Neubaustrecke Hannover–Würzburg
Die Neubaustrecke Hannover–Würzburg war die erste neu errichtete Schnellfahrstrecke der Deutschen Bundesbahn und ist Teil des Schienennetzes der DB Netz AG . Sie diente vor Aufnahme des ICE-Verkehrs bereits der Erprobung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs mit Geschwindigkeiten von über 200 km/h .
Im Sommer 1973 begann die Deutsche Bundesbahn mit dem Bau der Strecke Hannover–Würzburg, parallel zur alten Nord-Süd-Strecke. Mit 327 km Länge ist sie das bis heute größte Eisenbahnneubauprojekt der Bundesrepublik Deutschland . Um Reisegeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h zu erreichen, ohne die Tauglichkeit der Strecke für schwere Güterzüge aufzugeben, wurde die Strecke mit einer maximalen Längsneigung von nur 12,5 ‰ trassiert. Dies erforderte eine große Zahl von Kunstbauten: Während etwa 120 Kilometer der Strecke in 61 Tunneln und knapp 90 km in Einschnitten verlaufen, wurden auch 10 große Brücken errichtet. Die höchste Brücke der Strecke ist die 95 m hohe Rombachtalbrücke bei Schlitz. Der längste Tunnel ist der 10.779 m lange Landrückentunnel südlich von Fulda, der zweitlängste der 10.525 m Mündener Tunnel südlich von Hann. Münden.
Nach 10.700 Einsprüchen sowie 360 Gerichtsverfahren wurde die Strecke 1991 auf voller Länge mit Aufnahme des ICE -Verkehrs in Betrieb genommen. Bereits seit 1988 wird das Streckenstück Würzburg–Fulda von InterCity -Zügen befahren. Die fahrplanmäßige Höchstgeschwindigkeit der ICE-Züge beträgt 250 km/h, bis 1998 abschnittsweise 280 km/h. Planmäßige Halte entlang der Strecke sind Würzburg Hbf , Fulda, Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen und Hannover Hbf. Während großer Messen wie der CeBIT halten die ICE-Züge zusätzlich im Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, südlich des Hauptbahnhofs.
Die Strecke verwirklicht auch einige neue Konzepte des Schienenverkehrs:
- Zeitliche Entmischung von Verkehrsarten: Die Strecke wird tagsüber nur von Personenzügen befahren, nachts ist sie dem Güterverkehr vorbehalten, weswegen Personenzüge dann über die langsamere Altstrecke fahren müssen. Im Gegensatz ist die Strecke Köln-Rhein/Main ein Beispiel für die räumliche Entmischung, da Personen- und Güterverkehr auf jeweils eigenen, speziell entworfenen oder angepassten Strecken fahren.
- Bündelung von Linien: Auf der Strecke verkehren Züge aus Richtung Bremen, Hamburg und Berlin weiter nach Basel, Stuttgart und München (per 2006 sind das sechs ICE-Linien im Zweistundentakt).
- Einbindung von Großstädten als Netzknoten in Fernverkehrsstrecken: Die Altstrecke führte nicht über Kassel. Wie man auf der Karte sieht, macht die neue Strecke einen Umweg, um Kassel einzubinden, und das ohne Abstriche beim nächsten Punkt:
- Der Integrale Taktfahrplan wird ermöglicht durch Reisezeiten, die auf den vier Streckenabschnitten jeweils im Bereich einer halben Stunden liegen. (Fahrzeiten am Beispiel des ICE 91 aus dem Fahrplan 2005/06: 35; 19; 29 und 31 Minuten. Hier sieht man, dass das Konzept leider nicht vollständig umgesetzt wurde.)
Siehe auch: Liste der Tunnel der Neubaustrecke Hannover–Würzburg
Kategorien : Bahnstrecke | Neubaustrecke | Verkehr (Hessen) | Verkehr (Niedersachsen) | Verkehr (Bayern)
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Neubaustrecke Hannover–Würzburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Neubaustrecke Hannover–Würzburg verfügbar.