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Letzte Änderung für Artikel Patrona Bavariae: 07.01.2006 20:27

Patrona Bavariae

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Mit der Bezeichnung Patrona Bavariae ( Latein : Patronin Bayerns) wird die Gottesmutter Maria als Schutzheilige Bayerns verehrt.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Marienverehrung in Bayern

Die Bronzestatue der Patrona Bavariae an der Westfassade der Münchner Residenz
Die Bronzestatue der Patrona Bavariae an der Westfassade der Münchner Residenz

Die früheste in Bayern bezeugte Marienkirche in Bayern ist ein Vorgängerbau des Freisinger Doms. Sie bestand bereits 724, als der heilige Korbinian nach Freising kam. Geweiht ist sie dem Fest Mariae Geburt am 8. September. Diese Kirche wurde Kathedralkirche des 739 gegründeten Bistums Bayern. Die Marienverehrung in Bayern führte im Mittelalter zu vielen, Maria geweihten Kirchen und Wallfahrtsorten, z. B. Ettal, Maria Thalheim (heute zu Fraunberg) und Altötting.

Patrona Bavariae

Die Verehrung Marias als Patrona Bavariae wurde besonders von Kurfürst Maximilian I. eingeführt - inoffiziell dürfte sie deutlich älter sein. 1610 ließ er eine Münze prägen, die Maria als Schutzpatronin Münchens zeigt. Die Marienverehrung wurde in dieser Zeit auch zum Zeichen des Katholischen. 1616 - am Vorabend des Dreißigjährigen Kriegs - ließ der Kurfürst an der Westseite der Münchner Residenz die bronzene Marienstatue „Patrona Boiariae“ aufstellen: die gekrönte Gottesmutter steht auf einer Mondsichel, sie hält in der linken Hand ein Zepter , in der rechten Hand das Christuskind. Ihr gekröntes Haupt ist von Sternen umkränzt. Unter der Statue brennt ein ewiges Licht. Die Inschrift lautet: Sub tuum praesidium confugimus, sub quo secure laetique degimus ("Unter Deinen Schutz fliehen wir, in dem wir froh und sicher leben"). Diese Darstellung Mariens ist sehr alt und geht auf eine Stelle in der Apocalypse zurück (Apo. 12.1): "Am Himmel erschien ein großes Zeichen: Eine Frau, bekleidet mit der Sonne, der Mond zu ihren Füßen und eine Krone von zwölf Sternen auf ihrem Haupte".

Die Bronzeplastik wurde 1614 von Hans Kumper entworfen und 1615 von Bartolomäus Wenglein gegossen.

Mariensäule

Mariensäule auf dem Marienplatz (Im Hintergrund die Türme der Frauenkirche)
Mariensäule auf dem Marienplatz (Im Hintergrund die Türme der Frauenkirche)

Im Dreißigjährigen Krieg legte Kürfürst Maximilian I. das Gelübde ab, ein "Gottgefälliges Werk" errichten zu lassen, falls München und Landshut vom Krieg verschont blieben. Die Stadt München wurde allerdings im Krieg durch schwedische Truppen besetzt, und die Heerführung verlangte die Zerstörung - auch als Vergeltung für die Zerstörung Magdeburgs. Trotzdem entschied in dieser für München gefährlichen Situation der schwedische König Gustav Adolf gegen seine Heerführung. Nachdem so beide Städte im Kieg verschont wurden - man sprach vom Wunder von München -, ließ Maximilian schließlich die Mariensäule auf dem Münchner Marienplatz errichten. Auf sein Gelübde und auf die Verehrung Mariens als Schutzpatronin Bayerns weist die Inschrift hin:

Dem allergütigsten großen Gott, der jungfräulichen Gottesgebärerin, der gnädigen Herrin und hochmögenden Schutzfrau Bayerns hat wegen Erhaltung der Heimat, der Städte, des Heeres, seiner selbst, seines Hauses und seiner Hoffnungen dieses belibende Denkmal für die Nachkommen dankbar und demütig errichtet Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Ober- und Niederbayern, des heiligen Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürst, unter ihren Dienern der letzte, im Jahr 1638.

Die Mariensäule wurde am 7. November 1638 , dem ersten Sonntag nach Allerheiligen, durch den Freisinger Bischof Veit Adam von Gepeckh eingeweiht. Sie ist von einer Marienstatue gekrönt, die vermutlich von Hubert Gerhard 1593 für das Grab Wilhelms V. geschaffen und bis 1613 für den Hochaltar der Münchner Frauenkirche verwendet wurde. Bis ins Jahr 1773 führten jährlich am ersten Sonntag nach Allerheiligen Prozessionen zur Mariensäule. Im Rahmen der Säkularisation wurden öffentliche Litaneien an der Mariensäule 1803 verboten, 1854 jedoch wieder aufgenommen. Auch heute finden an der Mariensäule öffentliche Gebete statt; Litaneien, Rosenkränze usw. werden gebetet, und Papst Johannes Paul besuchte die Statue am 19. November 1980 .

Von wem der Entwurf für die Säule stammt, ist nicht mehr überliefert; es dürfte aber einer der bedeutenden Künstler der damaligen Zeit gewesen sein. Die Marienstatue ähnelt der Bronzestatue an der Residenz - Maria steht auf der Mondsichel, sie ist gekrönt und hält in der Linken das segnende Christuskind, in der Rechten ein Zepter. An den vier Ecken der Säulenumfassung sind vier in Bronze gegossene, allegorische Darstellungen zu finden - Putten im Kampf mit vier als Tiere dargestellten Menschheitsplagen. Der Löwe verkörpert den Krieg, der Basilisk - ein Fabelwesen - die Pest, ein Drache den Hunger und eine Schlange den Unglauben. Die vier Darstellungen wurden von dem Bronzegießer Bernhard Ernst angefertigt.

Die Idee der Münchner Mariensäule wurde oft aufgegriffen, so beispielsweise in Wien 1645 , Prag 1650 , in Freising 1674 sowie für die Trierer Mariensäule im Jahr 1866 .

Marienfest am 14. Mai

Der bayerische König Ludwig III. wandte sich während des ersten Weltkriegs an Papst Benedikt XV. mit der Bitte, auch durch den päpstlichen Stuhl Maria zur Schutzpatronin Bayerns erklären zu lassen und ein bayerisches Marienfest zuzulassen. Papst Benedikt gewährte beide Bitten am 26. April 1916 - und schon am 14. Mai desselben Jahres wurde das Fest in allen bayerischen Diözesen gefeiert. Der heute gebräuchliche Termin - der 1. Mai - wurde 1970 eingeführt.

Verehrung heute

Die „Patrona Bavariae“ - besonders die Mariensäule - wird auch heute noch verehrt. So wird an der Mariensäule jeden Samstag der Rosenkranz gebetet, und es finden Prozessionen statt.

Auch außerhalb Münchens wird Maria in katholischen Gebieten als bayerische Patronin verehrt. So gibt es unzählige ihr geweihte Kirchen und Kapellen. Auch die Darstellung Mariens mit den oben genannten Attributen - Mondsichel, Zepter, Krone und Sternenkranz - und mit dem Christuskind in der Linken ist häufig zu sehen.

Im Jahr 1988 erreichte das Original Naabtal Duo mit dem Lied „Patrona Bavariae“ (der einen trivialen Text um den Liebeskummer eines Bayern mit der Anrufung Mariens als Patrona Bavarie verbindet) einen der größten Verkaufserfolge in der Geschichte der deutschen volkstümlichen Schlagermusik. Die Medienpräsenz und Bekanntheit des Liedes war überraschend derart groß, dass ihm der Durchbruch des volkstümlichen Schlagers auf dem deutschen Musikmarkt überhaupt zugeschrieben wird.

Wikipedia

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