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Letzte Änderung für Artikel Rundfunk der DDR: 10.02.2006 20:51

Rundfunk der DDR

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Der Rundfunk der DDR produzierte die Hörfunkprogramme in der ehemaligen DDR . Sitz des DDR-Rundfunks war ab 1952 das Funkhaus Nalepastraße in Berlin-Oberschöneweide.

Inhaltsverzeichnis

Sender

In den 80er-Jahren sendete der Rundfunk auf fünf Stationen innerhalb der DDR:

  • Radio DDR 1 - Nachrichten- und Unterhaltungsprogramme
  • Radio DDR 2 - Kultur- und Bildungsprogramme, morgens Regionalprogramme
  • Berliner Rundfunk - Regionalsender für die Hauptstadt
  • DT64 - Jugendradio
  • Stimme der DDR - für deutschsprachige Hörer außerhalb der DDR
  • Ferienwelle (Urlaubsprogramm für die Ostseeregion, sendete nur während der Feriensaison zwischen Mai und September)
  • Messewelle (buntes, westlich orientiertes Programm während der Leipziger Messe, je eine Woche im März und September)

Dazu kam der Auslandsender RBI:

  • Radio Berlin International - Auslandssender

Folgende Sender wurden 1971 zur Stimme der DDR vereinigt:

  • Berliner Welle - für Hörer in West-Berlin
  • Deutschlandsender - für Hörer in der Bundesrepublik

Auslandsgeheimsender (1971 bzw. '72 eingestellt):

  • Deutscher Freiheitssender 904 (bis 1. Oktober 1971)
  • Deutscher Soldatensender (Herbst 1960 bis 1. Juli 1972)

Geschichte

Gründung bis 1960

Die erste Radiosendung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde bereits wenige Tage nach Kriegsende am 13. Mai 1945 aus dem alten Berliner Rundfunkgebäude in der Masurenallee (ab Juli britischer Sektor, später Sitz des ehemaligen SFB) ausgestrahlt. Stadtkommandant Nikolai Bersarin hatte am 10. Mai die Wiederaufnahme befohlen. Bersarin handelte nach einem Beschluss der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) vom 8. Mai . Der Berliner Rundfunk ging mit den Worten "Hier spricht Berlin" auf Sendung. Verantwortlich für das Programm war der zur Gruppe Ulbricht gehörende KP-Funktionär Hans Mahle unter Kontrolle der SMAD.

1952 wurde das Staatliche Rundfunkkomitee (mit einem besonderen Intendanzbereich Deutscher Fernsehfunk ) als oberstes zentrales Leitungsorgan aller Sender gebildet. Sitz aller Sender war in der Berliner Nalepastraße.

Jährliche Sendestunden 1965-1989
Jährliche Sendestunden 1965-1989

Die 60er- bis 80er-Jahre

Drei Wochen nach dem Bau der Berliner Mauer, am 5. September 1961 begann die verstärkte ideologische Abschottung gegen die "Ochsenköpfe". Die FDJ startete die Aktion "Blitz contra Natosender", dabei wurden von überzeugten Jungsozialisten auf Westempfang gedrehte Rundfunkdachantennen entweder auf Ostempfang gedreht oder zerstört.

Zu den Aufgaben des DDR-Rundfunk gehörte auch das Stören unliebsamer Sendungen aus dem Westen. Betroffen davon war vor allem der RIAS, dessen Frequenzen auf Mittel- und Langwelle bis zum Inkrafttreten des Genfer Wellenplanes 1978 durch ein die gesamte DDR überspannendes Netz von Kleinstörsendern unhörbar gemacht wurden.

Die Anzahl der Sendestunden stieg insbesondere Ende der 1980er-Jahre an. Ein Grund dafür ist unter anderem der Start von DT64 als eigenständiges Programm.

Nach November 1989

Nach dem Zusammenbruch der DDR wurden die Sender umbenannt, Personal abgebaut und der Sendebetrieb auf Grundlage des Staatsvertrags über den Rundfunk im vereinigten Deutschland zum 31. Dezember 1991 eingestellt.

Die ARD wurde um die beiden ostdeutschen Anstalten ORB (2003 mit dem SFB zum RBB fusioniert) und MDR erweitert. Im Hörfunk entstand aus der Fusion ehemaliger Ostberliner ( DS Kultur ) und Westberliner Sender (RIAS 1) 1994 das DeutschlandRadio Berlin (heute: Deutschlandradio Kultur).

Das Archivmaterial des DDR-Rundfunks wird heute vom Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) am Standort Babelsberg verwaltet.

Produktionszahlen

Jahr 1965 1970 1975 1980 1985 1988 1989
Sendestunden Wort 32.217 36.866 32.479 35.435 38.221 46.033 48.428
Sendestunden Musik 31.499 31.131 29.706 31.583 33.804 48.112 48.953
Sendestunden Gesamt 63.716 67.997 62.185 67.018 72.025 94.145 97.381
Durchschn./Woche 1.222 1.304 1.193 1.282 1.381 1.800 1.868

Rundfunk der ehemaligen Sowjetunion

Die ehemalige Sowjetunion strahlte für die in der DDR stationierten Sowjettruppen auf der LW-Frequenz 261 kHz unter der Bezeichnung "Radio Wolga" ein russischsprachiges Programm aus. Auf der Mittelwellenfrequenz 1323 kHz sendete der Auslandsdienst. Genutzt wurden Sendeeinrichtungen, die auch vom Rundfunk der DDR mitbenutzt wurden und wie diese von der ehemaligen Deutschen Post betrieben wurden, in Burg (Langwelle) und Wiederau (Mittelwelle).

Über Kleinsender wurde auch das 1. Programm des sowjetischen Fernsehens an den Militärstandorten ausgestrahlt. Die Reichweite war begrenzt, ähnlich wie bei AFN-TV in der BRD. Die Sender wurden bis 1994 abgeschaltet.

Ab Januar 1989 wurde für den Auslandsdienst der Hochleistungssender in Wachenbrunn benutzt. Der Sender " Radio Wolga " wurde nach dem Abzug der Sowjettruppen abgeschaltet, die LW-Frequenz übernahm - bis zur Betriebsseinstellung Anfang 2000 - Radioropa Info . Es ist geplant auf dieser Frequenz vom Standort Reesen bei Burg ein deutschsprachiges Programm von Europe 1 auf 261 kHz im Digital Radio Mondiale -Modus abzustrahlen. Der Hochleistungssender in Wachenbrunn , der heute Eigentum der Deutschen Telekom ist, wird weiterhin vom russischen Auslandsdienst zur Verbreitung seiner Programme im MW-Bereich genutzt. Inzwischen gibt es noch einen zweiten, allerdings leistungsschwächeren Mittelwellensender in Zehlendorf bei Oranienburg.

Literatur

  • Klaus Arnold u. Christoph Classen (Hrsg.): Zwischen Pop und Propaganda. Radio in der DDR. Berlin: Ch. Links, 2004. ISBN 3-86153-343-X
  • Sibylle Bolik: Das Hörspiel in der DDR. Frankfurt [u.a.]: Lang, 1994. ISBN 3-631-46955-1
  • Patrick Conley: Features und Reportagen im Rundfunk der DDR. Tonträgerverzeichnis 1964-1991. 2. Aufl. Berlin: Askylt, 1999. ISBN 3-9807372-0-9
  • Wolfgang Mühl-Benninghaus: "Rundfunk in der SBZ/DDR." In: Rundfunkpolitik in Deutschland, Bd. 2. München: dtv, 1999. S. 795-873. ISBN 3-423-30714-5
  • Ingrid Pietrzynski (Bearb.): Das Schriftgut des DDR-Hörfunks. Eine Bestandsübersicht. Potsdam-Babelsberg: DRA, 2002. ISBN 3-926072-99-7
  • Ingrid Scheffler (Hg.): Literatur im DDR-Hörfunk. Günter Kunert - Bitterfelder Weg - Radio-Feature. Konstanz: UVK, 2005. ISBN 3-89669-478-2

Siehe auch

Fernsehen der DDR , Liste von Kulturschaffenden in der DDR

Weblinks

Wikipedia

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