Das Kraftwerk Reuter in Berlin wurde 1929 unter dem Namen Kraftwerk West begonnen zu bauen. Im November des Jahres 1930 wurden die ersten drei Maschinen in Betrieb genommen. Ein halbjähriger Probebetrieb folgte, dann ging das Werk im April 1931 ans Netz.

Das Kraftwerk West war damals das zweitgrößte und das modernste Kraftwerk in der Stadt. Mit 224 MW installierter Leistung deckte es vor allem die Berliner Spitzenlast .

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kraftwerk West im Mai 1945 von sowjetischen Besatzungstruppen demontiert.

Die Bewag entschied sich schnell für den Wiederaufbau, doch wegen schwieriger Verhandlungen mit den Alliierten konnten die Bauarbeiten erst im April 1948 beginnen. Doch dann verhängte die Sowjetische Militäradministration im Juni desselben Jahres eine Blockade aller Landverbindungen zu den drei Westsektoren Berlins. Wichtige Versorgungsgüter und Kraftwerksteile wurden daraufhin über die Berliner Luftbrücke eingeflogen. Denn dringend benötigte Teile für den Maschinenausbau des Kraftwerks West lagerten bei Firmen in Westdeutschland.

Eine einmalige Leistung – das Gesamtgewicht der eingeflogenen Kraftwerksteile lag bei 1416 Tonnen. So konnte das Werk im Dezember 1949 durch den Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Bewag, Ernst Reuter, feierlich in Betrieb genommen werden. Nach seinem Tod wurde es 1953 in „Kraftwerk Reuter“ umbenannt und in den Folgejahren zum Rückgrat der West-Berliner Stromversorgung ausgebaut.

In den 1980er Jahren wurde in unmittelbarer Nachbarschaft das Heizkraftwerk Reuter West errichtet.

Siehe auch: Liste der Kraftwerke