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Letzte Änderung für Artikel Aschinger: 16.01.2006 20:29

Aschinger

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Die aus Oberderdingen im damaligen Württemberg zugewanderten Brüder August und Carl Aschinger gründeten in Berlin ab 1892 sogenannte "Bierquellen", Stehbierhallen und später auch Restaurants , in denen man schnell, gut und billig essen konnte. Die verschiedenen Biersorten wurden anfänglich zum Einheitspreis von 10 Pfennigen angeboten.

Bei Aschinger gab es günstige Mahlzeiten und nach Belieben Schrippen (Brötchen) zu den Speisen, wodurch der Name Aschinger relativ schnell – gerade bei ärmeren Bevölkerungsschichten – populär wurde. Besonders bekannt und beliebt waren Aschingers Bierwürste oder die legendäre Erbsensuppe. "Beste Qualität bei billigstem Preis" lautete das Motto des rasch expandierenden Unternehmens, das alle Speisen im eigenen Zentralbetrieb herstellte, somit also eine vollständige Qualitätskontrolle besaß. Auch Konditoreien und Bäckereiverkaufsstellen kamen nach der Jahrhundertwende hinzu. Die Einrichtung der Lokale sollte keineswegs ärmlich, sondern vornehm wirken, weshalb die Bierquellen aufwändig mit Kronleuchtern , Spiegeln und einladenden Schaufenstern ausgestattet waren.

Inhaltsverzeichnis

Expansion

Ab 1907 stieg Aschinger - inzwischen in eine AG umgewandelt - auch in die Hotellerie ein: Das Luxus-Hotel Fürstenhof sowie das Weinhaus Rheingold am Potsdamer Platz und expandierte weiter. Das Palasthotel wurde 1913 erworben. Aber nicht alle Investitionen waren von Erfolg gekrönt: Das Weinhaus Rheingold blieb chronisch defizitär und der Einstieg in die gehobene Berliner Hotellerie brachte Aschinger an den Rand des finanziellen Ruins. In den Jahren 1924/26 erwarb die Aschinger AG auch die Aktienmehrheit an der Berliner Hotel-Gesellschaft und der Hotelbetriebs AG.

Die gastronomischen Betriebe der Deutschlandhalle wurden auch von Aschinger geführt.

Stets mit Gewinn arbeiteten jedoch die rund 30 "Bierquellen", die im gesamten Berliner Stadtgebiet verteilt waren, u.a:

  • Rosenthaler Platz
  • Alexanderplatz
  • Hackeschen Markt
  • Friedrichstrasse (2x)
  • Bahnhof Friedrichstrasse

Aschinger wird auch in Döblins "Berlin Alexanderplatz" erwähnt. Franz Bieberkopf isst dort die so typische Erbsensuppe.

Drittes Reich

Im Zuge der Arisierung des Kempinski-Konzerns übernahm Aschinger auch das Haus Vaterland von Kempinski.

Nachkriegszeit

1947 übernimmt die Deutsche Treuhandstelle zur Verwaltung beschlagnahmter Güter von Kriegsverbrechern und exponierten Faschisten die Verwaltungszentrale, die im sowjetischen Sektor in der Saarbrücker Straße liegt. Die im Ostteil gelegenen Filialen wurden der HO zugeordnet.

1949 eröffnet Aschinger in der Ansbacher Straße in der Nähe des Wittenbergplatzes wieder ihre erste Konditorei nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die letzte Filiale am Bahnhof Zoo wurde aber in den 1970er-Jahren geschlossen.

Aschinger heute

Im Berliner Dialekt existiert noch das Verb aschingern; die beiden unter dem Namen Aschinger firmierenden Gaststätten haben mit der ursprünglichen Firma nichts gemein.

Literatur

  • Allen, Keith, Hungrige Metropole. Essen, Wohlfahrt und Kommerz in Berlin, Hamburg 2002
  • Glaser, Karl-Heinz, Aschingers Bierquellen erobern Berlin. Aus dem Weinort Oberderdingen in die aufstrebende Hauptstadt, unter Mitarbeit von Erwin Breitinger und Thomas Nowitzki, Ubstadt-Weiher 2004 (verlag regionalkultur)
  • Pracht, Elfi, M. Kempinski&Co., Berlin 1994

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Aschinger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Aschinger verfügbar.

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