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Letzte Änderung für Artikel Buckower Kleinbahn: 08.02.2006 10:57

Buckower Kleinbahn

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Zug der Buckower Kleinbahn im Bahnhof Müncheberg, August 2004
Zug der Buckower Kleinbahn im Bahnhof Müncheberg, August 2004

Die Buckower Kleinbahn ist eine Eisenbahnstrecke im Osten Brandenburgs. Die Zweigstrecke der Preußischen Ostbahn ist seit dem 15. Mai 1930 ein elektrischer Inselbetrieb und wurde im Laufe ihrer Geschichte nie erweitert.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Bahnhof Kilometrierung Eröffnung Stilllegung*
Müncheberg (Mark)   0,0 km 26.07.1897 27.09.1998
Waldsieversdorf 2,5 km 19.06.1906 27.09.1998
Buckow (Märkische Schweiz) 4,9 km 26.07.1897 27.09.1998
*Regelbetrieb durch die DB AG

Die Strecke zweigt im Bahnhof Müncheberg von der Ostbahn ab und verläuft anschließend nach Norden über Waldsieversdorf nach Buckow (Märkische Schweiz). In Müncheberg besteht eine Gleisverbindung zur Hauptbahn, in Buckow gibt es Wartungshallen für die Fahrzeuge. Ausweichmöglichkeiten sind auf der Strecke keine vorhanden, lediglich in den beiden Endbahnhöfen ist dies möglich.

Geschichte

Bereits 1849 gab es Planungen für eine Königliche Ostbahn von Berlin nach Königsberg in Preußen . Die Strecke sollte nah an den Städten Altlandsberg, Strausberg und Buckow vorbeiführen und diese somit allesamt einen Bahnhof erhalten. Da der Staat Preußen jedoch auch militärische Aspekte in den Vordergrund stellte, sowie die Tatsache, dass die Trasse möglichst preiswert sein sollte, führten zu der ziemlich geradlinigen Führung der Strecke. Die drei Städte wurden allesamt ignoriert und mussten noch gute 25 Jahre nach der Umsetzung der Ostbahn auf ihren Anschluss warten.

Die Möglichkeit dazu kam mit dem Preußischen Kleinbahngesetz vom 28. Juli 1892 . Die Buckower Ratsmänner sahen ihre Chance darin und brachten den Entwurf am 30. August 1893 im Landrat des Kreises Lebus ein. Die Kosten trugen Stadt, Kreis, Land, Staat und Privatinvestoren zu etwa gleichen Teilen. Mit dem Bau wurde die Firma Phillip Balke beauftragt, die die Strecke am 26. Juli 1897 dem Verkehr übergeben konnte. Zunächst fuhren allerdings noch Dampfzüge auf der Strecke, und das bei einer Spurweite von 750 mm.

Die Fahrgastzahlen sind zwar vergleichsweise niedrig aber für eine Kleinbahn schon wieder rekordreif. 1925 wurden annähernd 180.000 Personen im Jahr befördert. Die Belastung war die Strecke folglich so enorm, dass während des Betriebs die Züge teilweise von den kräftigeren Passagieren mitgeschoben werden mussten! Diese Zwischenlösung war dennoch unakzeptabel, so dass ein kompletter Neubau der Strecke unausweichlich war. Nachdem die Strecke auf Normalspur umgespurt und mit einer Oberleitung (800 V DC) versehen wurde, konnte der elektrische Betrieb am 15. Mai 1930 aufgenommen werden.

Nach dem Krieg und einem kurzen Intermezzo mit Dampf auf Grund der Stromversorgung, wurde die Strecke der Berliner S-Bahn unterstellt. Diese übernahm die Wartung der Fahrzeuge, jedoch nicht in der hauseigenen Halle in Buckow sondern im RAW Schöneweide . Dies änderte nichts an der Tatsache, dass die Existenz der Strecke nach 1945 auf der Kippe stand. 1965 wurde der spärliche Güterverkehr auf der Strecke eingestellt, der Personenverkehr sollte, ginge es nach dem Willen der Reichsbahn , bald folgen. Der Mangel an Omnibussen sowie der schlechte Zustand der Straßen in der Gegend verhinderten die Umsetzung. Die Buckower Kleinbahn gehörte in den darauffolgenden Jahren zu einer der am besten ausgelasteten Nebenstrecken in der DDR .

1980 wurden die Fahrzeuge erstmals grundlegend im RAW Schöneweide modernisiert. Gleichzeitig wurde die Fahrspannung des Betriebs von 800 auf 600 V DC heruntergesetzt. 1989 stand eigentlich ein Neubau des Oberbaus der Strecke an, die politischen Umstände ließen es jedoch nicht soweit kommen, es konnte nur die Hälfte fertig gestellt werden. An eine Vollendung der Bauarbeiten war danach auch nicht mehr zu denken, die Anzahl der Autos auf der einen und die der Arbeitslosen auf der anderen Seite ließen die Bahn fast bis zur Bedeutungslosigkeit schrumpfen. Die Deutsche Reichsbahn stellte schließlich den elektrischen Betrieb am 22. Mai 1993 ein, gefahren wurde mit dieselbetriebenen „ Ferkeltaxen “.

Der Prozess des Niedergangs wollte nicht anhalten. Zum Fahrplanwechsel 1995/96 wurde der Betrieb auf die Sommermonate reduziert. Fast pünktlich zu ihrem 100. Geburtstag kam dann der erste tödliche Schuss. Der letzte, über die Sommermonate verkehrende Zug fuhr am 27. September 1997 letztmalig Buckow an, ab 1998 wurde der Verkehr auf die Sommerwochenenden und die Feiertage reduziert. Genau ein Jahr nach dem Ende des Saisonbetriebs kam am 27. September das endgültige (vorzeitige) Aus der Strecke.

Durch den Einsatz vieler Fans der Kleinbahn richtete die Deutsche Bahn am 20. Juni 1999 einen einmaligen Pendelverkehr zwischen Müncheberg und Buckow ein. Danach wurde es wieder ruhig um die Bahn. Es dauerte etwa drei Jahre, bis der Betrieb, wiederum auf die Sommermonate beschränkt, wieder aufgenommen werden konnte, diesmal auch wieder elektrisch. Der Eisenbahnverein Märkische Schweiz e.V. nahm sich ihrer an und richtete nach grundlegender Sanierung von Strecke, Fahrzeuge und Bahnhofsanlagen den Betrieb wieder her. Seitdem rollt der Verkehr wieder auf den knapp fünf Kilometern Strecke.

Siehe auch

  • Liste von Eisenbahnstrecken in Deutschland

Weblinks

Wikipedia

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