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Letzte Änderung für Artikel Unterfränkisch: 21.01.2006 17:17

Unterfränkisch

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Unterfränkisch (besser: Unterostfränkisch) wird in den meisten Gebieten des bayerischen Regierungsbezirks Unterfranken gesprochen, allerdings nicht in allen. Nicht einmal dem oberdeutschen Sprachraum gehören alle westlich der „ Spessartbarriere “ gelegenen Regionen an (um Miltenberg und Aschaffenburg). Diese gehören zum mitteldeutschen Sprachgebiet. Ebenfalls nicht zum unterostfränkischen Dialekt gehören die Mundartgebiete im Hohenlohischen (südliches Unterfranken) und Hennebergischen (nördliches Unterfranken).

In seiner typischen Form tritt das Unterostfränkische in der Gegend um Würzburg entgegen. Wie in allen ostfränkischen Dialekten findet ein völliges Fehlen der Konsonanten p und t. Diese werden durchgehend als b und d realisiert. K dagegen wird nur vor Konsonanten zu g. Hochdt. Knecht wird ostfränkisch Gnechd oder Gnachd, der Koffer dagegen bleibt ein Koffer (oder auch Kuffer). Allerdings bleiben alle genannten Konsonanten durchweg unaspiriert. G wird im Auslaut meist zu ch aufgeweicht (Barch statt Berg').

Der endungslose Infinitiv wird in allen mainfränkischen Dialekten gesprochen, nicht nur im Unterostfränkischen (Beispiel: Ich will schlaf statt Ich will schlafen). Das a in schlaf wird (wie in fast allen lautlichen Umgebungen) als offenes o realisiert, also als Mittelding zwischen a und o. In manchen Fällen wird auch ein g bzw. ge vorangestellt (Beispiel: Ich koä jeädn Doch Schnidsl gegass statt Ich kann jeden Tag Schnitzel essen, bzw. Doä kosst g'schlaff statt Da kannst du schlafen).

Typisch Unterostfränkisch ist allerdings der Wechsel von hochdt. langem e oder ä zu langem a: Käse wird zu Kaas, Besen wird zu Baasn. Bezeichnend ist auch, dass ei zu ää oder ee wird: Fleisch/Flääsch, eins/eens. Umgekehrt gibt es ein Diphthongieren von hochdt. langen Vokalen: Bruder wird zu Bruoder, lieb wird zu liäb, müde wird zu müäd.

Auch innerhalb des Unterostfränkischen gibt es regionale Gliederungen. Zu nennen wäre beispielsweise die „Schweinfurter Staffel“. Hochdeutsch Wiese heißt westlich dieser Staffel Wiesa, östlich davon Wiesn. Ungefähr 30 km östlich von Schweinfurt beginnt dann allerdings schon wieder ein Übergangsstreifen zum Bambergischen , gekennzeichnet v.a. durch die unterschiedliche Aussprache des hochdeutschen Diphthongs ei. Hochdeutsches ein Uhr heißt beispielsweise in Haßfurt eensa, in Zeil (7 km weiter östlich) aans. Der Haßfurter Mee (Main) heißt in Zeil, wie auch in Bamberg, Maa.

Aber auch von Dorf zu Dorf kann der Dialekt in Details sehr unterschiedlich sein, ein Beispiel des Satzes Hast du ein Ei aus zwei benachbarten Ortschaften:

  • Host du Ä Aalä (offenes o)
  • Host du A Ääle (offenes o)

Einige typische Wörter und Wendungen

Ronga, Reäh (mit offenem o, hochdt. Hangwiese)

Rongäsche (mit offenem o, hochdt. Futterrübe)

Sechhahmes (hochdt. Ameise)

Schäüärädouer (hochdt. Scheunentor)

Gaaldbäüdl (hochdt. Geldbörse)

Konzedreiwl (mit offenem o, hochdt. Johannisbeere)

Ondämorrä (mit offenem o, hochdt. Vorgestern)

Ondänächde (mit offenem o, , hochdt. Übermorgen)

Göll (hochdt. Pferde)

Hünd (hochdt. Hunde)

Zwärche, Streiche (hochdt. Marmelade)

Baasn, Baasä (hochdt. Besen)

Maala, Mädle (hochdt. Mädchen)

Gäziefä, Geziefer (hochdt. Vieh, Haustiere)

Bua, Buä, Käll (hochdt. Bub, Junge)

Addöbfl, Grumbiere (hochdt. Kartoffel")

Gräudi (hochdt. Unkraut, Wildwuchs)

du kost mi ämol om Aasch gelack (mol und om wieder mit dem genannten offenen o, kost dagegen mit geschlossenem. Hochdt. du kannst mich mal am Arsch lecken)

E Ä Ü! (Der kürzeste Satz der Welt: Ich habe ein Ei übrig)

"schimbouk" (hochdt. "Purzelbaum")

Wikipedia

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