Foto kurz nach dem Rückbau der Gerüste 2005

Altes Palais, Historische Postkarte um 1900

Altes Palais, Historische Postkarte um 1900

Das Alte Palais in Berlin in der Straße Unter den Linden (Nummer 9) ist ein ehemaliges Stadtpalais und wird heute von der Humboldt-Universität zu Berlin genutzt.

Erbaut wurde das Alte Palais als Palais Kaiser Wilhelm I. von 1834 bis 1837 von Carl Ferdinand Langhans . An der Stelle befand sich zuvor das um 1690 erbaute Palais der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt . Es wurde als Stadtpalais für den damaligen preußischen Prinzen und späteren deutschen Kaiser Wilhelm I. errichtet, der das alte Gebäude schon seit 1827 nutzte.

Das Gebäude wurde im klassizistischen Stil errichtet, hat 13 Fensterachsen. Es ist zwei Stockwerken hoch un besitzt ein Mezzaningeschoss , das ein einmaliger, umlaufender Terrakottafries mit 18 Figuren und 16 Wappenschildern schmückt.

Johann Heinrich Strack statte das Gebäude 1854 neu aus.

Das Palais war in den 1880ern bei Touristen beliebt, da sich der Kaiser oft am Eckfenster zeigte, wenn an der Neuen Wache Wachwechsel war. Wilhelm I. nutzte das Gebäude bis zu seinem Tod 1888 , anschließend zog sein Nachfolger Wilhelm II. ein. Mit seiner Abdankung 1918 verlor er auch das Gebäude, in dem sich in der Folgezeit zunächst Wohnungen und dann das Schlossmuseum befanden.

Brandbomben zerstörten das Gebäude am 23. November 1943, die klassizistische Fassade blieb erhalten. Nach dem Krieg wurde es von 1962 bis 1964 im Inneren nach Plänen von Fritz Meinhardt neu aufgebaut und fortan als Gebäude für die Humboldt-Universität zu Berlin genutzt.

Im Mai 2003 begann die erneute Sanierung des Gebäudes, die bis August 2005 dauerte. Die Sanierung kostete 2,6 Millionen Euro. Dabei wurde auch die klassizistische Fassade, die zu den bedeutendsten Berlins gehört, denkmalgerecht saniert.