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Letzte Änderung für Artikel Fraunhofer-Gesellschaft: 07.02.2006 00:22

Fraunhofer-Gesellschaft

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Die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. ist die größte Organisation für Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen in Europa. Sie stellt einen wichtigen Teil der deutschen Forschungslandschaft dar, die u. a. aus Hochschulen , Max-Planck-Gesellschaft, Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft , Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz und der Deutschen Forschungsgemeinschaft besteht. Der Sitz der Zentrale ist in München.

Namensgeber für die Fraunhofer-Gesellschaft war Joseph von Fraunhofer ( 1787 - 1826 ). Dessen hervorragendste Leistung bestand in der Verbindung von exakter wissenschaftlicher Arbeit und deren praktischer Anwendung für neue innovative Produkte. Joseph von Fraunhofer war als Forscher, Erfinder und Unternehmer gleichermaßen erfolgreich und wurde deshalb zum Vorbild und Namenspatron der heutigen Fraunhofer-Gesellschaft gewählt.

Gegründet im Jahr 1949 , ist es das Ziel der Fraunhofer-Gesellschaft, anwendungsorientierte Forschung zum unmittelbaren Nutzen für Unternehmen und zum Vorteil der Gesellschaft zu betreiben. Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt derzeit mehr als 80 Forschungseinrichtungen, davon 58 Institute, an Standorten in ganz Deutschland. 12 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, bearbeiten das jährliche Forschungsvolumen von über 1 Milliarde €. Davon fallen mehr als 900 Millionen € auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Rund zwei Drittel dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Ein Drittel wird von Bund und Ländern beigesteuert, auch um damit den Instituten die Möglichkeit zu geben, Problemlösungen vorzubereiten, die in fünf oder zehn Jahren für Wirtschaft und Gesellschaft aktuell werden. Mitglieder der als gemeinnützig anerkannten Fraunhofer-Gesellschaft sind namhafte Unternehmen und private Förderer.

Inhaltsverzeichnis

Fraunhofer-Modell

Rund 60% des Forschungsvolumens erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft aus Aufträgen der Industrie und öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Etwa 40% wird vom Bund und den Ländern im Verhältnis 9:1 zur Verfügung gestellt, um Vorlaufforschung zu betreiben. Dabei kommt das so genannte Fraunhofer-Modell zu tragen: Seit 1973 bemisst sich die Höhe der Grundfinanzierung weitgehend erfolgsabhängig nach der Höhe der Wirtschaftserträge. Dieses Prinzip gilt für die Gesellschaft im Ganzen ebenso wie für jeweils die einzelnen Institute. Damit wird der politische Wille umgesetzt, die Fraunhofergesellschaft zum führenden Anbieter der angewandten Forschung zu machen. Gleichzeitig erhält die Gesellschaft und ihre Institute die Flexibilität, auf sich ändernde Rahmenbedingungen in der Wissenschaft und auf den Märkten entsprechend autonom zu reagieren.

Die Fraunhofer-Institute sind rechtlich keine selbständigen Einheiten. Faktisch gewährt das Fraunhofer-Modell den Instituten dennoch einen sehr hohen Grad an Unabhängigkeit von der Münchner Zentrale. Die Institute und ihre Leiter tragen selbständig die Verantwortung für Projektergebnisse, für die eigene Bedeutung in der wissenschaftlichen Welt und vor allem für die eigene Finanzierung. Daraus ergibt sich einerseits ein hohes Maß zur fachlichen Schwerpunktsetzung, in der Allokation der Ressourcen, in der Projektakquisition und im Projektmanagement, andererseits auch ein gewisser wirtschaftlicher Druck und ein Zwang zur Kunden- und Marktorientierung. In diesem Sinne handeln die Institute und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unternehmerisch und verbinden im Idealfall die Forschung, die Innovation und das Unternehmerische so, dass die Orientierung am Namenspatron Joseph von Fraunhofer erfüllt wird.

Geschichte

Am 26. März 1949 erfolgte die Gründung der Fraunhofer-Gesellschaft in München durch Vertreter der Industrie und Wissenschaft, des Landes Bayern und der gerade entstehenden Bundesrepublik. 1952 erklärten das Bundeswirtschaftsministerium und der Stifterverband die Fraunhofer-Gesellschaft zur dritten Säule in der außeruniversitären deutschen Forschungslandschaft neben der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Das Ziel der Fraunhofer-Gesellschaft, angewandte Forschung auch mit eigenen Einrichtungen zu unterstützen, blieb aber lange umstritten.

Ab 1954 entstanden die ersten eigenen Institute, ab 1956 auch solche im Bereich des Verteidigungsministeriums. 1959 verfügte die Fraunhofer-Gesellschaft über neun eigene Institute mit 135 Mitarbeitern und einem Finanzvolumen von 3,6 Millionen Mark.

1965 empfahl der Wissenschaftsrat den allgemeinen Ausbau der außeruniversitären Forschungseinrichtungen und insbesondere der Fraunhofer-Gesellschaft als Trägerorganisation der angewandten Forschung. 1968 geriet die Fraunhofer-Gesellschaft wegen der von ihr betriebenen militärischen Forschung ins Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik.

1969 arbeiteten mehr als 1.200 Mitarbeiter in 19 Fraunhofer-Instituten und der Zentralverwaltung. Das Budget der Fraunhofer-Gesellschaft lag bei 33 Millionen Mark. Eine "Kommission zur Förderung des Ausbaus der Fraunhofer-Gesellschaft" plante die weitere Entwicklung der FhG. Die Kommission entwickelte das später so genannte Fraunhofer-Modell, das die Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft von ihrem Erfolg bei der Akquisition von Forschungsaufträgen abhängig macht.

1973 wurde das "Fraunhofer-Modell" vom Bundeskabinett und der Bund-Länder-Kommission verabschiedet. Im selben Jahr zogen Vorstand und Zentralverwaltung in der Leonrodstraße 54 in München in ein gemeinsames Gebäude. Das Fraunhofer-Programm zur Förderung der Vertragsforschung für kleinere und mittlere Unternehmen lief an und gewann in den Folgejahren immer mehr an Bedeutung. Forschungs- und Verteidigungsministerium teilten sich 1977 die politische Verantwortung für die FhG. Bund und Länder teilten im Bereich der zivilen Forschung die Förderung im Verhältnis 9 zu 1 auf.

1984 hatte die Fraunhofer-Gesellschaft 3.500 Mitarbeiter in 33 Instituten mit einem Forschungsvolumen von 360 Millionen Mark. 1988 lag der Anteil der Verteidigungsforschung am gesamten Aufwand der Fraunhofer-Gesellschaft nur noch bei 10 Prozent. 1989 hatte die FhG dann fast 6400 Mitarbeiter in 37 Instituten mit einem Gesamtvolumen von 700 Millionen Mark im Jahr.

1991 wurden nach der Wiedervereinigung zahlreiche Forschungseinrichtungen der ehemaligen DDR als befristete Einrichtungen oder als Außenstellen bereits existierender Institute in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert.

1993 überschritt die Fraunhofer-Gesellschaft ein Gesamtfinanzvolumen von einer Milliarde Mark. Das von ihr vorgelegte "Leitbild 2000" definiert die Fraunhofer-Gesellschaft als markt- und kundenorientierte, national und international aktive Trägerorganisation für Institute der angewandten Forschung.

Von 2000 bis 2001 wurden auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Institute der GMD - Forschungszentrum Informationstechnik GmbH in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert.

Im Jahr 2000 gelang ein besonderer Erfolg am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS: MP3 , das heute weltweit verbreitete Verfahren zur Kodierung und Komprimierung von Musikdaten, stieg zum meistbenutzten Codec für Audiodateien auf und machte Fraunhofer weltweit auch außerhalb des Forschungsbereichs bekannt.

2002 wird das Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik Berlin GmbH (HHI) aus der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V. (GWL) in die Fraunhofer-Gesellschaft übergeführt. Mit dieser Integration überschreitet die Fraunhofer-Gesellschaft erstmals die Grenze von 1 Milliarde € Finanzvolumen.

2003 bezog die Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft ein eigenes Hochhaus im Westend in München. Die Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt und formuliert ein unternehmensspezifisches Leitbild. In einer Â»Mission« werden die grundsätzlichen Unternehmensziele zusammengefasst, in den Â»Werten und Leitlinien« wird die angestrebte Unternehmenskultur beschrieben. Damit soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine bessere Möglichkeit gegeben werden, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren und das eigene kreative Potenzial freizusetzen.


2004 erhält die bisherige Fraunhofer-Arbeitsgruppe für elektronische Medientechnologie am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS den Status eines selbstständigen Instituts. Sie wird zum Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT. Neue Allianzen und Themenverbünde helfen dabei, die Marktpräsenz der Fraunhofer-Institute in bestimmten Kompetenzbereichen zu verstärken.

2005 entstanden in Leipzig das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI und das Fraunhofer-Center Nanoelektronische Technologien CNT in Dresden.

Präsidenten

  • Walther Gerlach (1949 - 1951)
  • Wilhelm Roelen (1951 - 1955)
  • Hermann von Siemens (1955 - 1964)
  • Franz Kollmann (1964 - 1968)
  • Otto Mohr (1968 - 1973)
  • Heinz Keller (1973 - 1982)
  • Max Syrbe (1982 - 1993)
  • Hans-Jürgen Warnecke (1993 - 2002)
  • Hans-Jörg Bullinger (2002 bis heute)

Institute

Die Fraunhofer-Gesellschaft besteht heute aus mehr als 80 Forschungseinrichtungen, davon 58 Institute; es sind die Fraunhofer-Institute für

  • Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI), Sankt Augustin
  • Angewandte Festkörperphysik (IAF), Freiburg im Breisgau
  • Angewandte Informationstechnik (FIT), Sankt Augustin
  • Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF), Jena
  • Angewandte Polymerforschung (IAP), Potsdam
  • Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Stuttgart
  • Autonome intelligente Systeme (AIS), Sankt Augustin
  • Bauphysik (IBP), Stuttgart, Holzkirchen
  • Betriebsfestigkeit (LBF), Darmstadt
  • Biomedizinische Technik (IBMT), Sankt Ingbert , Berlin (AMBT)
  • Chemische Technologie (ICT), Pfinztal
  • Digitale Medientechnologie (IDMT), Ilmenau
  • Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP), Dresden
  • Experimentelles Software Engineering (IESE), Kaiserslautern
  • Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF), Magdeburg
  • Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM), Bremen, Institutsteil Dresden
  • Graphische Datenverarbeitung (IGD), Darmstadt, Teilinstitute Rostock
  • Grenzflächen - und Bioverfahrenstechnik (IGB), Stuttgart
  • Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI), Braunschweig
  • Informations- und Datenverarbeitung (IITB), Karlsruhe
  • Informationszentrum RAUM und BAU (IRB), Stuttgart
  • Integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI), Darmstadt
  • Integrierte Schaltungen (IIS), Erlangen, Nürnberg, Fürth, Dresden (EAS)
  • Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB), Erlangen
  • Keramische Technologie und Sinterwerkstoffe (IKTS), Dresden
  • Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI), Freiburg, Efringen-Kirchen
  • Lasertechnik (ILT), Aachen
  • Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund
  • Medienkommunikation (IMK), Sankt Augustin
  • Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS), Duisburg
  • Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), Schmallenberg, Aachen ( Molekularbiologie )
  • Nachrichtentechnik , Heinrich-Hertz -Institut (HHI), Berlin
  • Nanoelektronische Technologien CNT, Dresden
  • Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen (INT), Euskirchen
  • Offene Kommunikationssysteme (FOKUS), Berlin
  • Patentstelle für die Deutsche Forschung (PST), München
  • Photonische Mikrosysteme (IPMS), Dresden
  • Physikalische Messtechnik (IPM), Freiburg
  • Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK), Berlin
  • Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), Stuttgart
  • Produktionstechnologie (IPT), Aachen
  • Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST), Berlin
  • Schicht - und Oberflächentechnik (IST), Braunschweig
  • Sichere Informations-Technologie (SIT), Darmstadt, Außenstelle Sankt Augustin
  • Silicatforschung (ISC), Würzburg, Wertheim
  • Siliziumtechnologie (ISIT), Itzehoe
  • Software- und Systemtechnik (ISST), Berlin, Dortmund
  • Solare Energiesysteme (ISE), Freiburg
  • Systeme der Kommunikationstechnik (ESK), München
  • Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe
  • Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM), Kaiserslautern
  • Technologie-Entwicklungsgruppe (TEG), Stuttgart
  • Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM), Hannover
  • Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), Oberhausen
  • Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV), Freising
  • Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI), Dresden
  • Werkstoffmechanik (IWM), Freiburg, Halle
  • Werkstoff- und Strahltechnik (IWS), Dresden
  • Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU), Chemnitz, Dresden
  • Zelltherapie und Immunologie (IZI), Leipzig
  • Zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZFP), Saarbrücken, Dresden (IZFP-D)
  • Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Berlin, Außenstelle Teltow, München

Weblinks

Wikipedia

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