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Letzte Änderung für Artikel Bamberger Götzen: 12.02.2006 00:39

Bamberger Götzen

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Die Bamberger Götzen barg man 1858 aus dem Schwemmsand der Regnitz bei Bamberg-Gaustadt.

Die drei zwischen ca. 1 und 1,50 m hohen rätselhaften Skulpturen sind aus Keupersandstein. Die Arme haben sie vor dem Oberkörper verschränkt. Rillen und Wülste deuten eventuell Gewänder an. Ihre Gesichter sind kaum zu erkennen.

Schätzungen zum Alter der drei Figuren reichen von der Jungsteinzeit bis in das 1. Jahrtausend n. Chr. Deshalb ist die Bandbreite der Deutungsversuche groß. Sie gehen von heidnischen Götzendarstellungen bis zu frühchristlichen Glaubenszeugnissen. Besonders die Rückseiten der beiden größeren Figuren geben Rätsel auf. So wurden die Einritzungen als runde Schilde , den charakteristischen Schutz der mittelalterlichen Reiternomaden , gedeutet. Stellen die Bildsteine also asiatische Krieger aus dem 7. oder 10. Jahrhundert dar, die das Main-Regnitz-Gebiet überfielen? Die linierten Felder wurden auch als Überwurf oder Kapuze interpretiert. Handelt es sich um mittelalterliche Mönchsdarstellungen oder um heidnische Götzen? In der älteren Literatur überwiegt die Auslegung als heidnische Kultbilder , Sie auch wurden sie als hallstattzeitliche Grabstelen interpretiert. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Forschung für eine jüngere Entstehung der "Bamberger Götzen" ausgesprochen. Es könnte sich um Relikte eines völkerwanderungszeitlichen Fürstengrabes , bei den Figuren um Herrscher- bzw. Kriegergestalten oder um karolingische Grenzsteine handeln.

Neu ist die von J. Habserstroh geäußerte Vermutung. Demnach könnte es sich um steinerne Bilder von Glaubensboten aus vorrömischer Zeit handeln. Die Tätigkeiten von Kilian, Totnan und Kolonat in Würzburg im späten 7. Jahrhundert oder des Angelsachsen Willibrord an der Fränkischen Saale (713/14) bildet nicht nur legendenhaft die Grundlage kirchlicher Organisation im Maingebiet. So sind bei den linierten Feldern am Rücken der Figuren vielleicht keine Schutzschilde gemeint, sondern verzierte Umhänge oder Kapuzen, bei den fußlangen Gewändern könnte es sich um Vorformen der Cappa oder des Pluviales (liturgisches Obergewand des Bischofs oder Priesters) handeln. Diese Deutung hat wohl wenig Aussicht auf Anerkennung, stellte sie doch einen einmaligen Hinweis auf frühen Personenkult der Christen dar. Aus welcher Zeit die drei Steinfiguren auch stammen und welche Bedeutung sie ehemals auch hatten, sicher ist, dass sie zu den bedeutendsten Objekten des Historischen Museums Bamberg gehören.

Literatur

Habserstroh J. : 2002: Die Bamberger Götzen - ein Zeugnis vorchristlicher Kultvorstellungen? In: Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2002. Bamberg, Jakob H. 1967: Die Bamberger Götzen. Relikte eines attilazeitlichen Fürstengrabes, in: BHVB 103,

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