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Letzte Änderung für Artikel Bistum Brandenburg: 17.02.2006 21:32

Bistum Brandenburg

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Das mittelalterliche Bistum Brandenburg (Ep. Brandenburgensis) befand sich in der Provincia Magdeburgensis, sein böhmischer Name war Branebor, sein Patron der heilige Petrus . Die Gründungsurkunde des Bistums , die im Original erhalten ist, wurde auf den 1. Oktober 949 datiert. Es existiert jedoch ein Historikerstreit, wann das Bistum tatsächlich gegründet wurde, wobei sich die Daten zwischen 938 (beruhend auf einem Chronik-Vermerks Thietmar von Merseburgs) und 965 bewegen.

Bischof Wigger von Brandenburg (1138-1160), Albrecht der Bär, Bischof Otto von Bamberg. Postkarte 1898
Bischof Wigger von Brandenburg (1138-1160), Albrecht der Bär , Bischof Otto von Bamberg. Postkarte 1898

Am 1. Oktober 948 durch König Otto errichtet, errichtete der Prämonstratenserbischof Wigger (1138-1159/61) in Leitzkau einen Prämonstratenserkonvent, welcher zum provisorischen Domkapitel der Diözese wurde. Sein Nachfolger, der aus dem Kloster hervorging, erhob 1161 den Prämonstratenserkonvent Pardwin (Parduin/ St. Gotthardt, Altstadt Brandenburg an der Havel) zum Domkapitel und veranlasste 1165 dessen Übersiedlung auf die Dominsel von Brandenburg, wo nun auch der Grundstein zur neuen Kathedrale gelegt wurde. Nachdem bereits 1186 die Rechte von Domkapitel und Dompropst fixiert wurden, inkorporierte Papst Klemens III. das Domkapitel 1188 endgültig dem Prämonstratenserorden.

Das sich grundsätzlich selbst ergänzende Domkapitel mit Propst und Prior an der Spitze hatte in guten Zeiten ca. 30 Mitglieder, wobei der Anteil des Adels im 14. Jahrhundert bei 35% und im 15. Jahrhundert bei 45% lag. Zumeist ohne universitäre Bildung, versorgte das Kapitel etwa 14 seiner 30 Kirchen selbst. Nachdem der markgräfliche Versuch einer Umwandlung in ein Säkularkanonikerstift an Bischof und Kapitel 1447 gescheitert war, gelang die Transmutation 1506/07, wobei es auf 16 Mitglieder reduziert worden war. An seiner Spitze standen nun Propst und Dekan. Papst Leo X. verlieh dem Kurfürsten von Brandenburg, welcher bereits das Nominationsrecht auf 4 Domkanonikate besaß, 1514 das Nominationsrecht für die Dompropstei.

Der Kirchenprovinz Magdeburg angehörig, lag es mit dessen Erzbischof immer wieder bezüglich seiner landesherrlichen Rechte im Streit. Überhaupt immer von den umliegenden Landesherren umkämpft, gelang es den Bischöfen nie ein größeres Territorium zu erwerben. Die Brandenburger Bischöfe, die im Rang als Reichsfürsten den Brandenburger Markgrafen gleichgestellt waren, mußten sich mangels ausreichender Deckung durch Landbesitz letztendlich in deren Schutz begeben und verloren so ihre Ebenbürtigkeit.

Die Brandenburger Bischöfe residierten mehrheitlich nicht an ihrer Domkirche , sondern zunächst in der Frühzeit des Bistums, als sich der erste Dom und der markgräfliche Sitz noch das Gelände der alten Slawenhauptburg Brandenburg teilten, in dem nahegelegenen Pritzerbe. Später zogen die Brandenburger Bischöfe auf die ca. 30 km südöstlich gelegene feste Burg Ziesar, auf der unter Bischof Dietrich von Stechow (siehe Liste der Bischöfe von Brandenburg ) die kulturhistorisch bemerkenswerte "Stechow"-Kapelle entstand. Diese ungewöhnliche Separation brachte den Brandenburger Bischöfen mindestens zwei Vorteile. Während das oftmals in Opposition zu ihrem geistlichen Oberhirten befindliche Domkapitel im Brennpunkt der steten Auseinandersetzung mit den Municipalen der benachbarten beiden mächtigen Städte Brandenburg (Alt- und Neustadt) belassen und somit deren Kräfte gebunden waren, beherrschten gleichzeitig die Bischöfe von der Burg Ziesar aus einen entscheidenen Kontrollpunkt des alten Fernhandelsweges ( Heerstraße ) zwischen Magdeburg, Ziesar, Brandenburg, Spandau , der im weiteren Verlauf über Posen nach Kiew führte.

Zwischen 1527 und 1529 zählte Brandenburg 18 Archidiakonate mit über 285 Pfarrkirchen. Seit 1527 durch den Bischof zunehmend protestantisiert, erhielt es 1540 die neue Kirchenordnung. Seit 1560 mit Havelberg und Lebus in Personalunion, wurde diese schon bald in eine Realunion überführt. Das Domkapitel von Brandenburg ist bis auf den heutigen Tag als protestantisches Kathedralkapitel existent.

Siehe auch

  • Liste der Bischöfe von Brandenburg
  • Liste der katholischen Bistümer
  • Liste der ehemaligen katholischen Bistümer

Wikipedia

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