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Letzte Änderung für Artikel Kabarett Mon Marthe: 11.02.2006 22:04

Kabarett Mon Marthe

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Das Kabarett Mon Marthe war eine Kneipe und Kleinkunstbühne in Hamburg-Eppendorf. Sie befand sich in der Tarpenbekstrasse 65 an der Ecke zum Lokstedter Weg und bestand von 1974 bis 2001 .

Der Laden hatte eine lange Tradition. Das Haus selbst ist Baujahr 1902 und war immer eine Lokalität mit Saalbetrieb und Kegelbahn im Eck. Bis Anfang der 70er noch Vereinshaus Nord, wurde der Laden dann nach Übernahme 1974 durch Marthe Friedrichs, die den stillgelegten Saal wieder aktivierte, als Musikkneipe Truck Stop wiedereröffnet. Sie machte fünf Jahre lang dort alle Arten von Musikveranstaltungen , danach mehr und mehr Satire -, Kleinkunst - und Theaterveranstaltungen .

Während dieser Zeit traten außer Truck Stop viele andere Gruppen und Künstler unterschiedlichster Musikrichtungen hier auf, wie z.B. Hannes Wader , Franz Josef Degenhardt , Tony Sheridan und Torfrock.

Der Laden wurde auch ein Treffpunkt der ganz besonderen Art; es konnte passieren, dass am Tresen ein paar Mitglieder der Jungen Union saßen, im Saal hinten gerade eine Veranstaltung der DKP stattfand, und vorn in der Ecke noch einige FDPler oder Sozis ihr Guinness tranken. Streit gab es nur verbal, was vermutlich auch an Charme und Diplomatie der Wirtin lag.

Legendär waren die Weihnachts- und Sylvesterfeiern, bei denen es sich Marthe nicht nehmen ließ, jedes Jahr ein paar Gedichte von z.B. Ringelnatz vorzutragen. Anfang der 80er Jahre war aus dem Saal mit etwa 100 Plätzen die erste Hamburger Kleinkunstbühne geworden, in der schwerpunktmäßig ein aktuelles Kabarett-Programm geboten wurde. Außerdem waren Chansonabende , Lesungen und Klassikabende ein fester Bestandteil des Programms. Marthe Friedrichs war es gelungen, das erste Satire-Theater mit kontinuierlich aktuellem Kabarett-Programm in Hamburg zu etablieren. 1984 benannte Marthe deshalb den Laden in Kabarett Mon Marthe um und konzentrierte sich ganz auf das Theater, holte Kabarettisten aus ganz Deutschland nach Hamburg und förderte den Nachwuchs, für den sie ein sehr gutes Gespür hatte. Über 200 Aufführungen im Jahr fanden im Kabarett Mon Marthe statt, dass zu einer Institution geworden war, weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt.

Die Medienarbeit, Programmplanung, Theater- und Gastronomieorganisation oblag allein Friedrichs. Sie machte die Pressearbeit , half den Künstlern bei der Erstellung von Presseinfos und Plakaten , schrieb auch schon mal Texte und Melodien für Kabarettaufführungen. Außerdem organisierte sie Malerei- und Fotoausstellungen in den Räumen des Theaters.

Eigenverantwortliches Hausensemble wurde dann von 1988 bis 1994 das Duo Alma Hoppe, von denen J-P. Petersen vorher zeitweise als Bedienung hinterm Tresen gestanden hatte. Das Duo machte 1994 ein größeres eigenes Haus auf und Marthe übernahm auch die Theaterleitung wieder.

Da die meisten kleinen Theater ohne Subventionen auf Dauer nicht überleben können, aufgrund ihrer Größe auch für Sponsoren nicht interessant sind, ging Marthe mehr und mehr dazu über, das Theater für Feiern, Seminare und Präsentationen inklusive Kulturprogramm anzubieten. Mit Erfolg, denn das Theater konnte sich über diese Art Veranstaltungen finanzieren.

Wegen eines Konflikts mit dem Hauseigentümer entschloss sich Marthe Friedrichs, am 31. Dezember 2001 die letzte Theateraufführung im Kabarett Mon Marthe zu veranstalten, und gab schweren Herzens ihr kleines Theater mit 100 Plätzen auf.

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