heute anhaltendem Wachstum. Selbst zwei Weltkriege und die deutsche Teilung mit der Zonengrenze zur DDR vor den Toren tat dem keinen Abbruch.

Heute liegt die Metropolregion Hamburg wieder in der Mitte Europas und erfüllt als Handels- und Kommunikationsplatz wieder eine angestammte Funktion als Drehkreuz in allen Himmelsrichtungen. Im Norden die Skandinavischen Länder, im Osten das östliche Europa, im Süden die deutschen Bundesländer und nach Westen hin das Gespinst weltweiter Handelsverbindungen. Eine Rolle, die in der Politik eher Hamburg zugeordnet wird. Aber zu jener Zeit gehörten Städte wie Altona, Harburg oder Wandsbek noch nicht zu Hamburg. Siehe Groß-Hamburg-Gesetz. Heute sind es beispielsweise Pinneberg, Norderstedt, Ahrensburg oder Reinbek im „ Speckgürtel “ Hamburgs, die wiederum Randfunktionen erfüllen. Daraus entsteht der Sachzwang, auch über Landesgrenzen zusammenzuarbeiten, um in einem größer werdenden Europa als Metropole sich behaupten zu können. Es gibt die Prognose, dass die Regionen Europas eine größere Rolle spielen werden. Daher rührt die Diskussion, ob einzelne Bundesländer sich besser zu einem Nordstaat zusammen schließen sollten. Gleichermaßen als Vorstufe sind die norddeutschen Länder bemüht, ihre Zusammenarbeit zu verbessern.

Grundlage der Zusammenarbeit

Grundlage der Zusammenarbeit der drei Bundesländer unter Beteiligung der Kreise und Gemeinden ist das Regionale Entwicklungskonzept der Metropolregion Hamburg (1996/Fortschreibung 2001). 1997 wurden die beiden Mitte der 1950er Jahre gegründeten Gemeinsamen Landesplanungen Hamburg/Schleswig-Holstein und Hamburg/Niedersachsen zur Gemeinsamen Landesplanung Metropolregion Hamburg zusammengefasst. Ihre Gremien sind der Planungsrat, die Regionalkonferenz, der Lenkungsausschuss und die beiden Förderausschüsse Hamburg/Niedersachsen und Hamburg/Schleswig-Holstein (gemeinsame Förderfonds). Unterorganisationen sind die regionalen Arbeitsgemeinschaften der niedersächsischen und der schleswig-holsteinischen Kreise (Arbeitsgemeinschaft der Hamburg-Randkreise) sowie der Verein Naherholung im Umland Hamburg. Auch der in die Nachbarländer hereinreichende Hamburger Verkehrsverbund mit seiner Metropolcard ist eine Ausprägung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Metropolregion.

Die Hansestadt Lübeck und der Landkreis Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) sind seit 2003 Kooperationspartner der Metropolregion Hamburg.

Die Metropolregion Hamburg gehört zu den ersten sieben Europäische Metropolregionen in Deutschland, die auf Bundesebene aufgrund ihrer Vorgeschichte definiert wurden. (weitere Metropolregionen sind Berlin/Brandenburg, München, Nürnberg, das Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Ruhr, Stuttgart und das Sachsendreieck). Seit 2005 ist Hamburgs hanseatische Schwesterstadt Bremen Mittelpunkt der Metropolregion Bremen/Oldenburg. Südlich Hamburgs entstand 2005 die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen. Östlich liegt die Metropolregion Berlin/Brandenburg.


Über die Vogelfluglinie und Lübecks Fährhäfen, wie den Skandinavienkai, besteht auf dieser Verkehrsachse eine enge Beziehung zur benachbarten Öresundregion , einer transnationalen Europäischen Metropolregion bestehend aus den Großräumen Kopenhagen und Malmö , die durch den Bau der Öresundbrücke initiiert wurde. Durch den Bau der geplanten festen Fehmarnbelt-Querung würden sich die Zukunftsoptionen der Metropolregion Hamburg noch verbessern.

Das Sonderproblem Lübeck

Obwohl Lübeck von der geografischen Lage an einer der Hauptverkehrsachsen der Region geborener Bestandteil der Metropolregion Hamburg ist, verschärft sich aktuell die politische Diskussion um die Frage der Mitgliedschaft Lübecks in der Metropolregion. Die formelle Aufnahme Lübecks scheitert derzeit zum einen an der negativen Haltung der zwischen Hamburg und Lübeck liegenden Landkreise und dem negativen Votum der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung in Kiel, die gemeinsam mit der KERN-Region im Falle der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Lübeck eine Nord-Süd-Spaltung des Landes befürchtet. Entgegen der politischen Erklärungen im Landtagswahlkampf soll damit das Oberzentrum mit in der Agglomeration bis zu 280.000 Einwohnern offiziell aus der Metropolregion herausgehalten werden. Neben der „genehmigten“ besteht daher offensichtlich auch eine faktische Metropolregion. Damit ist der raumordnungspolitische Ansatz der Europäischen Metropolregionen zugunsten handfester wirtschaftlicher Überlegungen und Eigeninteressen Kiels verlassen und der Ansatz aus der Raumplanung ad absurdum geführt. [1] Dieser interessenpolitische Ansatz wird besonders deutlich, als das Ende 2005 der nördliche Teil Dithmarschens Aufnahme in die Metropolregion gefunden hat, die Umlandkreise Lübecks hingegen eine Verwaltungsgemeinschaft ohne Lübeck planen, das damit expressis verbis auf sein Stadtgebiet reduziert isoliert werden soll. Im Endeffekt bedeutet diese Haltung den konsequenten Verzicht auf Raumplanung an der Hauptverkehrsachse von Hamburg über den Verkehrsknotenpunkt Lübeck und die Fehmarnbeltregion als Europaregion nach Skandinavien, die eigentlich nach der Theorie als Punkt-axiales System konsequent zu beplanen wäre. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der infrastrukturellen Auswirkungen des neuen Autobahnkreuzes von A1 und A20 verbunden mit dem vielfach ungeliebten, aber aufstrebenden Flughafen Lübeck, der als einziger in Norddeutschland über einen direkten Bahnanschluss verfügte, wenn nicht die Deutsche Bahn vor einigen Jahren ihren Bahnhof am Flughafengelände als Wohnhaus verkauft hätte. Mit diesem politischen Ansatz wird auch der ÖPNV zwischen den beiden größten Städten der faktischen Metropolregion aus dem Hamburger Verkehrsverbund ausgegrenzt, obwohl die Trägerunternehmen des HVV schon längst vorrausschauend am Stadtverkehr Lübeck als Gesellschafter beteiligt sind und bespielsweise die Bahnverbindung Hamburg Hauptbahnhof - Lübeck Hauptbahnhof die höchste Benutzerfrequenz in Schleswig-Holstein aufweist. Eine ähnliche Ausgrenzung aus dem ÖPNV des Hamburger Verkehrsverbundes und aus der Metropolregion Hamburg betrifft auch die kreisfreie Stadt Neumünster, die allerdings über den Anschluß an den Kreis Segeberg nachdenkt, womit jedoch die KERN-Region aufgebrochen werden würde.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Kieler Bedenken gegen Metropolregion mit Lübeck. Die Welt, 3. Juni 2005 ↑ 

Wikipedia

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