Kraftwerk Jänschwalde, noch mit allen Schornsteinen

Das Kraftwerk Jänschwalde liegt nahe dem Dorf Jänschwalde in Brandenburg an der deutsch-polnischen Grenze.

Die installierte Leistung des Braunkohlekraftwerks beträgt 3.000  Megawatt und besteht aus sechs 500 MW-Blöcken, wobei jeweils zwei Blöcke eine Einheit bilden. Das Kraftwerk wurde zwischen 1976 und 1989 gebaut. Nach der Wiedervereinigung wurde bis Mitte der neunziger Jahre modernste Umwelttechnik nachgerüstet, so dass ein effizienter Weiterbetrieb möglich wurde.

Trotzdem ist das Kraftwerk heute gemäß einer Studie des WWF das fünftschlechteste Kraftwerk in Europa , betrachtet man das Verhältnis Energieeffizienz zu CO₂-Ausstoß. Misst man den absoluten CO₂-Ausstoß (25,02 Mio. Tonnen pro Jahr) ist das Kraftwerk Jänschwalde das diesbezüglich umweltschädlichste Kraftwerk Deutschlands .

Im Kraftwerk Jänschwalde wird überwiegend Rohbraunkohle aus den nahe gelegenen Tagebauen Jänschwalde und Cottbus-Nord verstromt. Pro Tag benötigt das Kraftwerk bei Volllast ca. 80.000 Tonnen Braunkohle . Dabei werden aus einem Kilogramm Braunkohle etwa eine Kilowattstunde Strom erzeugt.

Zwischen 2002 und 2007 werden in einem aufwändigen Verfahren (Sprengung ist aus Platzgründen nicht möglich) drei 300 m hohe, durch die Umbaumaßnahmen der 1990er Jahre nicht mehr notwendige Schornsteine abgerissen. Dabei kommt ein weltweit einmaliges Verfahren zum Einsatz, die Schornsteine werden bis auf 50 m Höhe von einer speziellen mit Baggern ausgestattteten Abrisseinrichtung abgetragen. Die restlichen 50 m werden konventionell abgebrochen.

Siehe auch

Liste der Kraftwerke

Weblinks

• Informationen des Betreibers, Vattenfall Europe
• Infografik des WWF zum CO2-Ausstoß deutscher Kraftwerke
• „Arbeiten am Abgrund – Millimeterarbeit für Schwindelfreie“: Beitrag bei welt der wunder zum Abriss der Schornsteine

Koordinaten: 51° 50′ N, 14° 28′ O

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