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Letzte Änderung für Artikel Luise Rinser: 17.02.2006 03:12

Luise Rinser

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Luise Rinser (* 30. April 1911 in Pitzling, Oberbayern ; † 17. März 2002 in Unterhaching) war eine deutsche Schriftstellerin .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Luise Rinser wurde in Pitzling geboren, studierte in München Pädagogik und Psychologie . Nach dem Examen arbeitete sie als Aushilfslehrerin an verschiedenen oberbayerischen Schulen. Sie verweigerte den Eintritt in die NSDAP und kam 1939 der Entlassung aus dem Schuldienst durch eigene Kündigung zuvor. 1944 wurde sie wegen angeblicher " Wehrkraftzersetzung " denunziert und verhaftet, ihre Hinrichtung wurde angeblich nur durch das Kriegsende verhindert.Ihre Erlebnisse im Frauengefängnis Traunstein schildert sie in ihrem "Gefängnistagebuch" von 1946. Ihr bekannt gewordenes Lobgedicht auf Adolf Hitler relativiert jedoch das von ihr selbst gezeichnete Bild einer Widerstandskämpferin. Ihr erster Mann und Vater ihrer beiden Söhne, der Komponist und Kapellmeister Hans Günther Schnell ist 1943 im Russland-Feldzug gefallen. Danach ging sie eine Scheinehe mit dem homosexuellen kommunistischen Schriftsteller Klaus Herrmann ein.

1953 heiratete sie den Komponisten Carl Orff. Diese Ehe wurde jedoch bereits 1959 wieder geschieden. Im Anschluss pflegte sie engere Freundschaften mit dem Komponisten Isang Yun , mit dem Abt eines Klosters , sowie mit dem Theologen Karl Rahner . Rinser lebte abwechselnd an ihrem Zweitwohnsitz in Rocca di Papa bei Rom, wo sie auch zur Ehrenbürgerin ernannt wurde und in der Nähe von München.

Rinser mischte sich aktiv in die politische und gesellschaftliche Diskussion in Deutschland ein, unterstützte Willy Brandt 1968 auf seinen Wahlkampfreisen, demonstrierte mit dem Schriftsteller Heinrich Böll gegen die Aufrüstung der Bundesrepublik Deutschland und wurde zu einer scharfen Kritikerin der katholischen Kirche, die sie jedoch nicht verließ. Am Zweiten Vatikanischen Konzil nahm sie als akkreditierte Journalistin teil. 1972 bis 1975 bereiste sie die Sowjetunion , die Südstaaten der USA , Spanien , Indien , Indonesien und Südkorea . Sie engagierte sich für das Ende des Verbots der Abtreibung und für die Abschaffung des Abtreibungsparagraphen § 218 in der damaligen Form. Sie war eine führende Stimme des so genannten Linkskatholizismus in der Bundesrepublik Deutschland. 1984 wurde sie für die Grünen als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen, unterlag aber Richard von Weizsäcker klar (s. Bundespräsidentenwahl 1984 ).

Künstlerisches Schaffen

1940 erschien ihr erster Roman Die gläsernen Ringe, der nach der zweiten Auflage verboten wurde. 1945 bis 1958 arbeitete sie als Journalistin und veröffentlichte mehrere Romane.

Aus einer religiös-sozialistischen Überzeugung engagierte sie sich auch politisch, wofür sie heftig kritisiert wurde. Bekannt wurde sie insbesondere aufgrund ihrer relativ unkritischen Affinität zur totalitären Diktatur in Nordkorea und dem dortigen Personenkult um Kim Il-sung .

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1979 Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim
  • 1987 Heinrich-Heine-Preis des Ministeriums für Kultur der DDR
  • 1987 Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR
  • 1988 Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis

Werke (in Auswahl)

  • Die gläsernen Ringe (Kindheitsgeschichten)
  • Jan Lobel aus Warschau (1948/2001)
  • Mitte des Lebens (Roman, 1950)
  • Daniela (Roman, 1952)
  • Der Sündenbock (Roman, 1954)
  • Abenteuer der Tugend (1957)
  • Geh fort, wenn du kannst (Erzählung, 1959)
  • Die vollkommene Freude (1962)
  • Ich bin Tobias (Roman, 1966)
  • Der Schwarze Esel ( Roman, 1974 )
  • Die rote Katze (Erzählungen, 1981)
  • Nordkoreanisches Reisetagebuch (Reisebericht, 1981)
  • Den Wolf umarmen (Autobiographie, 1981)
  • Mirjam (Roman, 1983)
  • Abaelards Liebe (Roman, 1991)
  • Saturn auf der Sonne (Autobiografie, 1994)
  • Gratwanderung. Briefe der Freundschaft an Karl Rahner (1994)
  • Mitgefühl als Weg zum Frieden (1995)
  • Bruder Feuer (Roman, 2001)

Literatur

  • Gudrun Gill: Die Utopie Hoffnung bei Luise Rinser. Eine sozio-psychologische Studie. New Yorku.a.: Lang 1991. (= American university studies; Ser. 1; Germanic languages and literatures; 92) ISBN 0-8204-1366-6
  • Stephanie Grollman: Das Bild des "Anderen" in den Tagebüchern und Reiseberichten Luise Rinsers. Würzburg: Königshausen u. Neumann 2000. (= Epistemata; Reihe Literaturwissenschaft; 322) ISBN 3-8260-1853-2
  • Thomas Lother: Die Schuldproblematik in Luise Rinsers literarischem Werk. Frankfurt am Main u.a.: Lang 1991. (= Würzburger Hochschulschriften zur neueren deutschen Literaturgeschichte;13) ISBN 3-631-43866-4
  • Selma Polat: Luise Rinsers Weg zur mystischen Religiosität. Glaube erwachsen aus Erfahrung. Mit einem Interview. Münster: Lit 2001. (= Literatur - Medien - Religion; 2) ISBN 3-8258-2536-1
  • Luise Rinser, Materialien zu Leben und Werk, hrsg. v. Hans-Rüdiger Schwab. Frankfurt am Main: Fischer. 1986. (= Fischer-TB; 5973) ISBN 3-596-25973-8

Weblinks

Wikiquote: Luise Rinser – Zitate

Wikipedia

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