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Letzte Änderung für Artikel Schloss Weißenstein: 10.02.2006 15:19

Schloss Weißenstein

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Schloss Weißenstein bei Pommersfelden
Schloss Weißenstein bei Pommersfelden

Schloss Weißenstein wurde zwischen 1711 und 1718 unter Lothar Franz von Schönborn ( 1655 - 1729 ), dem Bamberger Fürstbischof und Kurfürst von Mainz in Pommersfelden bei Bamberg als Gründungsbau des fränkischen Barock erbaut.

Das Schloss diente Kurfürst Lothar Franz von Schönborn als private Sommerresidenz , ist bis heute in Privatbesitz und kann besichtigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Architekten

Vorrangiger Baumeister war Johann Dientzenhofer , wobei z. B. auch für den Wiener Hofbaumeister Johann Lukas von Hildebrandt zumindest planerische Mittätigkeit am Bau nachzuweisen ist. Der außergewöhnliche Marstall wurde von Maximilian von Welsch errichtet.

Geschichte

Der Bauherr, Lothar Franz von Schönborn, war ein Neffe Johann Philipps . Mit 34 Jahren wurde er Präsident der Bamberger Hofkammer, vier Jahre darauf Fürstbischof von Bamberg und vierzigjährig Erzbischof und Kurfürst von Mainz. Als Erzkanzler vertrat der Kurfürst Wien gegenüber die Belange der Reichsstände, als Kirchenfürst sah er im Kaiser den berufenen Schutzherrn der geistlichen Staaten.

Lothar Franz von Schönborn hatte bei dem Dorf Pommersfelden ein Wasserschloss geerbt, dessen mittelalterliche Enge seinem Repräsentationsbedürfnis nicht zusagte. Die landschaftliche Lage bezeichnete er als unvergleichlich, das Haus hingegen als eine eine Räuberhöhle. Außerdem verlief mitten durch den Bau die Lehensgrenze zwischen Bayreuther und Bamberger Gebiet. Mittel aus der kaiserlichen Schatulle für die Kaiserwahl versetzten ihn in die Lage, oberhalb des alten Schlosses einen Neubau auf einer Anhöhe über dem Ebrachtal zu errichten. Es war seine Absicht, einen Ruhesitz zu schaffen, in dem er seinen persönlichen Neigungen nachgehen konnte. Schloss Weißenstein war nur drei Karossenstunden von Bamberg entfernt.

Lothar Franz von Schönborn war sehr angetan von den ersten Entwürfen und schrieb an seinen Lieblingsneffen Friedrich Carl in Wien:

„Über dem Pommerfelldischen riss bin ich mit meinem Bamberger baumeister begriffen und will erweisen, dass man auch hierzulande etwas Hübsches machen kann."

Der Briefwechsel zwischen beiden gibt Aufschluss über die gegenseitigen Konsultationen bei architektonischen Problemen. Es ist erstaunlich, dass Lothar Franz trotz seiner vielen Ämtern, wobei er seine Pflichten ernst nahm, Zeit für die Planung und Ausführung hatte. Besonders das Treppenhaus, das 8.000 Kubikmeter Raum unischließt. Dies war sogar seine eigene Idee und wurde zum ersten Mal so in Deutschland gebaut. Ein vorbild gab es nur im Pariser Louvre.

Friedrich Carl empfahl ihm den Architekten Lukas von Hildebrandt . Dieser durfte den Entwurf ausarbeiten und korrigieren, stieß aber auf heftigen Widerstand, als seine Änderungsvorschläge die Gesamtkonzeption zu gefährden drohte. Lothar Franz schrieb im Februar 1713 seinem Neffen in Wien:

"Meine stieg muess bleiben, als welche von meiner Invention undt mein meisterstück ist."

Vermutlich liegt es an der Abgeschiedenheit des Schlosses, dass es weitgehend unbehelligt erhalten ist. Nur als im Siebenjährigen Krieg die Truppen des Prinzen Heinrich von Preußen die Umgebung von Bamberg heimsuchten, wurde das Schloss geplündert und erheblich beschädigt.

Name

Lage von Pommersfelden
Lage von Pommersfelden

Als Ende 1714 der Rohbau des Schlosses fertig war, äußerte der Kurfürst seine Absicht, es auf den Namen „Weißenstein" zu` taufen. Dies ist heute noch der offizielle Namen, doch hat er sich nicht eingebürgert. Auch der Name „Lothariusburg", der zwei Jahre später erwogen wurde, fand keinen Anklang. Das Schloss wurde von Anbeginn an stets nach dem benachbarten Dorf Pommersfelden benannt.

Chronologie

1711 Baubeginn nach Plänen von Johann Dientzenhofer
1715 Eindeckung des Mittelbaus, - Maximilian von Welsch beginnt mit der Anlage des Gartens
1717 Grundsteinlegung zum Marstall , den Johann Dientzenhofer nach dem Plan Maximilians von Welsch
1718 Schloss weitgehend vollendet
1786 Umwandlung des Gartens in einen Englischen Park

Architektur

Besonders sehenswert ist das Treppenhaus mit seinem Deckenfresko von Johann Rudolph Byss und Giovanni Francesco Marchini . Das Pommersfeldener Treppenhaus diente dabei dem Treppenhaus von Balthasar Neumann in der Würzburger Residenz als unmittelbares Vorbild. Der Gartensaal des Hauses, die Sala Terrena , ist aufwendig als eine Muschelgrotte ausgestaltet und darf als eines der wenigen erhaltenen Beispiele von Grottenarchitektur in Deutschland gelten.

Zu den Räumen, auf die Lothar Franz besonders stolz war, gehörte die Sala terrena, deren Gewölbekonstruktion von Johann Dientzenhofer erstmals bei einem Profanbau verwendet wurde. Dieser niedrige Gartensaal muss die Baumasse des darüber liegenden Marmorsaals tragen und hat deshalb enorm dicke Mauern, die den Raum dunkel wie eine Höhle erscheinen lassen. Dadurch kam vermutlich der Gedanke, den Raum als Grotte zu gestalten.

Ausstattung

Spiegelkabinett

Das Spiegelkabinett von dem Kunstschreiner Ferdinand Plitzner ist das älteste noch völlig erhaltene Spiegelkabinett.

Gemäldegalerie

Weiterhin beherbergt das Schloss die größte private Barockgemäldesammlung Deutschlands. Unter den über 600 erhaltenen Exponaten befinden sich Gemälde namhafter Künstler wie van Dyck , Rubens , Brueghel , Giordano , Tizian , Artemisia Gentileschi , Dürer u. v. a.

Barockgarten

Der ehemalige Barockgarten, der im 19. Jahrhundert dem damaligen Zeitgeschmack angepasst und in einen englischen Landschaftspark umgestaltet wurde, rundet das Gesamtensemble Schloss Weißenstein ab.

Weblinks

Wikipedia

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