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Letzte Änderung für Artikel Berlin (Postgeschichte und Briefmarken): 19.02.2006 14:22

Berlin (Postgeschichte und Briefmarken)

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Letzter Briefmarkenblock (Michel-Katalog-Nr. Block 8) der Deutschen Bundespost Berlin vom 15. Januar 1987 zur 750 Jahrfeier der Stadt Berlin.
Letzter Briefmarkenblock ( Michel-Katalog -Nr. Block 8) der Deutschen Bundespost Berlin vom 15. Januar 1987 zur 750 Jahrfeier der Stadt Berlin.

Die Postgeschichte von Berlin bildet in der Philatelie ein eigenständiges Gebiet. Dies liegt an den politischen Verhältnissen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg , die eigene Briefmarkenausgaben für (West-)Berlin nach sich zogen. Unter Berlin versteht der Philatelist im allgemeinen dieses Sammelgebiet. Darüberhinaus gibt es sieben Ausgaben, die sogenannten Bärenmarken , die 1945 für ganz Berlin erschienen.

Inhaltsverzeichnis

Vor 1945

Bei der Einführung der Briefmarken lag Berlin wie das ganze Königreich Preußen im Bereich der preußischen Staatspost. Dementsprechend waren für Berlin folgende Briefmarkenausgaben maßgeblich:

  • Marken von Preußen 1850 - 1867 (gültig bis zum 31. Dezember 1867, mit Ausnahme einiger Dienstmarken)
  • Marken des Norddeutschen Bundes 1868 - 1870 (gültig bis zum 31. Dezember 1871 mit einigen Ausnahmen)
  • Marken des Deutschen Reiches 1871 - 1945

Von 1945 bis zur Währungsreform

Der Magistrat der Stadt Berlin beschloss am 20. Mai 1945 die Ausgabe eigener Briefmarken, die so genannte "Bärenserie" oder "Bärenmarken" (Hauptmotiv war der Berliner Bär). Die Marken waren bis zum 31. Oktober 1946 in (Groß-)Berlin gültig.

Weitere in Berlin verwendete Briefmarkenausgaben waren:

  • AM-Post -Marken gültig vom 8. Dezember 1945 bis zum 31. Dezember 1946 in allen Sektoren, vorher nur in den Westsektoren
  • Gemeinschaftsausgaben des Alliierten Kontrollrates bis zum 23. Juni 1948.

Die Bärenserie leitet im Michel-Katalog das Sammelgebiet SBZ ein (Michel-Nummern 1-7), obwohl es eigentlich eine Ausgabe aller Alliierten war und somit auch als Gemeinschaftsausgabe verstanden werden könnte.

Von der Währungsreform bis zum 4. Februar 1950

Am 24. Juni 1948 führte die Sowjetunion in ihrer Besatzungszone als Reaktion auf die Währungsreform in der Westzonen eine eigene Währungsreform durch, die das Gebiet von Groß-Berlin mit einschloss, von den Westalliierten aber nicht anerkannt wurde. Mit der Währungsreform wurden verschiedene überdruckte Ausgaben der Gemeinschaftsausgaben in neuer Währung (Ostmark) ausgegeben und sofort in der SBZ und im sowjetischen Sektor von Berlin verwendet. Von diesem Moment an entstand mit der wirtschaftlichen Trennung Berlins in West- und Ost-Berlin auch die postalische Trennung.

Die westlichen Alliierten verfügten daraufhin am 25. Juni 1948 eine eigene Währungsreform in West-Berlin, die neue Ostmark war hier aber ebenso gültig wie die neuen SBZ-Marken. Am 3. September 1948 wurde im Westteil der Stadt eine neue Briefmarkenserie ausgegeben. Dazu wurden 20 Marken der sogenannten 2. Kontrollratsausgabe (also Ausgaben der alliierten Besetzung für Gesamtdeutschland) mit einem schwarzen Aufdruck "Berlin" überdruckt (Schwarzaufdruck). Mit diesen Schwarzaufdrucken begann das Sammelgebiet Berlin. Die Marken wurden jedoch in der SBZ nicht anerkannt und beanstandet. Das war der Beginn des Berliner Postkriegs . Am 20. Januar 1949 und am 21. März 1949 erschien eine weitere, diesmal rot überdruckte Serie der 2. Kontrollratsausgabe (Rotaufdruck). Die Marken mit Rotaufdruck wurden nur noch gegen D-Mark verkauft. Am 21. März 1949 wurde die D-Mark zum alleinigen Zahlungsmittel in West-Berlin erklärt.

Die Benutzung der SBZ-Marken wurde in West-Berlin nach und nach eingeschränkt:

  • Ab dem 11. September 1948 wurden keine Sendungen mit SBZ-Marken mehr über die Luftbrücke transportiert
  • Ab dem 14. Januar 1949 durften SBZ-Marken nur noch auf Sendungen nach Ost-Berlin, in die SBZ oder ins Ausland verwendet werden, nicht mehr für Sendungen innerhalb West-Berlins oder in die drei westlichen Besatzungszonen.
  • Ab dem 21. März 1949 durften die SBZ-Marken in West-Berlin gar nicht mehr verwendet werden.

Bis zum 15. September 1949 hielt der Berliner Postkrieg an. In der Endphase wurden auch die SBZ-Marken für Postsendungen aus der SBZ nach West-Berlin nicht mehr anerkannt und mit Nachporto belegt. Erst danach einigten sich die vier Mächte auf die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen Briefmarken.

Ab dem 20. Januar 1950 waren die Berliner Marken während ihrer Gültigkeitsdauer auch in der Bundesrepublik gültig.

In West-Berlin durften ab dem 27. Oktober 1949 auch die noch gültigen Marken der Bizone , der französischen Zone und der Bundesrepublik verwendet werden. Die endgültige und dauerhafte Genehmigung, bundesdeutsche Maken während ihrer Gültigkeitszeit auch in West-Berlin zu verwenden, wurde am 4. Februar 1950 erteilt.

Vom 4. Februar 1950 bis zur deutschen Wiedervereinigung

Mit dem 4. Februar 1950 standen die folgenden Eckpunkte fest, die im wesentlichen bis zur Wiedervereinigung unverändert blieben:

  • Es gab in Deutschland die Gebiete Bundesrepublik, West-Berlin und DDR (bei Sammlern kurz: Bund, Berlin und DDR), die Briefmarken herausgaben. (Bis Mitte 1959 kam noch das Saarland dazu). Ost-Berlin hatte innerhalb der DDR keinen Sonderstatus.
  • Die Marken von West-Berlin und der Bundesrepublik waren wechselseitig gültig.
  • Bis auf wenige Ausnahmen wurden aber keine Berliner Marken an den Postschaltern der Bundesrepublik verkauft und umgekehrt.

Eine Änderung im Berliner Postwesen gab es 1955 . Bis dahin war der West-Berliner Senat als Nachfolger des Berliner Magistrats für die Ausgabe von Briefmarken zuständig. 1955 wurde die Landespostdirektion Berlin gegründet. Diese war aber kein Teil der Bundespost , sondern verdankte ihre Aufgaben und ihre Rechte einer entsprechenden Genehmigung durch die Westalliierten. Die Alliierten stimmten aber zu, dass ab 1955 Deutsche Bundespost Berlin auf den Marken stehen durfte.

Ab 1959 entsprachen alle Berliner Dauerserien in Motiv und im Wert den entsprechenden Ausgaben der Bundespost. Die Ausgabebezeichnung "Deutsche Bundespost Berlin" war bei diesen Marken der einzige Unterschied. Bei Sondermarken wurde in den Jahren 1964 - 1967 häufig genauso verfahren, danach nur noch in Einzelfällen.

1990 erhielt Deutschland im 2+4-Vertrag die volle Souveränität. Neben anderen Einschränkungen wurde auch der Sonderstatus West-Berlins aufgehoben. Eigene Berliner Briefmarkenausgaben waren nicht mehr nötig. Die letzte Berliner Marke erschien am 27. September 1990, wenige Tage vor der Wiedervereinigung. Die letzten Monate brachten noch einmal einige Änderungen in den Gültigkeitszeiträumen:

  • Noch gültige Marken West-Berlins durften ab dem 2. Juli 1990 auch in der DDR verwendet werden.
  • Ab dem 2. Juli 1990 wurden in der DDR Marken in D-Mark-Währung ausgegeben. Diese Marken waren umgekehrt auch in West-Berlin bis zum 31. Dezember 1991 gültig.
  • Die Gültigkeit aller Berliner Marken endete am 31. Dezember 1991.

Damit war Berlin als eigenes Sammelgebiet abgeschlossen.

Übersicht über die Ausgaben

Beginnend mit der Schwarzaufdruck-Ausgabe enden die Berliner Ausgaben mit der Michel-Nummer 879. Da vier Nummern nicht vergeben wurden, hatte Berlin 875 Ausgaben und 8 Blocks ). Davon waren:

  • 80 eigenständige Dauermarken, davon 38 Ãœberdrucke der 2. Kontrollratsausgabe (Schwarz-, Rot- und Grünaufdruck) und 42 andere (Berliner Bauten und Berliner Stadtbilder)
  • 159 Dauermarken, motiv- und wertgleich zu den entsprechenden Marken der Bundespost, unterscheidbar durch die Inschrift "Deutsche Bundespost Berlin" (Heuss Medaillon, Bedeutende Deutsche , Deutsche Bauwerke aus 12 Jahrhunderten I und II , Brandenburger Tor , Bundespräsident Gustav Heinemann , Unfallverhütung , Industrie und Technik , Burgen und Schlösser , Frauen der deutschen Geschichte , Sehenswürdigkeiten ). 3 dieser Marken erschienen nur in Berlin, um das Porto für Postkarten innerhalb Berlins abdecken zu können (8 Pf. "Bauwerke II", 8 und 15 Pf. "Heinemann"). Gleiche Marken der Bundespost hatten jeweils den gleichen Ausgabetag mit Ausnahme des 20 Pfennig-Wertes der "Burgen und Schlösser" und des 60 Pfennig-Wertes der "Frauen der deutschen Geschichte". Da die Serien "Frauen der deutschen Geschichte" und "Sehenswürdigkeiten" nach der Wiedervereinigung von der Bundespost fortgesetzt wurden, sind diese Sätze aus Berlin wesentlich kleiner. Aber schon während der Berliner Ausgabezeit erschienen nicht alle Marken in Berlin (es fehlten: der Wert zu 1,20 DM der "Frauen" und die Werte zu 33 Pf., 38 Pf., 45 Pf., 90 Pf. und 2,80 DM der "Sehenswürdigkeiten"). Vorher war der 90-Pfennig-Wert der "Bedeutenden Deutschen" der einzige Wert dieser Serien, der in Berlin nicht verausgabt wurde.
  • 587 eigenständige Berliner Sondermarken. Dazu gehören auch die 8 Blocks.
  • 49 Sondermarken, motiv- und wertgleich zu den entsprechenden Marken der Bundespost mit der Inschrift "Deutsche Bundespost Berlin". Gleiche Marken der Bundespost hatten jeweils den gleichen Ausgabetag.

Ab 1987 gab es auch in Berlin Automatenmarken. Motiv war das Schloss Charlottenburg

Besonderheiten

  • Die Portostufen West-Berlins entsprachen im wesentlichen denen der Bundesrepublik mit einer Ausnahme. Für Briefe und Postkarten, die innerhalb Berlins verschickt wurden, galt bis zum 1. Juli 1997 ein ermäßigtes Porto. Diese Portostufe "im Ortsverkehr" war in der Bundesrepublik schon am 1. März 1963 abgeschafft worden.
  • Die Inschriften der Berliner Marken (nach Michel-Nummern):
    • 1-90, 101-105, 112-113, 118: Deutsche Post
    • 91-100, 106-111, 115-117, 119-125: Deutsche Post Berlin
    • 126-127: Landespost Berlin
    • 128-879: Deutsche Bundespost Berlin
  • Am 1. Dezember 1948 wurden in der amerikanischen und britischen Zone Zwangszuschlagsmarken (Notopfer Berlin) zu 2 Pfennig zugunsten Berlins ausgegeben. Alle Postsendungen mussten zusätzlich mit einer der Marken frankiert werden, sonst wurde die Sendung nicht befördert. Später wurden die Marken auch in der französischen Zone obligatorisch. Ab dem 1. Januar 1950 bestand Verwendungszwang in der Bundesrepublik. Am 1. April 1956 endete die Verpflichtung. Obwohl das Markenbild im wesentlichen aus der Inschrift "Berlin" bestand, sind dies also keine Berliner Ausgaben. Im Gegenteil: Sendungen nach und von Berlin benötigten die Marke nicht.
  • In Berlin gab es von 1956-1958 und dann wieder ab 1975 offizielle Ersttagsblätter. Von einigen Ausgaben vor 1955 gab es auch amtliche FDC .
  • Zu den wenigen Ausgaben, die auch an Postschaltern der Bundesrepublik verkauft wurden, gehörten die 1 Pf. und die 3 Pf.-Ausgabe der "Berliner Stadtbilder" Es wurde empfohlen, die 1 Pf.-Marke als Merkmal der Solidarität mit Berlin zusätzlich zur Frankatur zu verwenden.
  • "500 Jahre Post" war 1990 die letzte Sondermarke, die als Gemeinschaftsausgabe mit der Bundespost erschien. Die Marke erschien motivgleich auch in der DDR , Österreich und Belgien
  • Sammler schätzen im allgemeinen Berliner Marken mit Berliner Stempeln höher ein als mit Stempeln der Bundesrepublik. Nahezu alle teuren Berliner Marken gibt es mit Falschstempeln.

Postämter in West-Berlin

Um an Hand der Abstempelung die in West-Berlin benutzten Marken bzw. Briefe zu erkennen, werden nachfolgend die ehemaligen zuständigen Postämter aufgeführt.

Selbständige Postämter West-Berlins

Zweigämter West-Berlins

Die Zweigämter stempelten hauptsächlich die am Postschalter aufgelieferten Sendungen ab. Diese waren:

ferner alle Postämter mit obigen Namen, die sich nur durch zusätzliche Nummern (z.B. Berlin-Tegel 2 usw.) oder Zusätze wie "Ost 2" (z.B. bei -Reinickendorf) unterscheiden.

Zu beachten ist, dass sich die Postämter Berlin W1, NW 6, NW 7, W 8, W 9 und Staaken über Falkensee im Sowjetsektor Berlins bzw. in der SBZ befinden, daher außer Betracht kommen.

Wikipedia

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