Johann Smidt (* 5. November 1773 in Bremen; † 7. Mai 1857 in Bremen) war ein bedeutender Bremer Politiker , Theologe und Gründer von Bremerhaven.

Smidt studierte in Jena Theologie , war dort Gründungsmitglied der Gesellschaft der freien Männer, wurde dann Professor der Geschichte am Gymnasium illustre seiner Vaterstadt, darauf Syndikus der Älterleute und 1800 Ratsherr, in welcher Stellung er auf die Entwicklung der Hansestädte in staatlicher und kommerzieller Hinsicht bedeutenden Einfluss ausübte; insbesondere als er nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 als diplomatischer Vertreter Bremens die Selbständigkeit der Hansestädte rettete und ihre Aufnahme in den Deutschen Bund durchsetzte. Auf dem Bundestag in Frankfurt am Main bekämpfte er die Metternichsche Politik, war dann aber besonders bei den Verhandlungen tätig, die 1820 die freie Weserschifffahrt begründeten.

Überhaupt gab er dem Handel Bremens wichtige Impulse durch die Gründung Bremerhavens ( 1827 ), und durch den Abschluss vorteilhafter Handelsverträge mit fremden Ländern, durch Ausbreitung der konsularischen Vertretung etc. 1821 wurde er Bremer Bürgermeister und behauptete sich auf diesem Posten - die demokratische Periode von 1849-52 abgerechnet - bis zu seinem Tod.

Smidt setzte sich für eine enge Zusammenarbeit der Hansestädte ein. In "Anerkennung der Hilfe nach dem großen Hamburger Brand" wurde er 1843 von der Stadt Hamburg zum Ehrenbürger ernannt.

Literatur

Zur Säkularfeier seines Geburtstags wurden seine Präsidialreden ("Patriotische Mahnungen und Rückblicke", Bremen 1873, hrsg. von Heinrich Smidt) und seine Biographie (Bremen 1873) veröffentlicht.

Einen Einblick in das Privatleben Smidts aus seinen Briefen bietet B. Schulze-Smidt : "Bürgermeister Johann Smidt, das Lebensbild eines Hanseaten", Bremen: Verlag Franz Leuwer 1914.

Weblinks

• Smidt - Beschreibung und Porträt der Stadtbibliothek Bremerhaven