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Letzte Änderung für Artikel KZ Neuengamme: 04.02.2006 11:14

KZ Neuengamme

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Das Konzentrationslager (KZ) Neuengamme südöstlich von Hamburg wurde 1938 zunächst als Außenlager des KZ Sachsenhausen errichtet und seit 1940 als selbständiges Konzentrationslager mit mehr als 90 Außenlagern geführt. Die Häftlinge mussten Zwangsarbeit für die Ziegeleiproduktion, die sich auf dem Gelände befand, und später in der Rüstungsindustrie sowie zum Bau militärischer Anlagen (Friesenwall) leisten. Bis 1945 wurden 106.000 verfolgte Menschen aus Deutschland und während des Krieges auch aus den besetzten Ländern in dem KZ interniert, von denen rund 55.000 aufgrund der unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen starben. Dies entsprach dem Lagermotto "Vernichtung durch Arbeit". Außerdem wurde eine Anzahl Gefangene durch das Gas Zyklon B ermordet, das nach diesen ersten Versuchen in Neuengamme in Auschwitz zur Massenvernichtung eingesetzt wurde.

Im Hauptlager des KZ Neuengamme bestanden verschiedene Arbeitskommandos , darunter die Kommandos:

  • Dove Elbe
  • Junghans-Werke
  • Klinkerwerk
  • Lagergärtnerei
  • Tongruben
  • Walther-Werke

Im KZ Neuengamme führte SS-Arzt Dr. Kurt Heißmeyer Tuberkulose-Versuche an Häftlingen durch. In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 , wenige Tage vor Kriegsende, wurden im Keller der Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg-Rothenburgsort, einem seit Oktober 1944 als KZ-Außenlager genutzten Gebäude, 20 jüdische Kinder, alle unter 12 Jahren, mit ihren Pflegern und 24 sowjetische Kriegsgefangene erhängt. Durch diese Tat sollten die Menschenversuche vor den bereits anrückenden britischen Truppen vertuscht werden.

Nachdem sich die Häftlinge des KZs Buchenwald am 11. April 1945 selbst befreit hatten, wurde am 18. April damit begonnen, Neuengamme zu evakuieren, um eine Übergabe an die Alliierten zu verhindern. Bei diesen " Todesmärschen " unmittelbar bei Kriegsende starben viele der völlig entkräfteten Häftlinge. Am 3. Mai 1945 starben kurz vor Kriegsende noch 7.000 Häftlinge durch die britische Bombardierung der Cap Arcona und zweier weiterer Schiffe, auf denen man sie eingesperrt hatte. Am 4. Mai 1945 fanden die britische Truppen das KZ leer auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte nach dem Ende des Krieges

Nach dem Krieg diente das KZ den Alliierten als Internierungslager für SS -Angehörige und andere nationalsozialistische Funktionsträger, bis es 1948 an die Stadt Hamburg übergeben wurde.

Im selben Jahr wurde auf dem ehemaligen KZ-Gelände die "Vollzugsanstalt Vierlande" erbaut. Hamburgs damaliger Bürgermeister Max Brauer sagte in der Eröffnungsrede folgendes: "Um die Erinnerung an diese Vergangenheit durch eine "vorbildliche Gefangenenanstalt" vergessen zu machen".

1953 wurde eine erste Gedenktafel von ehemaligen KZ-Insassen angebracht, 1965 eine offizielle Gedenktafel installiert. 1970 errichtete man eine Jugendstrafanstalt auf dem Lager-Areal. Seit 1981 wird an der Umwidmung des KZs in eine Dokumentations- und Gedenkstätte gearbeitet; einen Anfang machte man mit dem Bau eines Dokumentationshauses. 1984 wurden die Reste der KZ-Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Seit 1989 wurde geplant, die Vollzugsanstalt XII an einen anderen Ort zu verlagern, dies ist inzwischen Mitte 2003 geschehen. Auf dem Gelände der ehemaligen Tongruben befindet sich jedoch noch eine weitere Vollzugsanstalt IX, für die es derzeit keine Verlegungspläne gibt.

Bereits 2003 wurde der ehemalige Appellplatz rekonstruiert, bis 2005 werden Gebäude des Gefängnisses, welche im ehemaligen Schutzhaftlager stehen, abgerissen. Gleichzeitig wird in den Steinblocks eine Ausstellung über das KZ Neuengamme geplant und ein Studienzentrum eingerichtet.

Außenlager von Neuengamme

Zum Hauptlager Neuengamme gehörten über 90 Außenlager , darunter auch die folgenden:

Auswahl von Außenlagern in Hamburg

Auswahl von Außenlagern außerhalb von Hamburg

A-G H-L M-Z
Alderney Hannover Meppen-Versen
Alt-Garge Hannover-Ahlem Mölln-Breitenfelde
Aurich-Engerhafe Hannover-Misburg Neesen
Bad Sassendorf Hannover-Stöcken Osnabrück
Barkhausen Hausberge Papenburg
Beendorf Helmstedt-Beendorf Peenemünde
Blumenthal Hildesheim Porta Westfalica
Boizenburg/Elbe Hohwacht Salzgitter
Braunschweig Ibbenbüren Salzwedel
Bremen Horneburg Sandbostel
Bremen-Neuland Husum-Schwesing Schandelah
Brink-Hannover Kaltenkirchen Uelzen
Dalum Kiel Vechelde
Drütte Ladelund Vegesack
Düssin Langenhagen Verden
Ebensee Langenhorn Wandsbek
Fallersleben Leinde Warberg
Farge Lengerich Wedel
Fliegerhorst Hannover Lerbeck Wetenstedt
Garlitz Limmer bei Hannover Wilhelmshaven
Goslar Lübberstedt Wittenberge
Ludwigslust Wöbbelin
Lüneburg Wolfsburg
Zingst

Denkmale in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme befindet sich eine große Anzahl von Gedenkstätten, von denen die wichtigsten hier aufgeführt werden:

Gedenkraum

Das Haus des Gedenkens ist ein Gedenkraum in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Das Gebäude war 1981 gebaut worden, um darin die Ausstellung der Gedenkstätte sowie Büros für die MitarbeiterInnen unterzubringen. Das Haus des Gedenkens war bis dahin als Dokumentenhaus Neuengamme bekannt. Im Jahr 1995 , als für die Ausstellung ein Platz in den ehemaligen Walther-Werken gefunden wurde, ergab sich die Möglichkeit, einen ruhigen Gedenkraum einzurichten, wie er seit langem gewünscht und gefordert worden war.

Der Düsseldorfer Künstler Thomas Schütte veränderte das Gebäude hierzu grundlegend. Das Gebäude wurde bis auf seine Grundstruktur entkernt, roher Beton und mehrschichtiges, lasiertes Rot für die Wände schafften nun einen je nach Lichteinfall unterschiedlich leuchtenden Zentralraum. Feuer und Blut sind mögliche Assoziationen.

An den Wänden der Galerie hängen rohbelassene Stoffbahnen mit nach Datum sortierten Namen der Opfer. Da nur etwa 20.000 Namen an den Wänden Platz fanden und zudem viele von der Forschung noch nicht erfasst sind, lagern unter dem Motto "Wir denken an die Unbekannten" in einem Extraraum noch zahlreiche leere Stoffrollen.

Im Zentrum des Hauses befinden sich zwei Modelle der KZ-Gesamtanlage: die nach 1945 von den NS-Tätern in Gefangenschaft gebastelte Übersicht sowie ein modernes Architekturmodell des Zustandes von 1995 .

In einem Nebenraum befinden sich die im Original erhaltenen Totenbücher des KZ Neuengamme, die in Pultvitrinen aufbewahrt werden und einsichtig sind. Von den Pultvitrinen aus geht der Blick durch schmale Fenster auf den umgebenden Rasen, der dort liegt, wo eins die Asche der Toten als Dünger für die KZ-Gärtnerei verstreut worden war. Einige Zypressen geben dem Ort Friedhofscharakter.

Internationales Mahnmal

Das Internationale Mahnmal ist das zentrale Denkmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Auf Druck vor allem der französischen KZ-Überlebenden unter dem Präsidenten der Amicale Internationale KZ Neuengamme Jean Dolidier war bereits 1953 die Aufstellung einer ersten Gedenksäule auf dem Gelände der ehemaligen Lagergärtnerei erfolgt; der Ort, an welchem die SS die Asche der im Krematorium Verbrannten als Dünger verstreuen ließ. Von dieser Gedenksäule sind heute nur noch Reste vorhanden.

1965 wurde ein Mahnmal, bestehend aus einer Stele, einer Gedenkmauer mit Nationalitätentafeln und der überlebensgroßen Skulptur "Der sterbende Häftling" errichtet. Die Gedenkstätte wurde 1981 durch ein Dokumentenhaus ergänzt, welches sich seit 1995 als Haus des Gedenkens unmittelbar neben dem internationalen Mahnmal erstreckt.

Die Verzweiflung

Das Denkmal wurde am 29. August 1998 zum Gedenken an die ermordeten Einwohner von Meensel-Kiezegem errichtet. Diese waren unschuldige Opfer der Razzien von Meensel-Kiezegem vom 1. und 11. August 1944, ausgeführt von Nationalsozialisten und ihren Kollaborateuren. Aus dem kleinen Dorf Meensel-Kiezegem in Belgien wurden 61 Einwohner in das KZ Neuengamme deportiert, nur 8 von ihnen kehrten heim.

Gedenkstein für die niederländischen Opfer aus Putten

Der Stein Het drama van Putten wurde im Andenken an die mehr als 600 niederländischen Männer im Alter ab 15 Jahren aufwärts aus Putten errichtet, welche Opfer einer Razzia wurden, welche im Namen des deutschen Wehrmachtsbefehlshabers am Sonntag, 1. Oktober 1944 in Putten in der Region Veluwe durchgeführt wurde.

Am Montag, 2. Dezember 1944 wurden sie ins Lager Amersfoort gebracht und von dort ins KZ Neuengamme überstellt. Von den 600 sind nur 49 zurückgekehrt, die übrigen sind im KZ Neuengamme oder in anderen Konzentrationslagern umgekommen.

In Erinnerung an die Deportierten des Warschauer Aufstandes 1944

Das Denkmal In Erinnerung an die Deportierten des Warschauer Aufstandes 1944 befindet sich in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Es erinnert an den Warschauer Aufstand , nach dessen Niederschlagung durch die Wehrmacht zehntausende Angehörige der Polnischen Heimatarmee in deutsche Konzentrationslager deportiert wurden.

Etwa 6.000 dieser Deportierten wurden auch in das KZ Neuengamme und seine Außenlager verschleppt.

Die Gesamtzahl der polnischen Häftlinge im KZ Neuengamme und den Außenlagern betrug annähernd 17.000 Frauen, Männer und Kinder, darunter viele Jüdinnen und Juden. Die Zahl der Todesopfer unter den polnischen Häftlingen im KZ Neuengamme wird auf 7.500 geschätzt. Die ersten polnischen Häftlinge kamen beeits 1940 ins KZ Neuengamme, 1941 / 1942 bildeten sie zeitweilig die größte nationale Gruppe im Lager.

Das Denkmal entstand auf Anregung des Bundes der Polen in Deutschland und mit Unterstützung der polnischen Gemeinschaft Polonia in Hamburg, anlässlich des 60. Jahrestages des Beginn des Zweiten Weltkrieges .

Der Bildhauer ist Jan de Weryha-Wysoczanski .

Denkmal für russische KZ-Opfer

Das Denkmal für russische KZ-Opfer ist ein Denkmal, welches zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme gehört, sich aber nicht direkt dort, sondern auf dem Gelände des Friedhofes Hamburg-Bergedorf befindet.

Die sowjetischen Opfer des KZ Neuengamme haben zum großen Teil ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Bergedorf. Deshalb wurde die Initiative ergriffe, das Denkmal auch dort aufzustellen. Das überlebensgroße Denkmal wurde vom russischen Künstler Grigori Jastrebenezki geschaffen.

Rosengarten

Ebenfalls außerhalb des Geländes, in Sichtweite der aufgelassenen Schule Bullenhuser Damm , die zeitweilig als Nebenlager von Neuengamme diente, entstand ein Rosengarten. In ihm stehen Gedenksteine für die ermordeten jüdischen Kinder und ein Denkmal für die sowjetischen Kriegsgefangenen.

weitere Denkmale

  • Gedenkstein für die homosexuellen Opfer
  • Danske i tysk koncentrationslejr
  • Güterwaggon
  • Weg der Deportierten

Lagerführer

  1. Walter Eisfeld (Feb./März 1940)
  2. Martin Weiß (April 1940 - Aug. 1942)
  3. Max Pauly (bis 1945)

Siehe auch

  • Johann Wilhelm Trollmann
  • Neuengamme
  • Cap Arcona (Schiff)
  • Bullenhuser Damm , Curiohaus-Prozess
  • Liste der Außenlager des KZ Neuengamme
  • Liste der Konzentrationslager im Dritten Reich

Weblinks


Koordinaten: 53° 25′ 50" n. Br., 10° 14′ 1" ö. L.

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