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Letzte Änderung für Artikel Nauener Platte: 21.12.2005 00:34

Nauener Platte

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Nauener Platte siehe „Havelland“
Nauener Platte siehe „Havelland“

Die Brandenburg-Berliner bis zu 15 Meter dicke Nauener Platte ist eine weitgehend geschlossene GrundmorĂ€nenbildung der Saale-Eiszeit und der letzten Eiszeit , die zum Teil von flachwelligen EndmorĂ€nenbildungen ĂŒberlagert ist. WĂ€hrend die sĂŒdlich benachbarte Zauche, der sĂŒdöstlich benachbarte Teltow und der nordöstlich benachbarte Barnim neben der geologischen Formation gleichzeitig die Landschaftsformation bezeichnen, trĂ€gt die Kulturlandschaft auf der Nauener Platte den Namen Havelland. Dabei geht die Ausdehnung der Flusslandschaft Havelland ĂŒber die Ausdehnung der Platte hinaus und bezieht insbesondere die Havelniederung und weitere Niederungen ein.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Nauener Platte liegt in der mittleren Mark und im Ă€ußersten Westen Berlins. Die nördliche Grenze bildet das Berliner Urstromtal mit dem heutigen HavellĂ€ndischen Luch, das zum Naturpark Westhavelland gehört. Nördlich des Luchs schließt sich der kleinere Höhenzug LĂ€ndchen Glien an. Die Ostgrenze formt die Berlin-Potsdamer Havelseenkette, die hier die Nauener Platte von der östlich gelegenen Hochebene Teltow trennt. Nach ihrem Abknicken Richtung Westen am Templiner See grenzt die Havelniederung zwischen Potsdam und Brandenburg an der Havel die Platte auch nach SĂŒden ab und trennt sie von der Zauche.

Neu angepflanzter Fontane’scher Birnbaum neben der Dorfkirche Ribbeck
Neu angepflanzter Fontane’scher Birnbaum neben der Dorfkirche Ribbeck

Auch die Westgrenze bildet im ersten Teil die Havelniederung, nachdem der Flusslauf am Plauer See erneut die Richtung Ă€ndert und sich nach Norden wendet. Zwischen Pritzerbe , Teil der Stadt Havelsee, und Paulinenaue verlĂ€uft der weitere westliche Abschluss der Nauener Platte westlich der Garlitzer Heide und Ribbecker Heide sowie östlich des Schon- und Schutzgebietes fĂŒr Großtrappen .

Das Gesamtgebiet umfasst etwa 90.000 Hektar . Die Ausdehnung West-Ost liegt bei rund 45 Kilometern, die Nord-SĂŒd-Ausdehnung bei rund 20 Kilometern.

Orte und Landschaftsteile

Wie die GroßstĂ€dte Berlin und Potsdam liegt auch die namensgebende Stadt Nauen am Rand der Platte, und zwar am nördlichen Rand. Weitere grĂ¶ĂŸere Orte auf der HochflĂ€che sind Wustermark, Brieselang, Dallgow-Döberitz und Ketzin. Die StĂ€dte, Dörfer und Gemeinden auf dem Plateau gehören ĂŒberwiegend zu den beiden Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Havelland.

Karte von 1905
Karte von 1905
AuslÀufer zur Havel in Berlin-Gatow
AuslÀufer zur Havel in Berlin-Gatow

Da die Nauener Platte als besonderes Windeignungsgebiet gilt, entstand in den letzten Jahren der Windpark Ketzin als grĂ¶ĂŸter bisheriger deutscher N90-Windpark mit acht 2,3 MW-N90-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 18,4 MW . Der Windpark mit 100 Meter hohen RohrtĂŒrmen ging im Juni 2005 ans Netz. ErwĂ€hnenswert sind ferner:

  • das ehemalige MilitĂ€rgelĂ€nde und heutige Naturschutzgebiet Döberitzer Heide mit dem seltenen Vegetationstyp Sand-Trockenrasenflora , das mit dem Naturschutzgebiet Ferbitzer Busch rund 5.000 Hektar umfasst.
  • das Naturschutzgebiet WindmĂŒhlenberg auf dem Osthang der Platte zur Havel in Berlin-Gatow, Ortsteil von Berlin-Spandau, gleichfalls mit Sand-Trockenrasenflora.

Geostruktur

Die GrundmorĂ€nen- und EndmorĂ€nenbildungen der Nauener Platte sind zum Teil von Mergeln und Decksanden ĂŒberlagert, die die Wassermassen der abtauenden Gletscher vor rund 15.000 Jahren zum Ausklang der Weichsel-Eiszeit hinterließen. Die glaziale PrĂ€gung des Reliefs fĂŒhrte auf engstem Raum zu einem Wechsel von Geschiebemergel , Geschiebelehm , Sanden und Kies . In den Hangbereichen des Plateaus zur Havelniederung treten bei Groß-Glienicke , Kladow und Gatow oberflĂ€chennah und großrĂ€umig bis zu zehn Meter mĂ€chtige HochflĂ€chensande auf, wie am Gatower WindmĂŒhlenberg, in der Gatower Heide oder bei Karolinenhöhe. Der nĂ€hrstoffarme und trockene Sand bildet hier ideale Voraussetzungen fĂŒr die extremen Standortbedingungen des Trockenrasens.

Die ĂŒbrigen Böden im OberflĂ€chenrelief des jungpleistozĂ€nen Landschaftsraumes prĂ€gen zum einen Rostbraunerden , die mit einer guten DurchlĂŒftung und tiefen Durchwurzelbarkeit Ă€hnlich wie die Sande trockene und nĂ€hrstoffarme Standorte bilden. Zum anderen bestimmen Parabraunerden die Böden, die mit ihren höheren Humus - und Tongehalten wie im Landschaftsschutzgebiet der Gatower Feldflur beste Voraussetzungen fĂŒr den Ackerbau bieten.

Literatur

  • Potsdam und Umgebung. FĂŒhrer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr. 4, Hrsg.: Johannes H. Schroeder, Selbstverlag Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.V., Berlin 2001, 2. erw. Auflage, ISBN 3-928651-09-9
  • R. Weiße, Die Potsdamer Glaziallandschaft – glazigene Sedimente und glaziĂ€re Baustile, In: Brandenburgische Geowissenschaftliche BeitrĂ€ge, Hrsg.: Landesamt fĂŒr Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, Kleinmachnow Heft 1 1995, S. 13-26, ISSN 0947-1995
  • Walter Behrmann, Die Umgebung Berlins nach morphologischen Formengruppen betrachtet, In: Die Erde, Band 1 1949/1950, S. 93-122, Gesellschaft fĂŒr Erdkunde zu Berlin , ISSN 0013-9998

Weblinks

Wikipedia

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