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Letzte Änderung für Artikel Karower Teiche: 22.12.2005 18:16

Karower Teiche

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Die Karower Teiche bilden ein Naturschutzgebiet im Ortsteil Karow des Bezirks Pankow im Nordosten Berlins. Das 127 Hektar große Schutzgebiet hat eine herausragende Bedeutung als Rastgebiet für Zugvögel sowie als Brutgebiet für 69 Vogelarten , darunter 12 Arten, die in ihrem Bestand gefährdet sind. Es liegt unmittelbar an der Panke, einem Fließ , das in Bernau in Brandenburg entspringt und mit einem Arm im Wedding in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und mit dem anderen Arm kaum sichtbar am Bahnhof Friedrichstraße in die Spree mündet.

Inselteich
Inselteich

Inhaltsverzeichnis

Lage und Entstehung

Die Nordgrenze des Gebiets bildet die Bundesautobahn 10, der Berliner Ring, der ausschließlich zwischen Karow und Buch für knapp sechs Kilometer direkt durch Berliner Stadtgebiet führt. Die Panke schließt die Teiche nach Südosten ab, die Pankgrafenstraße nach Süden und die Bucher Straße nach Nordwest.

Lietzengraben strömt in die Panke
Lietzengraben strömt in die Panke

Die Karower Teiche gehören zum Naturpark Barnim. Der Barnim entstand zum Ende der letzten Eiszeit als sanft wellige Hochfläche aus Jungmoränen und kleinen Sandern zwischen dem Berliner Urstromtal und dem Eberswalder Urstromtal. In der feuchten Niederung des Panketales bildeten sich durch natürliche Verlandungsprozesse Torfschichten heraus, deren Abbau im 19. Jahrhundert zur Bildung der beiden westlichen Teiche, dem „Inselteich" und dem „Weidenteich", führte. Die östlichen Teiche, „Ententeich" und „Schilfteich", wurden Ende des 19. Jahrhunderts zur Fischzucht ausgehoben. Die Anlage der weitläufigen Rieselfelder im Raum Buch/Karow und ihre Entwässerung über die Karower Teiche und den Lietzengraben führte in den 1920er Jahren zu einer derart hohen Schadstoffbelastung des Wassers, dass die Fischzucht wieder aufgegeben werden musste.

Naturschutzgebiet

Klärwerk ersetzt Rieselfelder

Gehölze am Lietzengraben
Gehölze am Lietzengraben

Im Jahr 1985 verloren die Rieselfelder nach der Inbetriebnahme des Klärwerks Schönerlinde ihre Funktion, nach ihrer Aufgabe sank der Wasserspiegel der Karower Teiche. Die ausgetrockneten Böden der ehemaligen Rieselfelder bereiteten bei der anschließenden gezielten Aufforstung, die zur Abschirmung von den umliegenden Siedlungen und Straßen vorgenommen wurde, erhebliche Probleme. Abgesehen von der Belastung durch die Rieselfelder hatte sich in dem Gebiet weitgehend ungestört von menschlichen Eingriffen über Jahrzehnte eine Flora und Fauna entwickeln können, die als Biotop erhaltenswert war.

1994 wurden die vier Teiche mit Teilen der ehemaligen Rieselfelder und dem nördlichen, erstaunlich schnell fließenden Lietzengraben als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seit 1997 ergänzt ein Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) die Verordnung von 1994. Die Verordnung von 1994 nennt als Schutzzweck (gesamter Abschnitt als wörtliches Zitat):

Kuckucks-Lichtnelke
Kuckucks-Lichtnelke
Blüte der Sumpfdotterblume
Blüte der Sumpfdotterblume

Schutzzweck, § 3 der Verordnung

Das in § 2 bezeichnete Gebiet wird geschützt, um die Teiche mit Verlandungszonen, das Erlen - Grauweiden -Gebüsch, die Erlenbruch - und Erlen- Eschen -Wälder sowie die angrenzenden Hochstaudenfluren mit den anschließenden Wald- und Wiesenflächen als Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet für Wasservögel und als Laichgewässer und Lebensraum für bedrohte Amphibien - und Libellenarten zu erhalten.

Flora und Fauna

Neben der im Schutzzweck genannten Vegetation bereichern Obstbäume und Pappelkulturen das Gebiet. In den trockeneren ehemaligen Rieselfeldbereichen finden sich Sauerampfer , Sumpf-Gänsedistel und Sumpfdotterblume und in den feuchteren Zonen die Kuckucks-Lichtnelke und das Wiesenschaumkraut . Die Teiche verfügen über ausgedehnte Röhrichtzonen , in denen verschiedene Taucher -, Rallen - und Entenarten wie zum Beispiel seltene Arten wie Graugans und Tüpfelralle sowie Rohrweihen und Rohrsänger leben.

Die offenen, von Gehölzen durchzogenen Flächen dienen dem seltenen Neuntöter als Brut- und Greifvögeln als Jagdrevier. Im Frühjahr ziehen mehrere Tausend Erdkröten und andere Amphibien zum Laichen zu den Teichen. Krötentunnel an der Pankgrafenstraße unterstützen diese Wanderung. Daneben sind Moorfrösche , Grasfrösche , und Knoblauchkröten in den Teichen heimisch, selbst die seltenen Wechselkröten und Teichfrösche kommen vor.

Wege und Plattformen

Plattform am Inselteich
Plattform am Inselteich

Der größte Teil des Gebietes ist unzugänglich und mit Zäunen abgeschirmt. Es gibt einen Weg rund um das Gelände, also entlang der Panke und dann parallel zu den oben bezeichneten Straßen. Ein Weg verbindet den Rundweg quer durch das Gebiet zwischen den Teichen hindurch. Auf diesem einzigen und eigentlichen Teichweg sind drei rund einen halben Meter hohe Aussichtsplattformen aus massiven Bohlen angelegt, die einen Einblick in die Vogel- und Amphibienwelt erlauben, ohne diese zu stören.

Quellen

Literatur, Sonstiges

  • Carsten Rasmus, Bettina Rasmus, Berliner Umland Nord , KlaRas-Verlag, Berlin 2005, S. 63ff ISBN 3-933135-16-8
  • Informationstafeln der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Technologie, vor Ort.

Weblinks


Koordinaten: 52° 37′ 20" n. Br., 13° 27′ 40" ö. L.

Wikipedia

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