Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg
Das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg ist das Oberlandesgericht des Bundeslandes Hamburg und somit Teil der hamburgischen ordentlichen Gerichtsbarkeit . Ursprünglich wurde das Gericht am 1. Oktober 1879 als gemeinschaftliches Oberappellationsgericht für die Freien Reichsstädte Bremen, Hamburg und Lübeck errichtet. Vorgänger war das gemeinschaftliche Ober-Appellationsgericht der vier Freien Städte Deutschlands, Lübeck, Frankfurt, Bremen und Hamburg mit Sitz in Lübeck.
1947 erhielt Bremen mit dem Hanseatischen Oberlandesgericht Bremen ein eigenes Oberlandesgericht.
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Gerichtssitz und -bezirk
Das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg hat seinen Sitz in Hamburg. Sievekingsplatz 2. Sein Bezirk entspricht dem Gebiet des Bundeslandes Hamburg, außerdem die Küstengewässer und die Elbmündung.
Gesetzlich geregelt sind Gerichtssitz und Gerichtsbezirk des Gerichts im Hamburgisches Gesetz zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes (HmbAGGVG) vom 31. Mai 1965
Gerichtsgebäude
Das Gebäude wurde 1907 - 1912 von den Architekten Lundt & Kallmorgen am Sievekingplatz errichtet
Beim Bau des Oberlandesgerichts (OLG) wurde an seiner Front eine große Brunnenanlage errichtet von der nur noch die Brunnenfiguren heute erhalten sind.
Mahnmal
- Tafelinschrift I
1933 - auf der grauen Betonfläche mahnt eine kühle Zahl jene, die heute Recht sprechen: die deutsche Justiz war willfähriges Instrument der nationalsozialistischen Diktatur. Richter und Staatsanwälte vollstreckten vom Rassenwahn geprägte Gesetze gegen Juden Polen, Russen und andere Gruppen. Fast alle beschwiegen das Unrecht, Widerstand leisteten nur wenige.
Hamburg heute - hier leben die Menschen, die bei den umliegenden Gerichten Recht suchen. Davor Eisenstelen mit Pflanzen, einheimische und fremde, heilende und giftige, dornige und mimosenhafte. Sie stehen da für die Hamburger Bevölkerung. In ihrer Vielfalt haben alle Anspruch auf Pflege so wie die Menschen den Anspruch auf Gleichheit vor dem Recht. Hier + Jetzt: Ein Ort der Rechenschaft und ein Ort der Verantwortung für das Vielfältige, jeden Augenblick neue Geschehen. Gloria Friedmann hat dieses Mahnmal im Auftrag der Justiz Hamburgs geschaffen (Oktober 1997)
- Tafelinschrift II
Wir gedenken der Opfer die von 1933 - 1945 durch Richter und Staatsanwälte der Hamburger Justiz entrechtet, mißachtet, gequält, ihrer Freiheit beraubt und zu Tode gebracht worden sind. Ihr Leiden ist unsere Mahnung.
Ãœber- und untergeordnete Gerichte
Das dem Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg übergeordnete Gericht ist der Bundesgerichtshof. Nachgeordnet sind dem Gericht zunächst das Landgericht Hamburg und in zweiter Linie die diesem nachgeordneten Amtsgerichte in Hamburg .
Organisation
Die Arbeit am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg wird aufgeteilt auf
14 Zivilsenate, davon 4 Senate für Familiensachen sowie 1 Senat auch als Schifffahrtsobergericht tätiger Zivilsenat 5 Strafsenate davon 3 Senate für Bußgeldsachen sowie 1 Senat auch als Schifffahrtsobergericht tätiger Strafsenat 2 Kartellsenate 1 Senat für Baulandsachen 1 Senat für Notarsachen 2 Senate für Steuerberater- und Steuerbevollmächtigtensachen 1 Vergabesenat
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Am 1. Januar 2003 waren am Hanseatischen Oberlandesgericht 65 RichterInnen tätig
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Siehe auch
- Liste deutscher Gerichte
Kategorien : Oberes Landesgericht | Hamburg
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