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Letzte Änderung für Artikel Teufelsberg: 14.02.2006 15:54

Teufelsberg

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Teufelsberg mit ehemaliger Abhöranlage
Teufelsberg mit ehemaliger Abhöranlage

Der Teufelsberg (im Volksmund auch Monte Klamotte) ist ein Trümmerberg im Westen Berlins und mit 115 m über NN neben den Müggelbergen die höchste Erhebung des Stadtgebiets. Der 55 Meter hohe Hügel – mit Aussicht über das Naturschutzgebiet Grunewald und die Havel – liegt im Ortsteil Berlin-Grunewald (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) an der Teufelsseechaussee zwischen den S-Bahn-Bahnhöfen Grunewald und Heerstraße . Er hat seinen Namen vom nahe gelegenen Teufelssee.

Ursprünglich stand an der Stelle des heutigen Teufelsbergs der Rohbau der Wehrtechnischen Fakultät , die im Rahmen des nationalsozialistischen Projektes Welthauptstadt Germania werden sollte. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage zum Teil gesprengt, abgerissen und als Baumaterial genutzt. Um eine weitere Nutzung der Anlage zu verhindern und das Gelände für West-Berlin zu nutzen, wurde das Gelände ab 1950 zur Deponie für 12 Millionen m³ Trümmerschutt aus 400.000 zerbombten Häusern. Es liegt heute in fast 100 m Tiefe begraben. Weitere Deponien (z. B. "Insulaner", Wilmersdorfer Stadion am Lochowdamm auf dem Gelände der ehemaligen Gasanstalt ) hatten die vorgesehene Kapazität erreicht und konnten nicht weiter bedient werden. Am 14. November 1957 wurde der zehnmillionste Kubikmeter Schutt angefahren. Täglich luden etwa 600 Lastzüge rund 6.800 m³ ab. Nach Trümmer- und Bauschutt wurde der Teufelsberg auch als Mülldeponie für Industrieabfälle genutzt. Bei der Modellierung plante man Wintersportanlagen ( Skihang , Rodelbahn , Sprungschanze , Schlepplift) ein. Fertiggestellte Bereiche wurden mit Sand und Mutterboden überfüllt und begrünt (überwiegend Kiefern ).

Die Planungsaufsicht oblag dem Bauamt des Bezirksamtes Wilmersdorf. Nahezu alle Vermessungsarbeiten wurden vom Vermessungsingenieur Rudolf Gadacz und seinem Team durchgeführt. Gadacz hatte bereits beim Stadion Wilmersdorf am Lochowdamm Erfahrungen gesammelt.

Eine Nutzung als Freizeitgelände war geplant, wurde aber vorerst vereitelt, da die US-Armee den Berg für eine Abhöranlage nutzte. Die anfangs mobile Installation zur Überwachung des Luftraums – insbesondere der drei Flugkorridore zwischen Berlin und der BRD – wurde bald fest ausgebaut. Dazu wurden mit der Zeit fünf Antennenkuppeln errichtet, die Überwachungsaufgaben bis weit in das Gebiet des Warschauer Paktes übernahmwn. Die Anlage auf dem Teufelsberg wurde nun hauptsächlich von der NSA betrieben, die als Teil des weltweiten Spionagenetzes ECHELON diente.

  • 1957 280th ASA Company of the U.S. Army Security Agency ( USAASA )
  • 1961 78th ASA Special Operations Unit
  • 1966 54th Special Operations Command
  • 1967 USAASA Field Station Berlin
  • 1977 U.S. Army Intelligence and Security Command ( INSCOM )
  • National Security Agency (NSA) 6912 Electronic Security Group of the U.S. Air Force
  • RAF No 26 Signal Unit
  • RAF No 13 Signal Regiment

Um die Überwachung nicht zu beeinträchtigen, musste sogar die Skilift-Anlage wieder abgebaut werden, da die Metallstützen die Funkbeobachtungen störten. Andererseits stellte man fest, dass zu bestimmten Zeiten die Ergebnisse besonders gut waren. Man fand heraus, dass das Riesenrad des jährlich stattfindenden Deutsch-Amerikanischen Volksfestes am Hüttenweg in Zehlendorf die Ursache war. Daraufhin ließ man es auch noch einige Zeit nach Abschluss des Festes stehen. Gadacz berichtete, dass die US-Armee vermutlich einen Schacht errichtete, der bis in die Anlage der Wehrtechnischen Fakultät herunter reichte. Er kannte genau die in der Deponie abgelagerten Schichten, die nun wieder als Aushub auftauchten. Vermutlich wurde ein Teil der Anlage in den Resten der wehrtechnischen Fakultät (Kastell) eingerichtet. Neueste Forschungen des Vereins Berliner Unterwelten [1] konnten diese Annahme nicht eindeutig bestätigen. Jedoch existiert mit grosser Wahrscheinlichkeit ein unterirdischer Fluchtweg.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die elektronische Einrichtung der Anlage entfernt.

Bereits in den 1970er Jahren wurde ein Hang des Teufelsberges vorübergehend für den Weinanbau genutzt – Wilmersdorfer Teufelströpfchen . Der Hügel ist ein Eldorado für Mountainbiker und für Zuschauer ihrer spektakulären Stürze, und bei entsprechenden Windverhältnissen für Drachenflieger . Seit den 1980ern wird er von Skateboardern für das Downhill-Skaten genutzt. Im Winter wird der Skihang mit vielen Snowboardern , aber teilweisem Rodelverbot, öfters zu blankem Eis poliert. Für meditativeren Wintersport gibt es eine Langlauf - Loipe . Zudem wird zu jedem Jahreswechsel ein Silvesterlauf über das Gelände veranstaltet. Der Deutsche Alpenverein betreibt am Teufelsberg einen Kletterfelsen . Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins wurde auf dem Skihang sogar ein Weltcup-Slalom ausgetragen.

Die Station sollte nach Planungen 1998 zu einer exklusiven Wohnanlage werden. Der Investor bezahlte dem Land Berlin im Dezember 1996 5,2 Millionen  DM für das Areal; 200–300 Millionen sollten in Hotel, Wohnungen und Gaststätte investiert werden. Das Bauprojekt scheiterte allerdings. Es wurden lediglich ein paar Trennwände errichtet. Nach einem befristeten Bauverbot soll das Gelände laut Flächennutzungsplan zu einer Waldfläche umgewidmet werden. Zur Zeit ist es jedoch dem Verfall preisgegeben.

Siehe auch

Ähnliche Trümmerberge gibt es auch in anderen deutschen Städten, z. B. der Luitpoldhügel und das Olympiagelände in München.

Weblinks


Koordinaten: 52° 29' 39" N, 13° 14' 06" O

Wikipedia

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