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Letzte Änderung für Artikel Sturmflut 1962: 20.02.2006 10:38

Sturmflut 1962

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Die Sturmflut 1962 an der deutschen Nordseeküste war eine Katastrophe , die besonders Hamburg traf und allein dort 315 Menschenleben forderte. In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 brach über die deutsche Nordseeküste die schwerste Sturmflut seit über 100 Jahren herein. Orkanböen mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Kilometern pro Stunde und meterhohe Wassermassen ließen die Deiche an der Küste, der Elbe und der Weser brechen. Am schlimmsten traf die Flutkatastrophe das 100 Kilometer von der Küste entfernte Hamburg. Ganze Stadtteile standen unter Wasser. Über 60.000 Bewohner südlich der Elbe wurden obdachlos. Strom, Gas und Wasser fielen in der Millionenstadt aus.

Chronologie der Katastrophe

Bild:Sturmflut (1962)2.jpg

Die Sturmflut begann mit dem Sturmtief Vincinette über dem südlichen Nordpolarmeer , das in Richtung Deutsche Bucht zog. Am Donnerstag, den 15. Februar wurde um 21:00 Uhr erstmals eine Sturmwarnung mit Stärke 9 über Norddeich-Radio verbreitet. Am Freitag, den 16. Februar wurde vormittags eine Orkanwarnung ausgesprochen. Erste Todesopfer waren an Land zu beklagen. Gegen 9:00 riss im Sturm die Ankerkette des Feuerschiffes Elbe III. Am Abend wurde eine schwere Sturmflut mit drei Metern über mittlerem Hochwasser für die Nordseeküste und die Niederelbe vorhergesagt und im Radio um 20:33 Uhr verbreitet. Von einer Gefährdung Hamburgs war keine Rede.

Dieses Sturmtief löste in der Nacht vom 16. zum 17. Februar die Sturmflut aus. Vielerorts brachen Deiche, und die Behörden reagierten viel zu spät. Erst um 21 Uhr wurde offiziell Alarmstufe Drei ausgelöst. Es wurde von einem Wasserstand von 3,50 Meter über mittlerem Hochwasser ausgegangen.

Zu dieser Zeit allerdings waren bereits viele städtische Dienststellen nicht mehr besetzt, wodurch die Bevölkerung nicht gewarnt wurde.

In der Nacht brachen allein an der Unterelbe an 50 Stellen die Deiche. Durch Unterbrechung der Telefonleitungen zwischen Cuxhaven und dem Hinterland konnten Warnungen nicht weitergegeben werden. Die Leitungen zu den Sirenen waren unterbrochen und es kam zu Stromausfällen.

Wenige Minuten nach Mitternacht wurden an der Süderelbe die ersten Deiche überspült. Später kam es an mehreren Stellen zu Deichbrüchen im Gebiet zwischen Norderelbe und Süderelbe. Besonders betroffen waren die Wohngebiete in Hamburg-Wilhelmsburg und Georgswerder. Viele von diesen waren nach dem Krieg provisorisch als Behelfsheime errichtet worden.

Der spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt setzte als Hamburger Polizeisenator (heutiger Innensenator) die Bundeswehr zur Rettung der Betroffenen ein. Es handelte sich dabei um den ersten Einsatz der Bundeswehr im Innern, was problematisch war, da die Bundeswehr laut Grundgesetz nicht an zivilen Aufgaben teilnehmen durfte. Formal gesehen beging Schmidt einen Verfassungsbruch, der aber überwiegend positiv bewertet wurde. 1968 wurde dem Grundgesetz eine Klausel hinzugefügt, die den Inlandseinsatz der Streitkräfte im Katastrophenfall gestattete.

Es ist ein glücklicher Zufall, dass Schmidt zuvor als Abgeordneter des Bundestages mit Verteidigungsangelegenheiten befasst war. Dadurch kannte er die meisten Kommandierenden persönlich und konnte sie so überzeugen, trotz fehlender Rechts- und Vorschriftenlage schnell und unbürokratisch Hilfe zu leisten. So kamen in Hamburg neben der Bundeswehr auch Soldaten aus den anderen NATO -Staaten zum Einsatz, vor allem Hubschrauber , die von den Hamburgern "fliegende Engel" genannt wurden.

Bild:Sturmflut (1962)1.jpg

Folge der Sturmflut waren 315 Tote und etwa 6.000 zerstörte Gebäude.

Nach der Sturmflut wurden die Deiche neu gebaut und im ganzen Hamburger Stadtgebiet deutlich erhöht. Obwohl die so genannte „Jahrhundertflut“ vom 3. Januar 1976 im Stadtgebiet von Hamburg durchweg einen Meter höher auffiel als 1962, hielten bis auf eine Stelle bei Hetlingen an der Unterelbe alle Deiche dem Wasserdruck stand.

2005 entstand eine filmische Rekonstruktion der Ereignisse unter dem Titel Die Nacht der großen Flut , unter anderem mit Christian Berkel als Helmut Schmidt [1] . Am 19./20. Februar 2006 strahlt der Privatsender RTL einen Zweiteiler unter dem Titel Die Sturmflut aus.

Weblinks


Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sturmflut 1962 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Sturmflut 1962 verfügbar.

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