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Letzte Änderung für Artikel Rudolf I. (Sachsen-Wittenberg): 31.01.2006 13:51

Rudolf I. (Sachsen-Wittenberg)

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Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg
Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg

Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg (* um 1284 ; † 12. März 1356 ) war aus dem Adelsgeschlecht der Askanier stammend, Herzog und erster Kurfürst von Sachsen und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (Amtszeit von 1298 bis 1356 )

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Nach dem Tode seines Vaters Albrecht II. am 25. August 1298 , war dessen ältester Sohn als Nachfolger noch unmündig. Bereits 1290 erhielt Rudolf die Grafschaft Brehna nebst Appertinien, die von seiner Mutter Agnes (eine geborene Habsburgerin), zunächst verwaltend betreut wurde. Während dieser Zeit versucht sie ihn durch allmähliche Integration in die Reichspolitik am Hofe ihres Bruders Kaiser Albrecht I. , an die Erfahrungen für seine weiteren Regierungsgeschäfte heranzuführen. Seine erste Amtshandlung als Inhaber der Kurwürde des Erzmarschalls war die Einwilligung zur Belehnung Österreichs, der Steiermark und des Krains an Rudolf , Friedrich und Leopold durch Albrecht I. Als Albrecht I. im Februar 1300 in Ulm seinem Sohn Rudolf seine Stimme für dessen Alleinbesitz Österreichs gab. Wurde dies nicht durch die geistlichen Wahlfürsten bestätigt, was wiederum zu militärischen Handlungen führte. An diesen beteiligte er sich jedoch nicht, sondern verblieb zunächst bis 1302 unter der Obhut seiner Mutter die in der Vormundschaft die Geschicke Sachsen Wittenbergs lenkte.

Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte von seiner Mutter war er zunächst bestrebt, eine weitere Festigung der Landesherrschaft zu erreichen. Dazu musste er sich vor allen Dingen mit den Vettern der Sachsen-Lauenburger Linie auseinandersetzen um die vom Vater übertragene Kurwürde zu sichern. Unter dem Einfluss seiner Mutter Anna, begann die Vertreibung der Juden aus Wittenberg , die sich bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts fortsetzte. Die slawische Sprache der Ureinwohner, wurde in seinem Regierungsbereich verboten. Er gründete das Stift Allerheiligen, aus dem die heutige Schlosskirche Wittenberg hervorging und erbaute aus der Notwendigkeit eines gestiegenen Bedeutungswuchses seiner Person und der Notwendigkeit einer angemessenen Unterkunft für seine Nachkommen das Schloss in Wittenberg um 1340. Auf dessen Grundmauern errichtete Friedrich der Weise im Übergang zum 16. Jahrhunderts ein Renaissanceschloss, dessen elementaren Grundstrukturen sich bis heute erhalten haben. Die zunehmenden finanziellen Umkosten, in Bezug auf seine Reichspolitik, nötigten ihn eine Gerechtsame nach der anderen abzugeben. Dies war der Beginn erster anfänglicher eigener kommunaler Strukturen in Wittenberg und seinen Ländereien. Erwähnt sollen hier nur die Rechteverkäufe über den Budenzinz, die niedere Gerichtsbarkeit, das Münzrecht, die Zoll und Geleitsfreiheit an die Stadt Wittenberg sein. Er organisierte 1306 Schutz und Trutzbündnisse mit verschieden Städten, die die immer selbstständig werdenden Städte in nachfolgenden Jahren selbstständig ausbauten. Rudolf I. starb am 12. März 1356 in Wittenberg wo er zuerst in der Franziskanerkirche beigesetzt und 1883 in die Schlosskirche überführt wurde.

Wahl Heinrich des VII. an der Rudolf von Sachsen seine Kurstimme anwendete
Wahl Heinrich des VII. an der Rudolf von Sachsen seine Kurstimme anwendete

Von größerer Bedeutung war seine Stimme bei der Kaiserwahl 1308, nachdem sein Onkel Kaiser Albrecht I. getötet worden war. Nach längerem hin und her, fiel die Wahl am 27. November 1308 auf den Grafen Heinrich von Luxemburg , mit der Stimme Rudolfs I. Diesen deutschen Kaiser Heinrich VII. unterstützte Rudolf mit Geld und Truppen, so das er das Wohlwollen des Kaisers erhielt. Als dieser am 1313 starb, gab es in Sachsenhausen bei Frankfurt a.M. am 19. Oktober 1313 die nächste Kaiserwahl. Diese Wahl ergab erstmals zwei unterschiedliche Sieger. Rudolf I. gab seine Stimme, einem Habsburger Friedrich III. genannt der Schöne. Dessen Kontrahent Ludwig der Bayer beanspruchte aufgrund seiner Wahl, ebenfalls die Königskrone. So das in der Schlacht bei Mühldorf am Inn am 28. September 1322, sich Ludwig der Bayer erst als alleiniger Kaiser durchsetzen konnte. Aus der Treue zum Habsburgischen Hause, musste Rudolf I. im weiteren Verlauf die Konsequenzen tragen. Als der Brandenburgische Markgraf Heinrich von Landsberg 1320 starb, war dort die askanische Linie ausgestorben. Rudolf I. der dessen Verwaltung seit 1319 geleitet hatte, beanspruchte aufgrund dessen als Askanier das Brandenburgische Lehen. Jedoch konnte König Ludwig offensichtlich niemanden gebrauchen, der gegen ihn stimmte. Deshalb gab er das als frei gewordene Reichslehen betrachtete Reichslehen Mark Brandenburg 1324 seinem Sohn Ludwig, mit dem Hintergedanken seine Macht und der Familie zu untermauern. Denn an die Markgrafschaft Brandenburg war auch eine Wahlstimme (des Erzkämmerers) zur Kaiserwahl gebunden. Weitere Sanktionen des Kaisers, setzten Rudolf im weiteren Verlauf zu. So das sich Rudolf I. mit seinem Bruder Wenzel, jenem aus taktischen Gründen unterordneten und in Ihrer Unterwerfung, sich als treue Gefolgsleute bewähren wollten. Von nun an ging Rudolf den Weg des Vermittlers bei Streitigkeiten der Fürsten untereinander und konnte dadurch verschiedene Verbindungen aufbauen, die ihm von Nutzen waren. So ist beispielsweise der Kurverein von Rhense zu nennen. Diese Verbindungen schlossen auch den Papst ein, der Ludwig dem Bayer schlussendlich mit einem Bann belegte. Daraufhin änderte der Kaiser seine Meinung gegenüber Rudolf I. und gab ihm das Fürstentum Niederlausitz mit den Städten Brietz , Fürstenwalde , Beeskow etc. in Form eines Pachtvertrages auf 12 Jahre. Im Laufe seiner weiteren Vermittlungsbemühungen wurden seine Bindungen an den Prager Hof immer intensiver. Was sich bei der Wahl am 11. Juli 1346 von Kaiser Karl IV. (1347-1378) verdeutlichte. Am 26. November 1346 fand dessen feierliche Krönung in Bonn statt und Rudolf als einziger Wahlfürst nahm bei der feierlichen Krönung daran teil.

Krönungsmahl Kaiser Karl IV.
Krönungsmahl Kaiser Karl IV.

Seine enge Bindung an Karl IV., brachte ihm 1347 die Altmark mit der Elbe als Grenze gegen Brandenburg ein. Des Weiteren bekommt er den Reichsforst bei Frankfurt an der Oder 1348 für seine Ausgaben als Wahlfürst. Unter seiner Regie erlangten Johann und Albrecht von Mecklenburg den Titel eines Reichsfürsten. Allerdings darf man dieses anfänglich positive Verhältnis, nicht als vollständige Anbindung an Karl VI. werten. Denn als der Kaiser den Wittelsbacher Ludwig dem Älteren die Mark Brandenburg, die Lausitz und die Kurwürde 1350 verlieh, erregte dies Rudolfs I. Unwillen und zog sich vom Prager Hof zurück. Erst eine Schenkung des Walchenhofes auf der Kleinseite Prags versöhnte Rudolf I., mit dem Brandenburger und Karl IV. Diese weitere Bindung an Karl IV., brachte ihm dann den größten Erfolg seiner Regentschaft ein. Der Kaiser verabschiedete am 4.Oktober 1355 durch die in Prag ausgestellte Goldene Bulle " bulle aurea Saxon ", das künftig gültige Reichsgesetz. Darin wurde festgelegt, das die Erbfolge nach dem Recht des Erstgeborenen erfolgt und wo dies nicht erfolgen kann, die Erbfolge auf nächst älteren Bruder übergeht. Des Weiteren wurden Sachsen-Wittenberg endgültig die Kurwürde zugewiesen, die der Kurprinz erst mit dem 18. Lebensjahr tragen durfte und erst mit dem 21. Lebensjahr die Landesregierung ausüben durfte. Die Askanier von Sachsen-Lauenburg verloren daraufhin endgültig alle beanspruchten Forderungsrechte der Kurstimme, die alleinig auf Sachsen-Wittenberg übergingen in der Würde des "Erzmarschalls des heiligen Königlichen Reiches" mit dem Recht des Schwerttragens auf dem Reichstag .

Ehe und Kinder

1.) Ehe 1298 mit Markgräfin Jutta (Brigitte) von Brandenburg († 9. Mai 1328 Wittenberg) (Tochter des Markgrafen Otto V. von Brandenburg des Langen)

  • 1. Albert († jung 4. Juli 1329)
  • 2. Johann († jung in Wittenberg)
  • 3. Anna (erwähnt 1309; † 1328/29 Wittenberg) oo Bernhard von Polen († um 1356)
  • 4. Rudolf II. (* um 1307; † 6. Dezember 1370) oo Gräfin Elisabeth von Lindow und Ruppin
  • 5. Elisabeth († 1353) oo vor 22. Juni 1344 Waldemar I. , FĂĽrst von Anhalt-Zerbst († 3. September 1367)
  • 6. Agnes († 4. Januar 1338) oo Bernhard III. von Anhalt-Bernburg (um 1300; † 20. August 1348)
  • 7. Otto († 30. März 1350) oo Elisabeth von Braunschweig-LĂĽneburg († 1384) (Tochter von Wilhelm von Braunschweig-LĂĽneburg und Hedwig von Ravensberg)

2.) Ehe 1328 mit Kunigunde von Polen (um 1298; † 9. April 1333 in Wittenberg) (Tochter von Wladislaw I. Piast, König von Polen und Hedwig Piast. )

  • 8. Miesko (auch Mesico, Miesco) (* um 1330; † 1350) Ehe mit Eudoxia
  • 9. Beatrix (* um 1333 Wittenberg († 1362 Kloster Coswig [26. Februar 1344/45?]) Ehe 1337 mit Albrecht II., FĂĽrst von Anhalt-Zerbst (* 1306; † Juli 1362)

3.) Ehe 1333 mit Agnes von Lindow (* 18. Dezember 1314; † 9. Mai 1343 in Wittenberg) (Tochter des Grafen Ulrichs I. von Lindow, war vorher mit Herzog Heinrich von Mecklenburg ( † 1329) verheiratet)

  • 10. Wilhelm († jung)
  • 11. Wenzel (* um 1337; † 18. September 1402 Wittenberg) oo 23. Januar 1367 Cäcilie (Siliola) von Carrara
  • 12. Helene ( † 2. April 1367) oo 1353 Johann I. von Hardeck, Burggraf von Magdeburg

verwendete Literatur

  • „Heraldry of the Royal Families of Europe” von JirĂ­ Louda and Michael Mac Lagan bei Little, Brown and Company London 1999
  • „Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron.“ von Johann Franzl
  • „Die frĂĽhen Brandenburger und ihre Frauen.“ von Helmut Assing
  • „Geschichte der Stadt Wittenberg" von Meyner 1845 in Dessau bei Hermann NeubĂĽrger
  • „Die Begräbnisstätten Wittenbergs und ihre Denkmäler" von Ernst Zitzlaff 1896 im Wittenberger P.Wunschmann Verlag
  • „Historisch-geographische Beschreibung Wittenbergs und seiner Universität" von Samuel Schalscheleth 1795 Frankfurt und Leipzig
  • „Geschichte der Stadt Wittenberg von Richard Erfurth 1910 Wittenberg/Fr. Wattrodt Verlag
  • „Die Askanier“ von Heinrich KĂĽhne erschienen im Drei Kastanien Verlag 1999 ISBN 3-933028-14-0
  • „Geschichte der Sächsisch-Askanischen KurfĂĽrsten“ von Georg Hirschfeld erschienen bei Julius Sittenfeld /Berlin 1884

Weblink

Wikipedia

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