Albrechts Teerofen
Die kleine Siedlung Albrechts Teerofen ist Bestandteil des Ortsteils Wannsee im südwestlichen Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin. Sie liegt im äußersten Süden der Hauptstadt an der Grenze zu Potsdam im Teltow. Albrechts Teerofen ist im Norden, Osten und Süden von Brandenburger Gebiet umschlossen und ragt wie eine Halbinsel in das Nachbarland hinein, er hat lediglich durch das „Kremnitzufer" über die etwas größere Siedlung Kohlhasenbrück Anschluss an das Straßennetz. In der Zeit der Deutschen Teilung bildete die Alsenbrücke am Pohlesee die einzige Verbindung von West-Berlin nach Kohlhasenbrück, zum Teerofen und zu der benachbarten Exklave Steinstücken.
Im östlichen Teil wird Albrechts Teerofen von der ehemaligen Trasse der Bundesautobahn 115 geschnitten, die hier den Teltowkanal überquert. 1969 wurde die Autobahn auf die heutige Trasse verlegt, die sich seitdem vollständig auf DDR -Territorium befand. Am südlichen Ufer des Teltowkanals zieht sich die Siedlung mit einer Handvoll Häuser entlang. Hier befindet sich ein Campingplatz, der zum Teil auf der ehemaligen Autobahntrasse angelegt wurde. Umgeben ist die Siedlung von der Parforceheide, einem der letzten größeren zusammenhängenden Waldgebiete im Großraum Berlin, die seit dem Abschluss des Dauerwaldvertrages 1915 zum Teil in Berliner Besitz ist, auch wenn sie außerhalb der Stadtgrenzen in Brandenburg liegt. Der Wald ist ursächlich für die Namensgebung „Albrechts Teerofen", denn seit dem Hochmittelalter wurde in Teeröfen bevorzugt aus dem harzreichen Kiefernholz Pech und Teer hergestellt, so dass sich der Wald mit seinem hohen Kiefernbestand für eine derartige Pecherei anbot.
Laut Gerhard Schlimpert geht die älteste Erwähnung auf das Jahr 1680 mit der Bezeichnung „Teer Offen" zurück, aus dem Jahr 1700 liegt folgende Aufzeichnung zur „Kohlhasen Brücke" und zum „Ther Ofen" vor: ... der Therbrenner alhir ... hat ... Ambts Bier Schnecken und Hohlen müßen. 1767 findet sich die Bezeichnung „der Albrechtsche Teerofen". Überliefert ist, dass nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) ein „Albrecht" Besitzer eines neu eingerichteten Teerofens war. Schon 1783 soll die Pechsiederei nicht mehr bestanden haben. Zu dieser Zeit lag die Siedlung noch an der Bäke (Telte), einem Fließ , das zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum größten Teil im Teltowkanal aufging, der zwischen 1900 und 1906 als Verbindung Havel-Spree über die Dahme durch den Teltow gezogen wurde.
Durch ihre ruhige Lage am Wald und am Kanal bietet die Siedlung einen hohen Freizeitwert, beispielsweise für Wanderungen , Radtouren und Angelsport. Ruder - und Angelvereine haben sich am Ufer des Teltowkanals angesiedelt. Die evangelische Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf betreut am östlichen Ende der Siedlung ein Freizeitgelände mit einem Zeltplatz und einem Bogenschießplatz .
Literatur
- Gerhard Schlimpert, Brandenburgisches Namensbuch, Teil 3, Die Ortsnamen des Teltow , Hermann Böhlaus Nachf., Weimar, 1972, Seite 46, Zitat Seite 115
Weblink
Koordinaten:
52° 23' 43" N 13° 10' 5" O
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