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Letzte Änderung für Artikel Grunewald (Forst): 16.02.2006 01:44

Grunewald (Forst)

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Verschneiter Weg im Grunewald
Verschneiter Weg im Grunewald

Der Grunewald ist ein rund 4.500 Hektar großes Waldgebiet in den westlichen Berliner Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf. Der Wald ist Namensgeber der Villenkolonie, des Ortsteils Berlin-Grunewald und des örtlichen Forstamtes Forstamt Grunewald der Berliner Stadtforsten.

Nach Westen hin wird der Forst Grunewald von der Havel begrenzt. Er wird von einer Kette kleinerer Seen durchzogen, der danach benannten Grunewaldseenkette. Die größten davon sind der Grunewaldsee, der Schlachtensee und die Krumme Lanke. An der Havel gelegen befindet sich auf dem Karlsberg der Grunewaldturm.

Auf dem Gelände des Grunewalds liegt auch die mit 120 m über NN höchste Erhebung Berlins, der aus Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs aufgeschüttete Teufelsberg, und der alte Friedhof Grunewald-Forst.

Geschichte

Ãœberblick

Jagdschloss Grunewald 1788 von Johann Friedrich Nagel
Jagdschloss Grunewald 1788 von Johann Friedrich Nagel

In dem zunächst Teltower Heide oder Spandower Heide genannten Waldgebiet wurde im Jahre 1542 vom Baumeister Caspar Theiss ein Jagdschloss für den Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg errichtet. Fortan wurde der Grunewald bis zum Jahre 1904 hauptsächlich als herrschaftliches Jagdgebiet genutzt. Mit der Verkehrsanbindung über den Bahnhof Grunewald an der den Grunewald durchschneidenden Wetzlarer Bahn im Jahr 1879 entwickelte sich der Grunewald zum Berliner Naherholungsgebiet. Einige Gebiete des Grunewalds wurden in den folgenden Jahren zum Siedlungsbau umgewidmet, so etwa die gleichnamige Villenkolonie Grunewald im Jahre 1889 und die Siedlung Eichkamp im Jahre 1919 .

Ankauf 1915 im Dauerwaldvertrag

Mit dem so genannten Dauerwaldvertrag, „Dauerwaldkaufvertrag" oder auch „Jahrhundertvertrag" kaufte 1915 der kommunale Zweckverband Groß-Berlin erhebliche Waldflächen in der Berliner Umgebung vom Königlich-Preußischen Staat , darunter auch Teile des Grunewalds. Die heutige Großstadt Berlin, die fünf Jahre später aus dem Zweckverband hervorging, trat als Rechtsnachfolgerin in den Vertrag ein, so dass der Grunewald seither im Besitz Berlins beziehungsweise der Berliner Forsten ist.

Havel am „Schildhorn“ im Grunewald
Havel am „Schildhorn“ im Grunewald

Grund für den Dauerwaldvertrag war unter anderem die ausufernde Bodenspekulation zu Beginn des 20. Jahrhunderts gerade auch im Grunewald, die dadurch verursachte Waldvernichtung sollte aus ökologischen und gesundheitspolitischen Gründen eingedämmt werden. Als Ausdruck der so genannten Ersten Deutschen Umweltbewegung kamen auf Initiative zweier Berliner Zeitungen 1904 30.000 Unterschriften bei einer Protestaktion gegen die Vernichtung des Grunewalds zusammen. An den dennoch weitergehenden Spekulationen beteiligten sich sowohl der Staat wie auch private Waldbesitzer, im Jahr 1909 erreichte die Spekulation mit Waldflächen im Berliner Raum einen Umfang von rund 1800 Hektar. Der „Zweite Berliner Waldschutztag" vom 16. Januar 1909 wandte sich vehement gegen die rücksichtslose Spekulation und Waldvernichtung. Laut Forstrat Martin Klees fand die Beunruhigung der Bevölkerung ... ihren erneuten Niederschlag in einem von einer Groß-Lichterfelder Zeitung herausgebrachten Sonderabzug mit der Ãœberschrift: Â»DER GRUNEWALD IST DEM VERDERBEN GEWEIHT.«

Der Abschluss des Dauerwaldvertrages mit dem Ankauf auch des Grunewalds geht somit nicht zuletzt auf den Druck der ersten Deutschen Umweltbewegung zurück.

Quellen

Literatur

  • Martin Klees, Der Berliner Waldbesitz im Wandel der Zeiten, in: AFZ - Allgemeine Forstzeitschrift 29, 1963, S. 450ff
  • Reiner Cornelius, Geschichte der Waldentwicklung", Hrsg. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin, Reihe Monitoringprogramm Naturhaushalt, Heft 3, Vertrieb durch Kulturbuchverlag Berlin, 1. Aufl. 1995 ISSN 0946-3631

Weblinks


Koordinaten: 52°28'00 N 13°15'00 O

Wikipedia

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