fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Berlin-Blockade: 19.02.2006 23:07

Berlin-Blockade

Wechseln zu: Navigation, Suche
1945
1945

Als Berlin-Blockade wird die Blockade West-Berlins, das mitten in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) lag, durch die Sowjetunion vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 bezeichnet. Die Blockade war eine Reaktion auf die Währungsreform in den Westzonen und den westlichen Sektoren Berlins und führte zur Versorgung West-Berlins durch die Berliner Luftbrücke.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland durch die Alliierten in vier Besatzungszonen aufgeteilt worden. Berlin, das als Vier-Sektoren-Stadt einen Sonderstatus hatte, lag mitten in der sowjetischen Besatzungszone und sollte – ähnlich wie Gesamtdeutschland durch den Alliierten Kontrollrat – gemeinsam in der hierzu geschaffenen Alliierten Kommandantur verwaltet werden. Allerdings war nach sowjetischer Auffassung Berlin trotzdem Bestandteil ihrer Besatzungszone.

Bei der Festlegung der Sektoren waren zunächst keine Regelungen über die Verkehrswege getroffen, im November 1945 dann drei Luftkorridore vereinbart worden: je einer von Hamburg, Hannover und Frankfurt am Main nach Berlin.

Schon kurz nach Kriegsende begann sich der Ost-West-Konflikt abzuzeichnen, und die Differenzen zwischen den westlichen Besatzungsmächten, den USA , Großbritannien und Frankreich einerseits und der Sowjetunion andererseits wuchsen, bis sie sich im Frühjahr 1948 zuspitzten. Aus Protest gegen die Empfehlungen der Londoner Sechsmächtekonferenz , die unter anderem die Errichtung eines föderativen Regierungssystems in Westdeutschland vorsahen, verließ der sowjetische Vertreter am 20. März den Kontrollrat und es kam zu ersten Blockaden der Wege nach West-Berlin, die mit einer kleinen Luftbrücke beantwortet wurden. Am 16. Juni verließ die Sowjetunion dann auch die Berliner Alliierte Kommandantur.

Am 20. Juni wurde in den drei Westzonen eine Währungsreform durchgeführt, in welcher die alte, fast wertlose Reichsmark durch die Deutsche Mark ersetzt wurde. Die Reform wurde von den Westalliierten ohne Abstimmung mit der Sowjetunion durchgeführt. Am 23. Juni erging durch die sowjetischen Befehlshaber der Befehl zu einer eigenen Währungsreform in ihrer Besatzungszone. Die Sowjetunion befürchtete eine Überschwemmung der Ostzone mit alten Beständen der Reichsmark, darüberhinaus wollte sie die Situation für eine Machtprobe nutzen: Die in der sowjetischen Besatzungszone eingeführte DM-Ost sollte auch in Westberlin gelten. Die Westmächte erklärten diese Anordnung für null und nichtig und führten dort sofort die Deutsche Mark der Westzonen ein. Daraufhin begann die Sowjetunion mit der Blockade West-Berlins.

Beginn der Blockade

In der Nacht vom 23. Juni auf den 24. Juni 1948 gingen die Lichter in West-Berlin aus. Das Großkraftwerk Golpa-Zschornewitz , das West-Berlin seit Jahrzehnten mit Fernstrom versorgt hatte, wurde abgeschaltet. Die West-Berliner Kraftwerke konnten den fehlenden Strom nicht ersetzen. Am frühen Morgen des 24. Juni folgte, nachdem es schon vorher Behinderungen des Verkehrs gegeben hatte, die Unterbrechung des gesamten Versorgungsverkehrs auf Straße und Schiene sowie der Binnenschifffahrt zwischen Berlin und den Westzonen, angeblich aufgrund von „technischen Schwierigkeiten“. Tatsächlich ging es der sowjetischen Besatzungsmacht jedoch darum, die Stadt von den Westzonen abzuschneiden und die westlichen Alliierten zum Rückzug aus Berlin zu zwingen. Da Berlin immer noch ein großes Trümmerfeld war und in West-Berlin etwa 2,2 Millionen Menschen lebten, darunter 8000 alliierte Soldaten mit ihren Angehörigen, war es vollständig von der Belieferung von außen abhängig.

Zwar hatten die Regierungen der Westmächte mit Reaktionen auf die Währungsreform gerechnet, die einen Machtanspruch über ganz Berlin untermauern sollten, die Berlin-Blockade traf sie aber weitgehend unvorbereitet. Zudem war das Verhältnis zwischen Washington, London und Paris gespannt, da man sich nicht auf ein gemeinsames Vorgehen in Berlin einigen konnte. Folglich gab es bis zur Blockade keine aufeinander abgestimmte Berlin-Politik der Westmächte.

Während der Blockade

Die Sowjetunion verstärkte während der Blockade ihre Bemühungen zur Teilung Berlins. Der Magistrat musste im Herbst 1948, weil er bei seiner Arbeit gestört wurde, seinen Sitz nach Westberlin verlegen. Der Berliner Bürgermeister Ernst Reuter wurde zum Symbol für den Widerstandswillen der Berliner Bevölkerung. Am 20. November trat der neugewählte West-Magistrat im Rathaus Schöneberg zusammen. 1948 wurde Friedrich Ebert, der Sohn des früheren Reichspräsidenten , zum Oberbürgermeister in Ostberlin . Der so genannte Demokratische Magistrat hatte seinen Sitz im Roten Rathaus .

Die Blockade verhinderte den Güterverkehr zwischen Westberlin und den westlichen Besatzungzonen , nicht jedoch den Personenverkehr . Auch die Berliner S-Bahn verkehrte ohne Einschränkungen weiter. Während der Blockade konnte die Westberliner Bevölkerung und Firmen weiterhin in Ostberlin und in der sowjetische Besatzungszone einkaufen und sich dort mit Lebensmitteln, Heizmaterial und anderem versorgen. Die Sowjetunion versuchte, Westberliner dazu zu bringen, sich im Osten registrieren zu lassen, um ihre Lebensmittelkarten dort einlösen zu können. Auf das Angebot gingen aber nur wenige ein.

Berliner Luftbrücke

Die Regierungen der Westmächte standen vor der Entscheidung, Berlin aufzugeben oder in Berlin zu bleiben. Der Militärgouverneur der amerikanischen Zone, US-General Lucius D. Clay, war einer der entschiedensten Befürworter eines Verbleibs in Berlin. Er war der Meinung, dass ein Zurückweichen in Berlin zu einem weiteren Voranschreiten der Sowjetunion führen würde, und konnte sich auf die Truman-Doktrin berufen, die der Welt Hilfe im Kampf gegen den Kommunismus zusicherte. Er schlug vor, mit einem bewaffneten Konvoi die Blockade zu durchbrechen. US-Präsident Harry S. Truman lehnte dies aber aufgrund des Risikos einer Kriegsprovokation ab.

Am 25. Juni befahl General Clay die Errichtung einer Luftbrücke. Am 26. Juni flog die erste Maschine der US-amerikanischen Luftwaffe zum Flughafen Tempelhof in Berlin und startete damit die Operation Vittles. Die Operation Plain Fare der britischen Luftwaffe folgte zwei Tage später. Die Briten nutzten unter anderem den Flugplatz Gatow und mit Wasserflugzeugen die Havel als Landeplätze. Die Franzosen errichteten für die Luftbrücke den Flughafen Tegel.

Weiteres siehe: Berliner Luftbrücke

Ende und Folgen der Blockade

Da die Sowjetunion sah, dass die Luftbrücke die Versorgung West-Berlins garantierte und unbegrenzt weitergeführt werden würde, hob sie am 12. Mai 1949 um 0.01 Uhr alle Sperren wieder auf.

In Folge der Blockade wurde in West-Berlin die Bevorratung von Nahrungsmitteln, Rohstoffen und anderen lebensnotwendigen Gütern für die Bevölkerung , später als Senatsreserve bezeichnet, angeordnet.

Die Blockade war ein erster Höhepunkt des Kalten Krieges. Das Verhalten der Sowjetunion verstärkte im Westen den Kampf gegen den Kommunismus . Die Unterstützung durch die Amerikaner führte zu Dankbarkeit gegenüber den Amerikanern, die von der Besatzungsmacht zur populären Schutzmacht geworden waren, und verbesserte die deutsch-amerikanischen Beziehungen enorm. Die Luftbrücke wurde so zum Wendepunkt der Beziehungen zwischen den besiegten Deutschen und den Westallierten.

Berlin war noch zweimal Schauplatz eines schweren Konfliktes. 1958 stellte Nikita Chruschtschow sein Berlin-Ultimatum , in dem er die Umwandlung der Stadt zu einer so genannten Freien Stadt forderte. 1961 schließlich wurde die Berliner Mauer gebaut.

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Berlin-Blockade aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Berlin-Blockade verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de