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Letzte Änderung für Artikel Toll Collect: 19.02.2006 16:19

Toll Collect

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Toll Collect
Unternehmensform GmbH
Slogan service on the road
Gegründet März 2002
Firmensitz Berlin
Unternehmensleitung Christoph M. Bellmer , Vorsitzender der Geschäftsführung
Mitarbeiter 750
Produkte Mautsysteme
Website www.toll-collect.de

Die Toll Collect GmbH ist ein deutsches Unternehmen, das von der deutschen Bundesregierung beauftragt wurde, das System zur Einnahme der Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen aufzubauen, zu betreiben und abzurechnen.

Toll Collect ist englisch und bedeutet übersetzt Gebühreneinkassierung, womit der Markenname Toll Collect direkt im Namen die Funktion des dahinter stehenden Projektes beschreibt.

Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 750 Mitarbeiter an den Standorten Berlin (ca. 550), und Potsdam (ca. 200) sowie weitere in den Geostandorten Hannover, Nürnberg, Pforzheim und Wuppertal (Stand 2006). Die Post-Adresse ist Potsdamer Platz 1, 10785 Berlin. Der vormalige Standort Bonn wurde Anfang 2006 aufgegeben und die Mitarbeiter nach Berlin verlagert, ebenso teilweise Potsdam, wo nur das Call-Center verbleibt.

Toll Collect wurde im März 2002 als Joint Venture der Deutschen Telekom , DaimlerChrysler und der französischen Cofiroute (Compagnie Financière et Industrielle des Autoroutes) gegründet.

Die Gesellschaftsanteile verteilen sich wie folgt:

  • Telekom 45 Prozent
  • DaimlerChrysler 45 Prozent
  • Cofiroute 10 Prozent

Die beteiligten Firmen nahmen als Bietergemeinschaft ETC (Electronic Toll Collect) an der Ausschreibung für das Mautsystem teil; Cofiroute war einbezogen worden, weil von den Bewerbern Erfahrung mit vergleichbaren Projekten verlangt worden war.

Geschäftsführer wurde Michael Rummel , Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Mangold , der sich als Mitglied des DaimlerChrysler-Vorstands und Vorstandsvorsitzender der DaimlerChrysler Services schon einige Zeit für die Einrichtung eines solchen technologisch fortgeschrittenen Mautsystems eingesetzt hatte.

Im Juli 2002 erhielt das Konsortium den Zuschlag, im September 2002 wurde der Vertrag mit dem Bundesverkehrsministerium unterzeichnet. Für den Betrieb des Mautsystems sollte Toll Collect zwölf Jahre lang jährlich ca. 650 Millionen Euro aus den Mauteinnahmen erhalten. (Für weitere Details zu Ausschreibung und Vertragsunterzeichnung siehe LKW-Maut in Deutschland )

Nachdem die technischen Probleme beim Aufbau des Systems überhand genommen hatten und ihnen beschönigende bzw. hinhaltende Aussagen vorgeworfen worden waren, wurden Rummel und Mangold im Oktober 2003 abgesetzt. Neuer Geschäftsführer wurde der Viag Interkom Manager Hans-Burghardt Ziermann, neuer Aufsichtsratsvorsitzender ab Dezember Peter Mihatsch. Sie wurden im März 2004 bereits wieder abgelöst: CEO ist seitdem der von der Telekom kommende Christoph Bellmer (* 1963 ).

Autonome Mautstelle Toll Collect
Autonome Mautstelle Toll Collect

Der ursprünglich zum 31. August 2003 geplante Starttermin konnte von Toll Collect nicht eingehalten werden. Nach der erfolgreichen Durchführung des Probebetriebs hat das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) am 15. Dezember 2004 die „Besondere Vorläufige Betriebserlaubnis“ (BVBe) für das neue Lkw-Mautsystem erteilt. Die Mauteinführung fand – in vorerst technisch reduzierter Form – am 1. Januar 2005 statt. Seit 1. Januar 2006 läuft das System mit der vollen Funktionalität. Allerdings waren am 2. Januar 2005 von rund 480000 On-Board-Units( OBU ) noch etwa 60000 mit veralteter Software unterwegs.

Die EU -Wettbewerbshüter hatten 2002 massive Bedenken gegen Toll Collect. Das Mautsystem und die damit verbundenen, sog. Mehrwertdienste, wie Lkw-Ortung und Textübermittlung hätten DaimlerChrysler zu einer marktbeherrschenden Stellung bei Telematiksystemen für Transport und Logistik verhelfen können.

DaimlerChrysler ist der größte deutscher Lkw-Hersteller. Der Konzern hätte nach Ansicht der EU-Behörde über die Beteiligung an Toll Collect den Zugang anderer Telematik-Dienstleister zu den On-Board-Unit ( OBU ) genannten Bordgeräten kontrollieren können. Um die EU-Genehmigung zu erhalten, waren DaimlerChrysler und Deutsche Telekom gezwungen, mehrere Auflagen zu akzeptieren. So soll die für Mehrwertdienste wie Verkehrsflussanalysen und Wegweisungshilfen gegründete Gesellschaft Telematics Gateway nicht von DaimlerChrysler und der Telekom kontrolliert werden. Die Bordgeräte müssen auch mit Systemen anderer Hersteller kombinierbar sein.

Toll Collect bemühte sich auch um die Ausschreibung für die Lkw-Maut in Österreich , konnte dort aber nicht zum Zuge kommen.

Am 29. Juli 2005 ließ das Bundesverkehrsministerium Klage gegen das Maut-Konsortium einreichen. Toll Collect wird vorgeworfen, den Bund bewusst im Unklaren über die Probleme bei der Entwicklung und die damit verbundenen Verzögerungen sowie Einnahmeausfälle gelassen zu haben. Aufgrund diverser technischer Schwierigkeiten konnte das System Anfang 2005 erst mit 16 Monaten Verspätung in Betrieb genommen werden. „Die Betreiber haben den Bund getäuscht, indem sie Zusagen zu den Terminen der Inbetriebnahme teils in der Kenntnis der Verzögerungen und teils ohne hinreichende Grundlage ins Blaue hinein, also arglistig , abgegeben haben“, heißt es. 1,6 Milliarden Euro Vertragsstrafen sowie 3,5 Milliarden Euro Einnahmeausfälle werden geltend gemacht. Die aktuelle Forderung liegt damit bei 5,1 Milliarden Euro.

Seit dem 18. Juli 2005 wird die sogenannte OBU2 von Toll-Collect verbaut.

Weblinks

Geschichte und technischer Hintergrund der deutschen Lkw-Maut

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Toll Collect aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Toll Collect verfügbar.

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