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Letzte Änderung für Artikel Straßennamen im Stadtbezirk 6 in München: 10.02.2006 19:56

Straßennamen im Stadtbezirk 6 in München

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Die Straßennamen im Stadtbezirk 6 Sendling der bayerischen Landeshauptstadt München wurden zum großen Teil im ausgehenden 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vergeben.
Zu dieser Zeit nach der Eingemeindung Untersendlings 1877 begann mit der zunehmenden Industrialisierung des Münchner Westens eine rege Bautätigkeit auf den zuvor landwirtschaftlich genutzten Fluren im Sendlinger Ober- und Unterfeld, um Wohnraum für die Massen an zugezogenen Arbeitern zu schaffen. Es entstanden, entweder aus privater Hand oder durch Wohnungsbaugenossenschaften finanziert, vor allem große Mietwohnungsblöcke.
Im Jahr 1905 gedachte man des 200. Jahrestages der Sendlinger Mordweihnacht, zum Gottesdienst in der noch unfertigen Neuen Pfarrkirche St. Margaret mit anschließendem Libera auf dem alten Sendlinger Friedhof erschien sogar der Prinzregent Luitpold mit Gefolge. Da zu dieser Zeit sich das Siedlungsviertel auf dem Sendlinger Unterfeld gerade rasant entwickelte, lag es nahe, die neu entstehenden Straßenzüge nach Helden des Freiheitskampfes oder nach Ortschaften, aus denen die Teilnehmer stammten, zu benennen, um ihnen ein ehrendes Gedächtnis sicherzustellen.

Es folgt eine alphabetische Auflistung der Straßennamen im Bezirk 6, die Zahlen in Klammern hinter dem Straßennamen geben das Jahr der Benennung an. Weitere Straßennamen aus anderen Stadtvierteln finden sich in der Liste Münchner Straßennamen .

Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A

  • Aberlestraße (1887): Johann Georg Aberle (Geburtsdatum unbekannt) war Adjutant im Lützelburgschen Regiment und einer der Anführer des Oberländer Bauernaufstandes, er leitete den Angriff auf den Roten Turm an der Isar. Aberle wurde 1706 auf dem Schrannenplatz (heute: Marienplatz) mit dem Schwert hingerichtet.
  • Alramstraße (1887): Maximilian Alram war um 1700 Pfleger der Grafschaft Valley und Teilnehmer des Aufstandes.
  • Am Harras (1930): 1856 wurde das einstige Schloss am Löwenhof an der Gabelung der Landstraßen von München nach Wolfratshausen und Weilheim abgerissen, einen Rest erwarb Robert Harras und errichtete dort ein Café mit Gartenwirtschaft, das Zum Harras hieß und sich als beliebter Ausflugsort für die Münchner etablierte. Auch das Café wurde 1903 abgerissen, nur der Name überlebte in der Bezeichnung des dort entstandenen Platzes und der U-Bahnstation Harras der Linie U6.
  • An der Stemmerwiese (1985): die Familie Stemmer bewirtschaftete über Jahrhunderte den östlich der Wiese gelegenen Stemmerhof und erwarb sich große Verdienste bei der Finanzierung der neuen Pfarrkirche.
  • Arzbacher Straße (1930): Arzbach ist ein Ort bei Bad Tölz im Oberland.

B

  • Baumgartnerstraße (1897/99): Die Straße ehrt gleich zwei Träger dieses Namens. Anton Baumgartner (* 1761 , † 1831 ) war Baurat, Heimatschriftsteller und Polizeidirektor in München. Franz Baumgartner , genannt Spanner, war ein bürgerlicher Lohnkutscher und Unteroffizier . Er schlug dem Major Andreas Dall'Armi vor, die Hochzeitsfeier des Kronprinzen Ludwig von Bayern 1810 mit einem Pferderennen zu bereichern und gilt deshalb als Initiator des Oktoberfestes. Baumgartner selbst gewann dann auch dieses erste Rennen auf der Theresienwiese.
  • Berlepschstraße (1886): August Freiherr von Berlepsch (* 1815 , † 1876 ) war ein Imker, der sich in München um die Bienenzucht verdient gemacht hat. Er war der Erfinder des Wabenrähmchens und der Berlepschbeute .
  • Bleyerstraße (1934): Jakob Bleyer (* 1874 , † 1933 ) war Germanist und Wortführer der Deutschen in Ungarn ( Batschka ). Von 1929-33 gab er die Deutsch-Ungarischen Heimatblätter heraus.
  • Bruderhofstraße (1890): An dieser Stelle lag ein gleichnamiger Bauernhof, der zusammen mit der benachbarten Brudermühle zwei verfeindeten Brüdern gehörte, von deren Fehde örtliche Sagen berichten.
  • Brudermühlbrücke (um 1855), Brudermühlstraße (1890): siehe Bruderhofstraße.

D

  • Daiserstraße (1886): Franz Daiser (* 1886 ) war Aumeister in München. Er geriet auf dem Ritt zum Gottesdienst in der Mordweihnacht unter die kaiserlich-österreichischen Truppen und wurde erschossen.
  • Danklstraße (1959): Josef Ferdinand Dankl (* 1676 , † 1736 , frühere Schreibweisen Dänckhel, Dänkhel, Dankhel) war 1703 Kurfürstlicher Pflegskommissär in Bad Tölz, 1705 dann Mitorganisator des Aufstandes. 1706 wurde er seines Amtes enthoben, 1715 wieder eingesetzt.
  • Daumillerweg (1982): Oscar Daumiller (* 1882 , † 1970 ) war evangelischer Pfarrer an der Himmelfahrtskirche in Sendling (Kidlerstraße) und wurde später Oberkirchenrat und Kreisdekan von München. Daumiller organisierte 1945 die Hilfe der Bevölkerung für die ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau .
  • Demleitnerstraße (1958): Joseph Demleitner (* 1877 , † 1954 ) war Geistlicher Rat und Volksgenealoge , er gilt als Urvater der Familienforschung in Altbayern.
  • Deroystraße (1890): Bernhard Erasmus Graf von Deroy (* 1743 , † 1812 ) war General und der Befehlshaber der bayerischen Truppen im Kampf gegen die aufständischen Tiroler 1809 sowie der ersten Division in Napoleons Russlandfeldzug 1812, er starb an einer in der Schlacht bei Polaczk erlittenen Verletzung. (Siehe auch: Koalitionskriege )
  • Diepoldstraße (1930): Diephold war der Name eines Müncher Ratsherrengeschlechts im 16. Jahrhundert .
  • Dietramszeller Platz und Dietramszeller Straße (1904): Dietramszell ist ein Ort südlich von Wolfratshausen mit einem um 1100 gegründeten Kloster und einer bekannten Rokokokirche aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts .
  • Dudenstraße (1937): Konrad Duden (* 1829 , † 1911 ) war Philologe und der Verfasser des bekannten orthographischen Wörterbuches der deutschen Sprache ( 1880 / 1903 ), das einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung den Weg bereitete.

E

  • Engelhardstraße (1959): Sebastian Engelhard (auch: Engelhardt) war Hofkoch in München und spielte eine bedeutende Rolle beim Aufstand von 1705 in München.
  • Esswurmstraße (1978): Esswurm war der Name eines seit 1374 in München nachweisbaren Kaufmanns- und Patriziergeschlechts .

F

  • Fallstraße (1959): Der Ort Fall wurde durch Ludwig Ganghofers Roman „Der Jäger von Fall“ (1886) bekannt. Das alte Dorf musste 1957 dem Sylvensteinspeicher weichen, für die Bewohner wurde vor der Flutung des Tals einige hundert Meter höher an der Straße nach Vorderriß ein neuer Ort Fall erbaut. Mit der Ãœberflutung des Dorfes versank auch die 1740 erbaute Kirche.

G

  • Gaißacher Straße (1904): Gaißach ist ein Ort bei Bad Tölz, dessen Einwohner sich 1705 am Oberländer Bauernaufstand beteiligt hatten.
  • Ganghoferstraße (1878): Jörg von Halsbach , genannt Jörg Ganghofer, auch: Jörg von Polling († 1488) war ein Baumeister. Er leitete ab 1468 den Bau der Frauenkirche. Weitere Aufträge hatte er beim Neubau des Alten Rathauses, am Alten Hof und an der Allerheiligenkirche am Kreuz. Das Grab Ganghofers befindet sich in der Frauenkirche. - Erst nach der Benennung der Straße bekannt wurde ein anderer Träger des Namens, Ludwig Ganghofer (siehe Fallstraße).
  • Georg-Hallmaier-Straße (1898): Georg Hallmaier war Bierbrauer im Tal zu München, er nahm 1705 am Aufstand gegen die österreichische Besatzung teil.
  • Gotzinger Platz und Gotzinger Straße (1904): Gotzing ist ein Ort in Oberbayern zwischen Weyarn und Miesbach, mehrere Gotzinger Bauern nahmen am Aufstand teil und liegen vermutlich an der Alten Pfarrkirche begraben.
  • Greinerberg (1951): Thomas Greiner war ein Fabrikant von Glasinstrumenten, er trat 1897 Gründstücke an die Stadt München ab, um den Bau dieser Straße zu ermöglichen.

H

  • Hans-Preißinger-Straße (1989): Hans Preißinger (* 1915, † 1986) war ein Politiker der SPD . Nach 1945 wirkte P. beim Wiederaufbau der sozialistischen Jugendorganisation mit, von 1952 bis 1978 war er Stadtrat in München, besondere Verdienste erwarb er sich um den sozialen Wohnungsbau und die Reform des Münchner Schulwesens.

K

  • Kidlerplatz und Kidlerstraße (1959): Johann Georg Kidler (auch: Khidler, Kittler, Küttler) war wie sein Freund, der Jägerwirt Weinwirt im Tal zu München und Organisator des Widerstandes in der Altstadt, er wurde 1706 von den Österreichern auf dem Schrannenplatz (heute: Marienplatz geköpft und gevierteilt.
  • Kyreinstraße (1906): Johann (Hans) Christoph Kyrein war einer von vier Tölzer Bürgermeistern, die 1705 die Bürger von Bad Tölz unter Androhung des Verlustes der Bürgerrechte zum bewaffneten Widerstand pressten, worauf sich 600 Mann, größtenteils Tölzer Schützen, darunter 150 Reiter, meldeten. Fast alle ließen in der Mordweihnacht ihr Leben.

L

  • Lindenschmitstraße (1891): Wilhelm Lindenschmit der Ältere war Historienmaler und Professor in München, er malte 1830 das Fresko mit dem Motiv der Sendlinger Bauernschlacht an die Fassade der Alten Pfarrkirche und bezahlte die Unkosten aus eigener Tasche.
  • Lindwurmstraße (1878): Der Arzt Joseph von Lindwurm (* 1824, † 1874) wirkte bis zu seinem Tod in München. Die Lindwurmstraße beginnt am Sendlinger Tor und verläuft zum größten Teil im Bezirk Isarvorstadt. Sie folgt der alten Landstraße von München nach Sendling und hieß bis 1487 Sendlinger Weg, danach Sendlinger Hauptstraße.

O

  • Oberländerstraße (1890): Oberland ist eine heute weniger gebräuchliche Bezeichnung für jene Gegend in Bayern, aus der die meisten Kämpfer der „Bauernarmee“ rekrutiert wurden.

P

  • Plinganserstraße (1878): Georg Sebastian Plinganser, gebürtig aus Pfarrkirchen war Studiosus der Rechte an der hohen Schule zu Ingolstadt, ein kräftiger unternemender Jüngling, voll Verstand (Zitat von 1882) und einer der Köpfe der Revolte im Unterland. Er marschierte mit seinem Haufen bis nach Zorneding und erhielt dort die Nachricht von der Niederlage der Oberländer bei Sendling. Nach der vernichtenden Niederlage der Unterländer bei Aidenbach konnte er fliehen, er überlebte die Unruhen und starb 1738 in Augsburg.

S

  • Schmied-Kochel-Straße (1878): Der Schmied von Kochel ist ein sagenumwobener Volksheld des Aufstandes, angeblich ein siebzigjähriger Hüne , der als einer der Letzten auf dem Sendlinger Friedhof gefallen sein soll.
  • Senserstraße (1878): Johann Sebastian Senser (* um 1665 , † 1706 in München) war Eisenhändler, Mitglied des Äußeren Rates der Stadt München und Fähnrich bei der Münchner Bürgerwehr, er wurde am 28. Dezember 1705 verhaftet und 1706 ebenfalls auf dem Schrannenplatz öffentlich enthauptet.

V

  • Valleyplatz und Valleystraße (1904): Valley ist ein Ort über der Mangfall, aus dem ebenfalls Aufständische stammten.

Wikipedia

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