fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Kontorhausviertel: 11.02.2006 01:20

Kontorhausviertel

Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Kontorhausviertel ist die Bezeichnung für den südöstlichen Bereich der Hamburger Altstadt zwischen der Steinstraße, dem Meßberg, dem Klosterwall und der Brandstwiete. Es ist gekennzeichnet durch die Großen Kontorhäuser in Stile des Klinkerexpressionismus des frühen 20.Jahrhunderts. Zentraler Platz ist der Burchardplatz.

Aufnahme des Kontorhausviertels vom Highflyer
Aufnahme des Kontorhausviertels vom Highflyer

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Seit dem 17. Jahrhundert war hier eine enge Wohnbebauung als Gängeviertel mit vielen schmalen Straßen und Fleeten entstanden, das auch nach dem Hamburger Brand von 1842 teilweise unverändert weiterbestand. Erst nach der Choleraepedemie von 1892 wurde über eine nachhaltige Sanierung des Gebietes nachgedacht, Im Bebauungsplan von 1912 und aufgrund des städtebaulichen Wettbewerbs von 1914 war für das Gebiet eine hafennahe Wohnbebauung vorgesehen. Fritz Schumacher setzte sich mit seiner Idee der Citybildung durch und plante das Gebiet als ein Areal von Kontorhäusern.

Die Bewohner des Viertels hatten 1925 noch den Bauverein Alt-Hamburg gegründet, mußten aber letztlich in die neuen Wohnbezirke in der Jarrestadt und der Veddel ausweichen.

Fritz Schumachers Überarbeitung des Bebauungsplanes sah bereits große Baumassen vor, die dem Raumbedarf der aufstrebenden Kaufmannsschaft nach dem Zollanschluß Hamburg 1882 Rechnung trugen, dabei sollte jedes Bauwerk einen individuellen Charakter erhalten.

Einzelne Bauten

Charakteristisch für die Bausubstanz sind Stahlbetonbauten mit Klinkerfassaden.

Zur Auflockerung der grossen Baumassen wurden verschiedene Stilelemente von den Architekten eingesetzt. Typischerweise haben die meisten Häuser kupfergedeckte Dächer. Das oberste Stockwerk, meist sogar die oberen Stockwerke sind jeweils etwas von der Hauptfront zurückgesetzt. Diese Staffelgeschosse öffnen die Straßenschluchten nach oben. Vertikale Gliederungselemente sind meist in Klinker ausgeführt, beispielsweise am Chilehaus und Meßberghof. Der Sprinkenhof hat im Zentralblock eine netzartige Struktur, im übrigen wird eine optische Auflockerung durch keramische Schmuckelemente erzielt.

Die meisten Bauten wurden 1999 unter Denkmalschutz gestellt,

Miramar Haus

Als erster Bau entstand 1921 nach dem Entwurf von Max Bach im Bereich Kattrepel, Curienstraße, Schopenstehl für die Handelgesellschaft Miramar das erste große Kontorhaus. Es hat eine abgerundete Ecke, wie sie erst später für das "neue Bauen" typisch wurde. Einzelne Schmuckelemente weisen Merkmale des Klinkerexpressionismus auf. Den Eingangsbreich schmücken Keramiken von Richard Kuöhl .

Chilehaus

Das Chilehaus mit 36.000 Quadratmeter Nutzfläche wurde von Fritz Höger 1922 - 1924 errichtet, Es gilt als wegweisend für den Klinkerexpressionismus.

Meßberghof

In seiner südöstlichen Nachbarschaft liegt der ursprünglich als Ballinhaus bezeichnete von Hans und Oskar Gerson 1922 - 1924 zeitgleich mit dem Chilehaus errichtete Meßberghof.

Sprinkenhof

1925 begannen die Gersons zusammen mit Höger die Arbeiten an einem weiteren Monumentalbau im Kontorhausviertel, dem Sprinkenhof, unmittelbar nordöstlich des Chilehauses, nur durch die Burchardstraße getrennt, gelegen. Die zentrale Grundform zur Überbauung der Sprinkentwiete war ein neunstöckiger Kubus. Die Fassade ist von einem rautenförmigen Klinkermuster überzogen und betont damit den Blockcharakter. Regelmäßige Ornamente von Richard Kuöhl mit Symbolen von Handel und Handwerk schmücken die Fassade.

Die Gersons beriefen sich in der Form auf Elemente des Dogenpalastes von Venedig und die Casa de las Conchas in Salamanca . Später kamen am Burchardplatz nach der Konzeption von Fritz Schumacher ein weiterer, leicht abgesetzter Flügel hinzu. Im Osten, am Johanniswall entstand ein weiterer Flügel, der Fritz Höger allein zugeschrieben wird, in dem die Innenbehörde ihren Sitz hat. Dieser Flügel weist an der Ecke Niedernstraße/Johanneswall eine große runde Ecke auf.

Montanhof

An der Niedernstaße/Kattrepel liegt ein weiter Grosser Klinkerbau mit dekorativen Elementen des Art Déco .

Hubertushaus

An der Steinstraße / Burchardstraße entstand 1931 nach Entwürfen von Max Bach und Fritz Wischer ein Geschäftshaus mit Elementen eines Hochhauses in der Weiterentwicklung der Formensprache des Kontorhausviertels unter Betonung der Horizontalen mit dem typischen Staffelgeschoß und einem Flachdach.

Bartholomayhaus

Zwischen Altstädter Straße, Steinstraße, Springeltwiete und Johanniswall

1938 durch den Architekten Rudolf Klophaus für Rudolf Bartholomay als letztes Kontorhaus im klassischen Stil mit großem Blendgiebel in Anlehnung an alt-hanseatische Bürgerhäuser errichtet. Seit 1999 unter Denkmalschutz.

Wohnhaus Mohlenhof

An der Mohlenhofstraße / Steinstraße / Buchardstraße entstand 1935 nach Plänen des Architekten Rudolf Klophaus ein mehrteiliger Wohnhauskomplex mit Walmdach. Hier wird allerdings die Formensprache des Klinkeexpressionismus verlassen.

Pressehaus

An der Steinstraße, neben dem Domplatz erstreckt sich das Pressehaus, in dem füher mehrere Verlage, heute noch DIE ZEIT , ihre Redaktion hat. Gebaut wurde es 1938 nach einem Entwurf von Rudolf Klophaus für das Hamburger Tageblatt, einer nationalsozialistisch orientierten Pressegruppe. Das Firmenemblem, eine Hansekogge von Richard Kuöhl findet sich - jetzt ohne Hakenkreuz - an der Curienstraße.

Im Gegensatz zu den übrigen Klinkerbauten, hat es einzelne Elemente aus Muschelkalk, vor allem in den Arkaden Speersort / Steinstraße. Das ursprüngliche Walmdach wurde nach Bombenschäden durch ein Staffelgeschoß ersetzt.

Nach Westen war der klassizistische Bau des alten Johanneums benachbart, der 1838/1840 nach Entwürfen von Carl Ludwig Wimmel (* 1786 - † 1845) errichtet worden war. Diese Nachbarschaft wirkte sich beim Entwurf auf die Formensprache notgedrungen aus.

Nach dem Krieg hatten hier Der Spiegel und der Stern ihre Redaktion.

Das Haus steht seit 1999 unter Denkmalschutz.

Neuzeit

In den 1990er Jahren entstanden neue Häuser in der Tradition der Klinkerbauten, wie das Danske Hus und der Neue Dovenhof.

Fotos

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kontorhausviertel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Kontorhausviertel verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de