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Letzte Änderung für Artikel Schlacht am Fraenkelufer: 17.02.2006 15:01

Schlacht am Fraenkelufer

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Bei der Schlacht am Fraenkelufer handelt es sich um eine Straßenschlacht zwischen Mitgliedern der Hausbesetzer -Bewegung und der Polizei zwischen dem 12. und 14. Dezember 1980 in Berlin- Kreuzberg . Anlass ist die Verhinderung der Besetzung des Hauses Fraenkelufer 48 durch die Polizei am Abend des 12. Dezember. Nach heftigen Straßenschlachten am Abend des 12. und 13. Dezember, in deren Verlauf über 200 Personen verletzt und 66 verhaftet werden, wird das Haus Fraenkelufer 48 am 14. Dezember ohne nochmaliges Eingreifen der Polizei doch noch besetzt. In Polizeikreisen werden die Häuser Fraenkelufer 46, 48 und 50 ab jetzt als „Fraenkelburg“ bezeichnet. Die Bewohner gelten als besonders militant .

Die sogenannte Schlacht am Fraenkelufer gilt als Geburtsstunde der autonomen Bewegung in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Chronologie

Bereits Anfang der 70er Jahre werden im Berliner Stadtteil Kreuzberg das ehemalige Bethanien-Krankenhaus (siehe: Georg-von-Rauch-Haus) und das Tommy-Weißbecker-Haus besetzt. Ab 1979 verstärken sich die Besetzungen zunehmend und der Besetzerrat wird gegründet. Im Dezember 1980 sind 18 Häuser besetzt, darunter auch das Fraenkelufer 50.

Am 12. Dezember 1980 gegen 17 Uhr versucht eine Gruppe Jugendlicher das Haus Fraenkelufer 48 zu besetzen. Im Gegensatz zu ihrem Verhalten bei früheren Besetzungen greift die Polizei diesmal ein. Innerhalb der Hausbesetzerbewegung kommt das Gerücht auf, die Polizei plane massive Räumungen für den Abend. Daraufhin werden von Mitgliedern dieser Barrikaden auf Straßen in der Nähe errichtet und es kommt zu ersten Zusammenstößen mit der Polizei, die Knüppel und Tränengas einsetzt. Personen, die zum Kottbusser Tor getrieben werden, schlagen dort die Scheiben von Banken und Supermärkten ein und kippen einen Streifenwagen um. Außerdem kommt es zu Plünderungen. Ein 27-jähriger wird im Verlauf der Straßenschlacht durch einen Streifenwagen angefahren und schwer verletzt. Er erstattet Strafanzeige gegen die Polizei wegen versuchten Totschlags.

Am nächsten Tag wird nach einem Treffen der Hausbesetzer-Bewegung ein Ultimatum zur Freilassung aller Festgenommenen des Vortages gesetzt. Als das Ultimatum um 20 Uhr unerfüllt abläuft, kommt es zu einer spontanen Demonstration mehrerer tausend Menschen auf dem Kurfürstendamm. Dabei gehen einige Scheiben von Kaufhäusern und Banken zu Bruch, Geschäfte werden geplündert. Außerdem kommt es an verschiedenen Orten innerhalb Berlins zu kleineren Aktion von zum Teil militanten Kleingruppen.

Am Abend des 14. Dezember wird das Haus Fraenkelufer 48 doch besetzt. Die Polizei greift diesmal nicht ein.

Am 20. Dezember demonstrieren 15.000 Menschen vor dem Untersuchungsgefängnis in Berlin-Moabit für die Freilassung der Festgenommenen.

Im März 1981 räumen Spezialeinheiten der Polizei mit Unterstützung von 350 Kollegen die „Fraenkelburg“, also die Häuser Fraenkelufer 46, 48 und 50.

Im Juni 1981 erreicht die Zahl der besetzten Häuser in Berlin mit insgesamt 165 ihren Höhepunkt. Am 9. November 1984 schließt das letzte besetzte Haus in Westberlin einen Mietvertrag ab.

Reaktionen

Am Samstag, den 13. Dezember, wird in den Presseberichten unter Berufung auf einen Polizeibericht als Auslöser der Straßenschlacht eine verhinderte Besetzung der Admiralstraße 18 genannt. Ab dem 14. und 15. Dezember sprechen die Zeitungen dann überwiegend korrekt von einer verhinderten Besetzung des Fraenkelufer 48, allerdings weiterhin fälschlich von einer gleichzeitigen Räumung der Admiralstraße 18.

Diese Falschmeldung scheint auf den ersten Blick belanglos zu sein. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass die Admiralstraße 18 vom sozial-liberalen Senat in Berlin als Verhandlungsobjekt mit den Hausbesetzern vorgesehen war. Jetzt wird unter anderem vom Berliner Bausenator Harry Ristock in einem am 17. Dezember in der Zeitung Abend gedruckten Interview behauptet, Mitglieder der Berliner Hausbesetzer-Bewegung (er sprach von „Chaoten“) hätten die Admiralstraße 18 in der „provokatorischen Absicht“ besetzt, Verhandlungen zwischen Hausbesetzern und dem Senat über eine Legalisierung der Besetzungen von vornherein zu verhindern.

Auswirkungen

Die vom sozial-liberalen Senat in Berlin geplanten Verhandlungen über eine Legalisierung der Besetzungen werden durch die Straßenschlachten verhindert. Der Besetzerrat beschließt im Anschluß an die Straßenschlachten einen Verhandlungsstop, solange nicht alle Festgenommen freigelassen werden. Selbst kurz vor der Vertragsunterzeichnung stehende Verhandlungen werden abgebrochen. Die Verhandlungen zwischen Besetzern und Senat scheitern in der Folge an dieser Forderung. Erst im Frühjahr 1981 rückt der Besetzerrat schrittweiße von dieser Forderung ab.

Außerdem kommt es bis Mitte 1981 zu Demonstrationen mit mehreren tausend Teilnehmern, Straßenschlachten und Anschlägen mit Sachschaden, um der Forderung nach einer Amnestie für alle Hausbesetzer Nachdruck zu verleihen.

Weblinks

Wikipedia

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