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Letzte Änderung für Artikel West-Berlin: 13.02.2006 00:22

West-Berlin

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Ehemalige West-Berliner Bezirke
Ehemalige West-Berliner Bezirke

West-Berlin ist die umgangssprachliche Bezeichnung für den Teil von Berlin, der 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg von den drei westlichen Siegermächten USA , Vereinigtes Königreich und Frankreich kontrolliert wurde. Ost-Berlin dagegen stand unter der Kontrolle der Sowjetunion .

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Schreibweise West-Berlin hatte sich zwar eingebürgert, als „ politisch korrekt “ im westlichen Sinne sollte jedoch nur die Schreibweise Berlin (West) verwendet werden. In der DDR hingegen schrieb man mit bewusster Abgrenzung Selbständige politische Einheit Westberlin kurz Westberlin, während mit Berlin, Hauptstadt der DDR der Ostteil der Stadt (einschließlich des dazu gehörenden Stadtbezirkes Berlin-Mitte ) gemeint war. In Zeiten des Kalten Krieges konnte man allein an der unterschiedlichen Schreibweise Herkunft oder politischen Standort eines Textes bestimmen.

Die Sektoren Berlins
Die Sektoren Berlins

Die Bezeichnung der DDR sollte in erster Linie den Eindruck eines geografisch eigenständigen Gebietes vermitteln. Es sollte einerseits eine besonders deutliche Selbständigkeit West-Berlins (von der Bundesrepublik Deutschland ) dargestellt werden, andererseits sollte vermieden werden, dass der als Hauptstadt der DDR bezeichnete Ostteil der Stadt nur als Stadthälfte wahrgenommen würde, die endgültige Teilung der Stadt sollte auch begrifflich zementiert werden.

Aufgrund des Vier-Mächte-Status Berlins war West-Berlin nicht vollwertiger Teil der Bundesrepublik Deutschland. Von den Westalliierten waren lediglich sogenannte besondere Bindungen anerkannt. Es fanden dennoch regelmäßig Sitzungen von Bundesorganen in West-Berlin statt, was dann jeweils zu Protesten der sowjetischen Seite führte.

Der bundesdeutsche Bundestag durfte keine Gesetze mit Wirkung für West-Berlin beschließen. Die bundesdeutschen Gesetze wurden vom Berliner Abgeordnetenhaus daher selbst beschlossen und erst dadurch rechtswirksam. Ferner hatten die West-Berliner Abgeordneten im Bundestag lediglich beratendes Stimmrecht , sie wurden nicht von der Bevölkerung direkt gewählt, sondern mittelbar über das Abgeordnetenhaus bestimmt. Im Gegensatz dazu waren die Vertreter Berlins zur Bundesversammlung stets stimmberechtigt; die West- Alliierten hatten hier keinen Vorbehalt angemeldet.

Auf einigen Gebieten, z.B. die West-Berliner Verkehrsflughäfen betreffend, war selbst der Regierende Bürgermeister den einschlägigen Stellen der Berliner Verwaltung gegenüber nicht direkt weisungsbefugt, da diese Bereiche primär von den West- Alliierten überwacht wurden.

In der westdeutschen Rechtsliteratur und höchstrichterlichen Rechtsprechung wurde bis in die 1980er darüber diskutiert, ob der Westteil Berlins als „besetztes und nicht handlungsfähiges Gebiet des Deutschen Reiches “ anzusehen war.

West-Berliner Bezirke

West-Berlin war in drei Sektoren unterteilt, wobei jeder einem der West-Alliierten unterstellt war:

Exklaven und Enklaven

West-Berlin besaß bis Ende der 1980er Jahre mehrere Exklaven auf DDR -Territorium. Diese Exklaven wurden nach und nach durch Gebietsaustausche (beispielsweise Lenné-Dreieck in Berlin-Mitte ) an den Westteil Berlins angegliedert oder an die DDR abgegeben. Bekanntestes Beispiel war Steinstücken, da dies die einzige dauerhaft bewohnte Exklave war. Bis zum Bau einer Verbindungsstraße nach West-Berlin wurde die Bevölkerung dort teils mit Hubschraubern der US-Armee versorgt.

Exklaven, die zum Stadtgebiet von Berlin-West gehörten:

  1. Falkenhagener Wiese, Bezirk Spandau, 45,44 ha
  2. Wüste Mark Ackerfläche (zu Zehlendorf), Bezirk Zehlendorf, 21,83 ha
  3. Laßzins-Wiesen, Bezirk Spandau, 13,49 ha
  4. Steinstücken Ortsteil (zu Zehlendorf), Bezirk Zehlendorf, 12,67 ha
  5. Große Kuhlake, Bezirk Spandau, 8,03 ha
  6. Nuthewiese , Bezirk Zehlendorf, 3,64 ha
  7. Fichtewiese Kleingartenkolonie (zu Spandau), Bezirk Spandau, 3,51 ha
  8. Finkenkrug, Bezirk Spandau, 3,45 ha
  9. Erlengrund Kleingartenkolonie zu Spandau), Bezirk Spandau, 0,51 ha
  10. Böttcherberg, Bezirk Zehlendorf, 0,30 ha

Am 20. Dezember 1971 wurden Teile der Nuthewiesen in West-Berliner Besitz gegen einen Zugang von Kohlhasenbrück (Zehlendorf) zur Exklave Steinstücken getauscht. Die letzten Exklaven außer Steinstücken wurden 1988 an die DDR abgegeben, beziehungsweise erhielten, wie im Falle Fichtewiese und Erlengrund, einen dauerhaften Zugang zu West-Berlin.

Enklaven, die zur DDR gehörten:

  1. ein kleiner Teil des Eiskellers im Bezirk Spandau
  2. Tiefwerder Wiesen (zu Seeburg) im Bezirk Spandau, Stadtteil Pichelsdorf

Während die (ungenutzte) DDR-Enklave im Eiskeller bis zur endgültigen Grenzbereinigung 1988 noch in allen offiziellen Karten und vielen Stadtplänen als exterritoriales Gebiet aus Sicht West-Berlins eingezeichnet war, traf dies für die Tiefwerder Wiesen (ein von West-Berlinern genutztes Kleingartengebiet) nicht zu. Obwohl die DDR in den Gebietsaustauschverhandlungen versuchte, die Tiefwerder Wiesen auf ihrer Habenseite einzubringen, lehnten die Briten, in deren Sektor sich das Gebiet befand, einen Anspruch der DDR ab. Der Status als Enklave wurde insofern anerkannt, als das die Briten schon in den 1960er Jahren West-Berliner Behörden per BK/L anwiesen, zwar Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten, jedoch auf dem Gebiet nicht amtlich tätig zu werden. Der unklare Status fand seine stillschweigende Bereinigung in einer Protokollnotiz zu den letzten Gebietsaustauschvereinbarungen 1988 . Beide Seiten erklärten, seitdem keine Exklaven mehr im jeweils anderen Territorium zu haben.

Siehe auch

Berlin, Ost-Berlin, Geschichte Berlins

Weblinks

Wikipedia

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