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Letzte Änderung für Artikel Heizkraftwerk Berlin-Mitte: 17.01.2006 00:10

Heizkraftwerk Berlin-Mitte

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Das Heizkraftwerk Mitte im Winter 2003/2004
Das Heizkraftwerk Mitte im Winter 2003/2004

Das Heizkraftwerk Berlin-Mitte bzw. Heizkraftwerk Mitte ist ein Heizkraftwerk im Berliner Bezirk Mitte . Es wurde von 1994 bis 1996 nach Plänen des Kasseler Architekten Jochem Jourdan errichtet und ist ein Beispiel für die im Vergleich mit konventionellen Kraftwerken besonders effiziente Energieumwandlung in Heizkraftwerken (HKW). Ebenso ist es ein Beispiel für moderne Industriearchitektur. Auf dem Gelände der 1997 stillgelegten Altanlage entstand ein kombiniertes Gas - und Dampfturbinen -Kraftwerk, in dem Strom und Wärme in der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung energiesparend und mit geringer Luftverschmutzung zur Verfügung gestellt wird. Das Heizkraftwerk setzte internationale Maßstäbe unter konsequenter Einhaltung aller Vorschriften zur Reinhaltung der Luft , zum Gewässerschutz und zur Begrenzung der Lärmemission .

Inhaltsverzeichnis

Energiewandlung

Das Heiznetz Mitte
Das Heiznetz Mitte
Blick auf die Welle der Dampfturbine im HKW Mitte
Blick auf die Welle der Dampfturbine im HKW Mitte
Ein Transformator-Block im HKW Mitte
Ein Transformator-Block im HKW Mitte

Für eine dicht besiedelte Stadt wie Berlin gibt es kein besseres Versorgungskonzept, als Strom gekoppelt mit Wärme zu erzeugen. Seit den 1960er Jahren wurde im Zuge des wachsenden Wohnungsneubaus diese umwelt- und ressourcenschonende Art der Versorgung von Haushalten, Industrie und Gewerbe mit Fernwärme sowie Warmwasser forciert und ausgebaut. Mit einer thermischen Anschlussleistung von mehr als 6.000 Megawatt (MW), einem über 1.200 km langen Rohrsystem und mehr als 14.000 Wärmeübergabestationen ist die Bewag der größte Fernwärmeversorger Westeuropas . Durch die zentrale Lage des HKW Mitte und die sich daraus ergebenden kurzen Transportwege zu den Wohngebieten und Gewerbeflächen im Zentrum der Stadt bleiben die Wärmeverluste ausgesprochen niedrig und die ökologischen Belastungen so gering wie möglich. Das Heiznetz Mitte reicht von der Charité über den Alexanderplatz bis zur Halbinsel Stralau und berücksichtigt den Energiebedarf des zentralen Bereichs rund um den Potsdamer Platz. Mit 398 MW Heizleistung der Kombianlage sowie 240 MW Spitzenheizleistung aus zwei erdgasgefeuerten Heißwassererzeugern ist das Heizkraftwerk Mitte der größte und wichtigste Wärmelieferant dieses Heiznetzes, unterstützt im nördlichen Bereich durch das Heizwerk Scharnhorststraße mit 132 MW Heizleistung. Mit der Koppelstation Liebigstraße wurde eine in beide Richtungen nutzbare Verbindung zum Heiznetz HKW Klingenberg und zum HKW Lichtenberg geschaffen. Dadurch konnte die Fernwärmeversorgung in den zentralen und östlichen Bezirken Berlins optimiert werden.

Ein weiterer Schritt war die Schaffung zusätzlicher Verbindungen zwischen dem HKW Mitte und Versorgungsgebieten außerhalb des Heiznetzes Mitte. Die neue Anlage versorgt Wohnungen, Bürogebäude und Industrieanlagen in der Mitte Berlins auf die ökonomisch und ökologisch vernünftigste Weise. Dabei wird das umwelt- und ressourcenschonende KWK-Prinzip konsequent angewendet. Die Wärmeleistung des HKW Mitte reicht aus, um 60.000 Wohnungen und 500 Großkunden wie öffentliche Einrichtungen, Kunden aus dem Dienstleistungsbereich, aus Gewerbe und Industrie mit Fernwärme zu versorgen. Die installierte elektrische Leistung des HKW Mitte wurde durch umfangreiche technische Maßnahmen von ursprünglich 380 auf 440 MW (brutto) erhöht. Die Einspeisung des Stroms in das Hochspannungsnetz der Bewag erfolgt über eine 110-kV-Schaltanlage, die zeitgleich mit dem HKW neu errichtet wurde. Es handelt sich um eine Schaltanlage modernsten Zuschnitts mit SF6 -isolierten Komponenten. Die Leistung des HKW Mitte reicht aus, um ca. 600.000 Haushalte umweltverträglich mit Strom zu versorgen.

Konzept der Anlage

Die neue Anlage lässt tief blicken – durch die prinzipielle Darstellung des Gebäudeschnitts erhält man einen Eindruck von den Größenverhältnissen und den technischen Installationen im Inneren des HKW Mitte. Zwei Gasturbinen , zwei nachgeschaltete Abhitzekessel und eine Dampfturbine mit drei Heizkondensatoren sind so miteinander kombiniert, dass diese Anlage gleichzeitig Strom und Wärme mit einem Brennstoffenergie-Ausnutzungsgrad von fast 90 Prozent erzeugen kann. Die Gasturbinen werden mit Erdgas gefeuert und liefern die Antriebsenergie für die Generatoren zur Stromerzeugung. Mit der Abgaswärme der Gasturbinen wird in den Abhitzekesseln Dampf erzeugt. Dieser treibt die Dampfturbine und den damit gekoppelten Generator zur zusätzlichen Stromerzeugung an. Anschließend gibt der Dampf seine Restwärme in den Heizkondensatoren an das Heiznetz Mitte ab.

Kunst am Bau

Der begehbare Pavillon von Dan Grahams
Der begehbare Pavillon von Dan Grahams

Die exponierte Lage des HKW Mitte nahe dem Zentrum der Hauptstadt am Ufer der Spree erforderte große Anstrengungen der Architekten unter Leitung von Jochem Jourdan und der beteiligten Ingenieure bei der Gestaltung des Bauwerks im Einklang mit seiner technischen Funktionalität. Der Standort des HKW Mitte war durch die Lage des alten Kraftwerks bestimmt. So war auch der durchgängig geringe Abstand zur Nachbarschaft vorgegeben. Aus dieser Not haben die Planer eine Tugend gemacht, indem sie ein städtebauliches Ensemble geschaffen haben, das sich nicht nur harmonisch in seine Umgebung einfügt, sondern darüber hinaus ästhetische Maßstäbe für weitere Bauvorhaben setzt. Um dieses architektonische Meisterwerk den Berlinern nahe zu bringen und letztere zur Auseinandersetzung mit einem Heizkraftwerk und seiner Funktion in der Mitte der Stadt anzuregen, sollten Kunstwerke entstehen, die in vielfältiger Weise einen Bezug zur eigentlichen Aufgabe des HKW Mitte herstellen. Die Bewag hat deshalb einen internationalen Workshop ins Leben gerufen, für dessen Durchführung Kasper König als Kurator gewonnen wurde. Das Ergebnis sind sechs ganz unterschiedliche Kunstwerke , die in ihrer Intention und Qualität die Architektur des Kraftwerks ergänzen.

Die Künstler und ihre Werke

Trafoabwärme beheizten Bänke
Trafoabwärme beheizten Bänke

Der begehbare Pavillon Dan Grahams verlegt die jenseits des HKW fließende Spree mit optischen Mitteln in den Eingangsbereich und korrespondiert in seiner Form mit dem Trias -Gebäude am nördlichen Ufer des Flusses. Das Foyer des Verwaltungsgebäudes schmückt ein Wandfries von Franz Ackermann . Mit leuchtenden Farben werden hier Details aus der Berliner Stadtlandschaft verfremdet dargestellt und in neue Zusammenhänge gebracht. Seine energiegeladenen Motive bewirken eine Dynamik , als seien sie nicht auf Leinwand gemalt, sondern selbst in Bewegung geraten. Die Fassade des Werkstattgebäudes zur Michaelkirchstraße bietet den Untergrund für die 40 Meter breite und sechs Meter hohe „Wandzeitung” von Thomas Bayrle . Hier wurde auf insgesamt 12.000 gebrannten Kacheln ein Zitat aus dem Alten Testament abgebildet. Neben der öffentlichen Auseinandersetzung über das Bibelwort in der heutigen Zeit, bietet auch die Methode der Herstellung Anlass zum Nachdenken. Erst bei einer ausreichenden Distanz zum Kunstwerk erschließt sich dem Betrachter der Sinn der Worte. Per Kirkebys Mauer aus Wittmunder Klinker schirmt zwar das Gelände gegenüber dem Uferbereich ab, schafft aber mittels gut platzierter Durchbrüche die Möglichkeit, dem Gebäude auch von der Wasserseite aus optisch nahe zu kommen. Der zum Ensemble gehörende Treppenturm wurde aus dem gleichen Material errichtet und macht es möglich, den Niveauunterschied zwischen der Michaelkirchstraße und dem Uferbereich zu überwinden. Von dem außerhalb des Kraftwerksgeländes führenden Uferweg kann man das HKW nicht nur sehen, sondern man kann eines seiner Produkte sogar fühlen. Die mit Trafoabwärme beheizten Bänke der türkischen Künstlerin Ayse Erkmen verwirklichen den Leitsatz der Bewag, dass die im Gebäude verborgenen Funktionen nach außen verdeutlicht werden sollen, auf ideale Weise. Den Blick auf die nähere und weitere Umgebung des Kraftwerks zum Ende der 1990er Jahre eröffnet der Fotoband Ulrich Wüsts. Seine Fotografien dokumentieren aus der Perspektive des Passanten die dramatischen Veränderungen der Berliner Innenstadt.

Siehe auch: Liste der Kraftwerke

Weblinks


Dieser Artikel basiert mit der Genehmigung der Bewag AG auf einem Werbetext derselben.

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