Freistaat Coburg
Freistaat Coburg 1920 | ||
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Landeshauptstadt : | Coburg | |
Fläche : | 562 km² | |
Einwohner : | 74.340 | |
Bevölkerungsdichte : | 132 Einwohner/km² | |
Karte | ||
Der Freistaat Coburg entstand nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Herzogtum Sachsen-Coburg . Er existierte vom November 1918 bis zu seiner Vereinigung mit dem Freistaat Bayern am 1. Juli 1920 .
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Mit dem Rücktritt des Herzogs Carl Eduard am 14. November 1918 und der Auflösung der Personalunion erlosch das Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha . Aus den Herzogtümern entstanden die Freistaaten Gotha und Coburg. Beide Bundesstaaten besaßen schon in der Monarchie ihre eigenen Landtage und Staatsministerien. Am 9. Februar 1919 erfolgte die Wahl der 11 Mitglieder der Coburger Landesversammlung. Das Wahlbündnis der Bürgerlichen erhielt 41,4 %, die SPD 58,6 %. Die Landesversammlung verabschiedete am 10. März 1919 das „Vorläufige Gesetz über die Gesetzgebung und Verwaltung im Freistaate Coburg“, die provisorische Coburger Verfassung. Mit der Unterzeichnung des „Staatsvertrags über die Verwaltung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten der Freistaaten Coburg und Gotha“ wurde am 12. April 1919 die Trennung von Gotha endgültig vollzogen.
Am 7. Juni 1919 wurde mit dem Herzog Carl Eduard ein Abfindungsvertrag über dessen Besitz- und Vermögensverhältnisse geschlossen. Für das gesamte Domänengut sowie die Kunstschätze der Veste und des Naturkundemuseums, die Bibliothek, das Theater, Schloss und Gut Rosenau, die Veste Coburg, Schloss Ehrenburg und das Staatsarchiv erhielt der Herzog eine Abfindung in Höhe von 1,5 Millionen Mark. Der Besitz ging in die neu gegründete Coburger Landesstiftung über. Schloss, Schlosspark und Gut Callenberg sowie der Eichhof und die Schweizerei Rosenau blieben Eigentum des Herzogs.
Am 30. November 1919 erfolgte die erste demokratische Volksabstimmung in Deutschland über den Verbleib des Landes Coburg. Bei ca. 70 % Wahlbeteiligung votierten aufgrund der Lebensmittelknappheit sowie der eher linken politischen Einstellung Thüringens über 88 % der Bevölkerung mit einem Nein auf dem Stimmzettel gegen einen Anschluss an das neue Land Thüringen . Mit einem Staatsvertrag wurde am 14. Februar 1920 die Vereinigung Coburgs mit Bayern geregelt. Darin erhielt Coburg Bestandsgarantien für die Landesstiftung, das Landgericht , die land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft , die Handelskammer , das Landkrankenhaus und das Landestheater. Der Freistaat Bayern verpflichtete sich damit, maximal 40 % des Defizits vom Landestheater und 75 % vom Landkrankenhaus zu tragen. Somit vereinigte sich am 1. Juli 1920 der Freistaat Coburg mit dem Freistaat Bayern , womit 500 Jahre staatliche Eigenständigkeit Coburgs endeten. Gemäß Staatsvertrag wurde der Freistaat Coburg dem Kreis Oberfranken angegliedert. Das Amt Königsberg mit der Stadt Königsberg sowie den Gemeinden Altershausen , Dörflis , Erlsdorf , Hellingen , Kottenbrunn und Nassach wurde dem Bezirk Hofheim im Kreis Unterfranken und Aschaffenburg zugeordnet.
Politik
Vorsitzende Staatsräte der Staatsregierung
- 1918 – 1919 Hermann Quarck
- 1919 – 1920 Hans Schack SPD
Städte und Gemeinden
- 4 Städte: Coburg (Landeshauptstadt), Neustadt bei Coburg, Rodach bei Coburg, Königsberg in Franken
- 139 Gemeinden: Ahlstadt, Ahorn, Aicha, Beiersdorf, Bertelsdorf, Beuerfeld, Bieberbach, Birkach am Forst, Birkig, Blumenrod, Boderndorf, Breitenau, Brüx, Buchenrod, Callenberg, Cortendorf, Creidlitz, Dörfles, Drossenhausen, Ebersdorf bei Coburg, Ebersdorf bei Neustadt, Einberg, Elsa, Esbach, Fechheim, Fischbach, Fornbach, Friesendorf, Frohnlach, Fürth am Berg, Gauerstadt, Gestungshausen, Gossenberg, Grattstadt, Großgarnstadt, Großheirath, Großwalbur, Grub am Forst, Haarbrücken, Haarth, Hassenberg, Heldritt, Herbartsdorf, Höhn, Hof an der Steinach, Horb an der Steinach, Horb bei Fürth am Berg, Kemmaten, Ketschenbach, Ketschendorf, Kipfendorf, Kleingarnstadt, Kleinwalbur, Kösfeld, Lempertshausen, Leutendorf, Lützelbuch, Mährenhausen, Meeder, Meilschnitz, Meschenbach, Mirsdorf, Mittelberg, Mittelwasungen, Mödlitz, Mönchröden, Moggenbrunn, Neida, Neukirchen, Neuses am Brand, Neuses an den Eichen, Neuses bei Coburg, Neu- und Neershof, Niederfüllbach, Oberfüllbach, Oberlauter, Obersiemau, Oberwasungen, Oberwohlsbach, Oeslau, Oettingshausen, Ottowind, Plesten, Rögen, Rohrbach, Rossach , Rossfeld, Roth am Forst, Rothenhof, Rottenbach, Rudelsdorf, Rüttmannsdorf, Schafhof, Scherneck, Scheuerfeld, Schönstädt, Schweighof, Seidmannsdorf, Sonnefeld, Spittelstein, Steinach an der Steinach , Stöppach, Sulzdorf, Sülzfeld, Thann, Tiefenlauter, Tremersdorf, Trübenbach, Unterlauter, Untersiemau, Unterwasungen, Unterwohlsbach, Waldsachsen, Waltersdorf, Watzendorf, Weickenbach, Weidach, Weidhausen, Weimersdorf, Weischau, Weißenbrunn am Forst, Weißenbrunn vorm Wald, Weitramsdorf, Wellmersdorf, Wiesenfeld, Wildenheid, Wörlsdorf, Wohlbach, Wüstenahorn, Zedersdorf, Zeickhorn, Ziegelsdorf
Exklave Amt Königsberg: Gemeinden Altershausen, Dörfles, Erlsdorf, Hellingen, Köslau, Kottenbrunn und Nassach
Weblinks
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