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Letzte Änderung für Artikel Cornelia Schleime: 09.12.2005 22:17

Cornelia Schleime

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Cornelia Schleime Sommer 2005
Cornelia Schleime Sommer 2005

Cornelia Schleime (* 1953 in Berlin) zählte zur Punkszene in der DDR und hat seit den frühen 90er Jahren als Malerin mehrere bedeutende Kunstpreise in Deutschland erhalten.

Im Osten Berlins 1953 geboren, absolvierte Schleime von 1970 bis 1975 eine Friseurlehre und ein Maskenbildnerstudium, bevor sie dann nach einer Episode als Pferdepflegerin 1975 ihr Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste begann. Mit ihren Horizontebildern ( Tusche auf Japanpapier ) setzte sie sich über die Tradition der Dresdner Malerschule hinweg. Cornelia Schleime suchte nach Ausdrucksformen, die ihrem eigenen Lebensgefühl adäquat waren. Wichtig war für sie der ständige Prozeß des Malens und Zeichnens selbst. Malen begann (und beginnt auch heute) für sie mit dem Kratzen, Ritzen und Zeichen setzen – ein Prozeß, vergleichbar dem automatischen Schreiben aus dem Unbewußten ohne vorgefaßte Idee, ohne Plan und Konzept.

Schon vor ihrem Diplom (1980) kamen als weitere künstlerische Ausdrucksform das Agieren im Raum und die Herstellung von Schmalfilmen hinzu. Cornelia Schleime installierte anlässlich der inzwischen legendären „Türenausstellung“ im Herbst 1979 im ehemaligen Atelierhaus des Dresdner Spätromantikers Eduard Leonhardi einen „Raum des Dichters“. Die Beteiligung an dieser Ausstellung und ihre Körperaktionen hatten 1981 ein Ausstellungsverbot zur Folge. Aus dem für sie zu engen Kunstbegriff der Verbandsfunktionäre zog sie die Konsequenz und stellte einen Ausreiseantrag nach Berlin-West.

Im September 1984 wechselte die Künstlerin von Ost- nach Westberlin. Im Zusammenhang mit dieser Ausreise aus der DDR verschwand fast das gesamte bislang geschaffene Oeuvre – erhalten sind u.a. einige Filme aus dieser Zeit. Im Nachhinein stellte sich heraus, daß sie in diesen Jahren intensiv von der Staatsicherheit der DDR beobachtet wurde (siehe Werk).

In den Folgejahren vollzog sich ein Paradigmenwechsel von den improvisierten und flüchtigen Figurinen ihrer Aquarelle und Tuschzeichnungen zur Auseinandersetzung mit Wahrnehmungen von Wahrnehmung und Bedingungen von Wahrnehmung. Ihre Übermalungen von Postkarten und Kunstreproduktionen sind eine Auseinandersetzung mit den Bildmedien und ihrer Reproduzierbarkeit. Mit minimalen Eingriffen bewirkte sie weitreichende Kontextverschiebungen und verwandelte Massenware in Unikate.

In den 90er Jahren wandte Cornelia Schleime sich besonders der Malerei zu und entwickelte eine besondere Technik in der Verwendung von Schellack in Kombination mit Acrylfarben .

In dieser Zeit erhielt die Künstlerin eine große Anzahl von Stipendien, die teilweise mit Arbeitsaufenthalten (New York – PS 1, Indonesien) verbunden waren. Seit dem Jahr 2000 ist sie Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden. 2003 erhielt sie den Gabriele-Münter-Preis, im folgenden Jahre den Fred-Thieler-Preis. Cornelia Schleime lebt und arbeitet in Berlin-Prenzlauer Berg und in der Nähe von Neuruppin.

Werk

  • Super-8-Filme (um 1980): Das Nierenbett, o.A., Unter weißen Tüchern, Als die Bilder laufen lernten.
  • Selbstinszenierungen (Auswahl): Körpermalaktion (Hüppstedt 1981), Mund auf Nase zu (1982), My Chrysler (1989), Selbstinszenierung mit Zopf 1993), Die Stasiserie (1993) ( Die Stasiserie gehört zu den eindringlichsten Arbeiten der Künstlerin. Nach dem Lesen ihrer Stasi-Akte hat sie zu Texten hieraus 14 fotografische Selbstinszenierungen produziert, in denen sie die Beschränkheit und Borniertheit der sie ehemals beobachtenden Staatsmacht bloßlegt. (siehe Weblinks).
  • Malerei : Neben der Arbeit an Werkgruppen wie Der Zopf (1996-1997), Die Nonnen (1999-2002) oder Die Päpste (2003) kehrt Cornelia Schleime immer wieder zur Anfertigung von Portraits zurück. So sind in den späten 90 Jahren eine große Zahl von Kinderportraits entstanden, u.a. Ein Schiff wird kommen (1999, 145 x 480 cm).
  • Zeichnungen: Die Zahl der Zeichnungen seit den frühen Arbeiten während des Dresdner Studiums ist kaum zu zählen. Die zeichnerischen oft von Absurdität, Ironie oder Pikantesse geprägten Arbeiten zählen zum ausdrucksstärksten Teil des Oeuvres.

Literatur

  • Gegenbilder, Filmische Subversion in der DDR 1976–89. K. Fritsche, C. Löser (Hrsg.), Januss Press Berlin
  • Cornelia Schleime, Arbeiten von 1985–1996, Ausstellungskatalog. Galerie Michael Schultz (Hrsg.), Berlin 1996
  • Bohème und Diktatur in der DDR. Paul Kaiser, Claudia Petzold (Hrsg.), Deutsches Historisches Museum, Berlin
  • Wir wollen immer artig sein …, Punk, New Wave, HipHop, Independence-Szene in der DDR 1980–90., R. Galenza, H. Havemeister (Hrsg.), Berlin 1999
  • Cornelia Schleime. Galerie Schwind, Frankfurt/M, 1999
  • Cornelia Schleime, „Ein Schiff wird kommen …“, Mannheimer Kunstverein (Hrsg.), Mannheim 2000
  • Cornelia Schleime, Von hier nach dort. Galerie Michael Schultz (Hrsg.), Berlin 2000
  • Instruktionen für den Notfall. Städtische Galerie Sonneberg, 2001
  • Cornelia Schleime, „Eine etwas umständliche Art, sein Herz zu verlieren“. Galerie Michael Schultz (Hrsg.), Berlin 1997
  • Kunst in der DDR. Neue Nationalgalerie Berlin, 2003
  • Rituale. Akademie der Künste Berlin, 2003
  • Cornelia Schleime, „Das Paradies kann warten“. Ausstellungskatalog, Galerie Michael Schultz (Hrsg.), Berlin 2003

Weblinks

Wikipedia

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