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Letzte Änderung für Artikel Franz Schwede: 19.02.2006 18:00

Franz Schwede

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Franz Schwede (* 5. März 1888 in Drawöhnen im Kreis Memel , Ostpreußen ; † 19. Oktober 1960 in Coburg) war ein bekannter nationalsozialistischer Politiker.

Leben

Franz Schwede lernte Maschinenschlosser und trat 1907 als Maschinist in die Kaiserliche Marine ein. Am Ende des Ersten Weltkrieges war er technischer Decksoffizier und kam nach Selbstversenkung der deutschen Flotte in Scapa Flow in englische Kriegsgefangenschaft. 1920 trat er in die Reichswehr ein, wurde aber nach der Festlegung der Höchststärke mit 100.000 Mann 1921 entlassen. Danach war er für ungefähr ein Jahr technischer Betriebsleiter eines Sägewerkes in Sankt Andreasberg, ehe er im März 1922 als Maschinenmeister bei den Städtischen Werken Coburg eingestellt wurde.

Im Oktober 1922 wurde er Mitbegründer der der NSDAP Ortsgruppe Coburg, deren Vorsitz mit ungefähr 800 Mitgliedern er ein Jahr später übernahm. Nach der Stadtratswahl vom Dezember 1924 ist die NS-Freiheitsbewegung , als Nachfolgeorganisation der verbotenen NSDAP, mit 14,3% bzw. drei Stadtratssitzen erstmals im Coburger Stadtparlament vertreten und Schwede ein gewählter Stadtrat . Im Jahr 1928 begann in der Coburger NSDAP-Parteizeitung Der Weckruf eine Hetz- und Verleumdungskampagne gegen Abraham Friedmann, dem Generaldirektor des Coburger Fleischwarenunternehmens Großmann AG. Friedmann wehrte sich schließlich gegen die Angriffe auf seine Person, indem er den Arbeitgeber von Schwede, die Städtischen Werke, auf Überlegungen hinwies, die Koks- und Stromabnahmen einzustellen. Da Schwede eine Unterlassungserklärung verweigert hatte, wurde er auf Antrag der Städtischen Werke Coburg nach einem Stadtratsbeschluss mit 14 gegen 10 Stimmen Anfang 1929 entlassen. Auf die von der empörten NSDAP geforderte umgehende Rehabilitierung Schwedes ging die Stadtverwaltung nicht ein, so dass die NSDAP ein Volksbegehren zwecks Auflösung des Stadtrates inszenierte, das sie am 5. Mai 1929 mit 67% der Wählerstimmen gewann. Die darauf am 23. Juni 1929 durchgeführte Stadtratswahl brachte, nach einem Wahlkampf unter anderem mit Adolf Hitler als Redner, in Coburg mit 43,1% Stimmen und 13 von 25 Stadträten das erste Mal die absolute Mehrheit für die NSDAP in einer deutschen Stadt. Bei der Eröffnungssitzung des neu gewählten Stadtrates wurde umgehend die Wiedereinstellung mit Beamtenstatus von Schwede bei den Städtischen Werken beschlossen. Im folgenden Jahr schaffte Schwede im fünften Versuch am 28. August 1930 die Wahl zum 3. Bürgermeister . Er war damit der erste Bürgermeister in Deutschland, den die NSDAP stellte. Anfang 1931 wurde er dann zum 2. Bürgermeister gewählt, ehe er schließlich am 16. November 1931 1. Bürgermeister und 1933 zum Oberbürgermeister Coburgs ernannt wurde. Im März 1933 hatte in Coburg der Terror unter Führung von Schwede gegen Juden und Gegner der NSDAP einen Höhepunkt. Bis Ende April wurden 152 Menschen verhaftet und in so genannter Schutzhaft in Anwesenheit von Schwede schwer misshandelt. Ein Höhepunkt des Personenkults um Schwede in Coburg war 1933 die Weihe der neuen Coburger Rathausglocke mit der Inschrift Zu Adolf Hitler ruf ich dich, Franz Schwede-Glocke heiße ich. Schwede war seit Oktober 1930 als Nachrücker Abgeordneter der NSDAP im bayerischen Landtag geworden und ab November 1933 Mitglied des Reichstages .

Die politische Karriere wurde am 1. Juli 1934 mit dem Amt des Regierungspräsidenten von Niederbayern / Oberpfalz in Regensburg fortgesetzt und am 20. Juli 1934 mit der Ernennung durch Adolf Hitler zum Gauleiter des Gaues Pommern sowie zum Oberpräsidenten der preußischen Provinz Pommern gekrönt. Zusätzlich erfolgte für Schwede aufgrund seiner Verdienste die Verleihung des Namenzusatzes Coburg. 1939 wurde er zum Ehrenbürger von Coburg ernannt. In Pommern fegte Schwede-Coburg als Nero , so sein dortiger Spitzname, mit eisernem Besen. 1937 wurde er zum SA -Gruppenführer und 1938 zum SA-Obergruppenführer befördert. Im gleichen Jahr wurde er Bundesführer des Reichstreubundes ehemaliger Berufssoldaten sowie 1939 Reichsverteidigungskommissar des Wehrkreises II.

Schwede verhinderte am Ende des Zweiten Weltkrieges eine rechtzeitige und geordnete Evakuierung der Zivilbevölkerung in Pommern vor der heranstürmenden Roten Armee , setzte sich aber selbst rechtzeitig mit einem Schiff von Saßnitz am 4. Mai in Richtung Schleswig-Holstein ab, wo er am 13. Mai 1945 in englische Kriegsgefangenschaft kam und bis 1947 interniert wurde. Nach einer ersten Verurteilung durch ein Spruchkammergericht wegen Zugehörigkeit zum NS-Führerkorps zu zehn Jahren Gefängnis 1948 in Bielefeld wurde er auch 1951 in Coburg wegen Amtsmissbrauch und Körperverletzungen während des Terrors im Jahr 1933 zu zehn Jahre Haft verurteilt. Anfang 1956 erfolgte die Begnadigung, 1960 starb Franz Schwede in Coburg im Alter von 72 Jahren.

Literatur

  • Initiative Stadtmuseum Coburg e.V.: Voraus zur Unzeit. Coburg und der Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland, Coburg 2004, ISBN 3-9808006-3-6

Weblinks

Wikipedia

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