Freising
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk : | Oberbayern |
Landkreis : | Freising |
Geografische Lage : | Koordinaten: 48° 24' N, 11° 44' O 48° 24' N, 11° 44' O |
Höhe : | 448 m ü. NN |
Fläche : | 88,45 km² |
Einwohner : | 48.219 (01. Januar 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 481 Einwohner je km² |
Postleitzahlen : | 85354, 85356 |
Vorwahl : | 08161 |
Kfz-Kennzeichen : | FS |
Gemeindekennzahl : | 09 1 78 124 |
Stadtgliederung: | 29 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Obere Hauptstraße 2, 85354 Freising |
Website: | www.freising.de |
E-Mail-Adresse: | stadt.freising@freising.de |
Politik | |
Oberbürgermeister : | Dieter Thalhammer ( SPD ) |
Freising ist eine Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis, Regierungsbezirk Oberbayern , unweit von München. Die Stadt erlangte als mittelalterlicher Herzogs - und Bischofssitz (seit 739) und später als Fürstbistum große Bedeutung, die ab dem 15. Jahrhundert zunehmend auf München überging.
Die Stadt liegt auf 448 m Seehöhe an der Isar, ist Verwaltungssitz des Landkreises Freising und verkehrsmäßig durch die A 92 und den teilweise auf ihrer Gemarkung gelegenen Münchner Flughafen gut erreichbar. Schon seit mehreren Jahrzehnten (noch vor dem Flughafenbau) ist sie die Stadt mit der bundesweit niedrigsten Arbeitslosenquote und damit auch am stärksten wachsenden Einwohnerzahl. Sie ist somit ebenfalls die größte Stadt in S-Bahn-Nähe Münchens.
Das mittelalterliche Zentrum Freisings liegt unterhalb des Domberges (auf den Fotos rechts) mit seinem von den Gebrüdern Asam ausgestatteten romanischen Dom . Auf einem weiteren Hügel befand sich 811 bis 1803 das Benediktiner -Kloster Weihenstephan, von dem nach der Säkularisierung die älteste Brauerei der Welt blieb. An sie schließt heute das Center of Life Science der TU München mit den Fakultäten für Lebensmittel-Technologie und Landwirtschaft an. Neuerdings nennt sich Freising außer Universitäts- und Domstadt auch noch Rosenstadt. Zu ihren weithin sichtbaren Wahrzeichen gehören die Türme des Doms, der 92 Meter hohe Barockturm der Stadtpfarrkirche St. Georg, der Turm der Rokoko -Klosterkirche Neustift sowie die Wassertürme der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Freising ist eine Große Kreisstadt in Oberbayern , 30 km nördlich von München. Mit einer stark wachsenden Einwohnerzahl ist sie zusammen mit Neu-Ulm eine der Kandidatinnen für die Erhebung zur kreisfreien Stadt. Die auffällig große Anzahl von fast 6.000 Zweitwohnsitzen rührt neben der Nähe zur Jobmaschine Flughafen auch von der großen Zahl an Studenten her, die am Campus Freising-Weihenstephan der TU München lernen. Die geschichtsträchtige Altstadt liegt an den Hügeln links der zwei Flüsse Isar und Moosach, während sich östlich der Isar das flache Erdinger Moos mit neuen Stadtteilen erstreckt und weiter im Süden der neue Flughafen München .
Die Umgebung der Stadt, zu der seit 1972 noch weitere 29 Orte gehören, wird von diesem Südost-Nordwest-Gegensatz zwischen sumpfigem Flachland und tertiärem Hügelland geprägt, deren beider Formung auf die letzte Eiszeit zurückgeht. Er kommt auch in der nebenstehenden Skizze zum Ausdruck: in den vielen parallelen Gewässern rechts, und ihrem Fehlen zwischen Isar- und Ampertal, wo sich der Kranzberger und Freisinger Forst erstreckt. Dort - im Grenzbereich zwischen der Münchner Schotterebene und der Hallertau - beherbergen die Hügelketten einige Orte wie Hohenbachern, Sünzhausen, Dürnast und Tüntenhausen, deren Lage teilweise schon im Namen anklingt. Sie wurden 1972 in das 5 km entfernte Freising eingemeindet, ebenso wie das an der Bahnstrecke nach München gelegene Pulling. Hingegen liegen historische Siedlungen wie Itzling, Pettenbrunn und Haindlfing in den Au-Niederungen der Amper und Attaching in jener der Isar, wo die Trockenlegung des Lerchenfeldes eine Stadterweiterung nach Südosten ermöglichte.
Wappen
Der obere Teil des Wappens zeigt die bayerischen Rauten . Der Bär im unteren Teil erschien das erste Mal 1340 , als er zwischen zwei Stadttürmen abgebildet war. Dieser Bär ist das Symbol des Bischofs von Freising (siehe Geschichte). Das heutige Stadtwappen wurde 1819 festgelegt.
Als erster der Erzbischöfe von München und Freising übernahm Josef Ratzinger in Erinnerung an seine Freisinger Zeiten außer dem üblichen Mohren auch den Bären in seinem Bischofswappen und führte diese Tradition auch als Papst Benedikt XVI. fort.
Geschichte
Erste Zeugnisse über eine Besiedelung des Freisinger Gebietes geben Ausgrabungen in der Nähe des heutigen Dombergs, welche auf die frühe Bronzezeit zurückführen.
Die nächsten siedlungsgeschichtlichen Zeugnisse findet man erst im Mittelalter, als der Ort unter dem Namen Frigisinga eine bayerische Herzogspfalz war.
In seinen Bestrebungen, dem Herzogtum eine kirchliche Ordnung zu geben, suchte und fand der Agilolfinger Theodo den fränkischen Wanderbischof Korbinian , der 723 aus Arpajon nach Freising kam. Korbinian wird als der erste Freisinger Bischof, als Gründungsheiliger des Bistums angesehen, auch wenn die Anerkennung und offizielle Gründung des Bischofssitzes erst 739 durch Bonifatius erfolgte.
Bis heute ist der heilige Korbinian Schutzpatron der Erzdiözese München und Freising. Sein besonderes Attribut, der Bär, der der Legende nach dem Heiligen das Gepäck über die Alpen trug, ziert das Freisinger Stadtwappen.
Im Bayerischen Staatsarchiv von München wird die Urkunde aufbewahrt, mit der Kaiser Otto III. Freising das Marktrecht verlieh. Darin wird auch eine Schenkung an den Bischof von Freising von etwas Land in der Gegend von Neuhofen an der Ybbs in regione vulgari vocabulo Ostarrichi erwähnt. Dies gilt als die erste Nennung von Österreich .
Bischof Otto von Freising ( 1112 - 1158 ) verfaßte 1143 seine berühmte Weltchronik .
In seinem Todesjahr lässt der bayerische Herzog Heinrich der Löwe die zu Freising gehörende Zollbrücke bei Föhring abbrennen, um die Salzstraße durch sein Besitztum, die neugegründete Stadt München, verlaufen zu lassen und damit Geld zu verdienen. Damit beginnt der langsame Aufstieg Münchens zur späteren Metropole .
1159 wird anstelle eines Vorgängerbaues, der als die älteste Marienkirche der Diözese bezeichnet werden kann, mit dem Bau des heute noch stehenden Domes begonnen.
Im Laufe des Mittelalters entwickelt sich Freising zu einer großen Stadt, die von einem Fürstbischof regiert wird.
Die Säkularisation 1802 / 03 bedeutete die Aufhebung der geistlichen Herrschaft und Enteignung des kirchlichen Besitzes durch den Staat Bayern. Die ehemalige Residenzstadt wurde zur kleinen Landstadt im neuen Königreich . Der Bischofssitz wurde 1821 nach München verlegt, das neue Erzbistum München und Freising genannt. Der Säkularisation zum Opfer fielen auch die beiden städtischen Klöster: das Prämonstratenserkloster Neustift und die 1020 gegründete Benediktinerabtei Weihenstephan.
Die Gebäude von Kloster Neustift präsentieren sich bis heute als Juwel des bayerischen Rokoko und beherbergen das Freisinger Landratsamt . Weihenstephan blieb als brau- und landwirtschaftlicher Musterbetrieb erhalten und ist heute Sitz der Fakultät für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der TU München sowie der Fachhochschule Weihenstephan. Seit 1040 steht am Berg Weihenstephan die älteste Brauerei der Welt.
Papst Benedikt XVI. studierte als Josef Ratzinger in Freising Theologie , wurde im Dom zum Priester geweiht und war später als Theologieprofessor in Freising und München tätig.
Religion
Freising gehört zum Erzbistum München und Freising, dessen Bischofssitz die Stadt bis 1803 war. Der romanische , 1723 / 1724 von Cosmas Damian und Egid Quirin Asam umgestaltete Dom St. Maria und St. Korbinian hat, nach der Verlegung des Bischofssitzes nach München im Jahr 1821 , auf Betreiben des seinerzeitigen Erzbischofs von München und Freising Joseph Kardinal Ratzinger, des heutigen Papstes Benedikt XVI. , den Rang einer Konkathedrale. Er gehört mit der Kirche von Neustift (Figuren von Ignaz Günther ) und dem Dombergmuseum zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Letzteres gilt nach den Vatikanischen Museen in Rom als zweitgrößtes kirchliches Museum der Welt und erregte in der Vergangenheit Aufsehen durch qualitätsvolle Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
In der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz, dem heutigen Kardinal-Döpfner-Haus, eingebunden in das großartige Ensemble auf dem Domberg, ist heute das Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising beheimatet. Das Kardinal-Döpfner-Haus bietet Seminare in den Bereichen Theologie, Pädagogik, Gesellschaftspolitik und Musik an und fungiert als Tagungshaus.
Der Turm der gotischen Stadtpfarrkirche St. Georg ist mit 92 Metern der höchste Barockturm nördlich der Alpen und damit fast so hoch wie die nahe Frauenkirche in München.
In der Stadt Freising gibt es insgesamt 21 Kirchen und Kapellen; die Bevölkerung ist überwiegend katholisch .
Fotogalerie
Politik
Die Stadt Freising wird geleitet von einem Oberbürgermeister und zwei Bürgermeistern .
Dem Stadtrat gehören derzeit sieben Parteien und Gruppierungen an:
CSU | SPD | PfW | GRÜNE | ödp | Freisinger Linke | FDP | Gesamt | |
2002 | 16 | 9 | 5 | 4 | 3 | 2 | 1 | 40 |
Wirtschaft
Freising hat seit vielen Jahren die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Deutschland .
Verkehr
An das Fernstraßennetz ist Freising durch die Autobahn A 92 und die nahe A 9 angeschlossen. Außerdem passieren die Bundesstraßen B 11 und B 301 die Stadt.
Die erste Eisenbahn-Verbindung erfolgte 1858 ; heute ist Freising durch den Münchner Verkehrsverbund (MVV) zusätzlich an die Landeshauptstadt München angebunden.
Der Münchener Flughafen ist nur 4 km vom Zentrum Freisings entfernt; ein Teil des Flughafengeländes liegt im Gemeindegebiet. Der Flughafen ist größter Arbeitgeber des Landkreises.
Unternehmen von überregionaler Bedeutung
- Degussa AG
- Bayerische Staatsbrauerei, Weihenstephan, älteste Brauerei der Welt (1040)
- Hofbrauhaus Freising
- Molkerei Weihenstephan (gehört seit 1999 zur Unternehmensgruppe Theo Müller, Aretsried )
- Anton Steinecker Maschinenfabrik GmbH (Kronesgruppe) (Brautechnologie und Filtertechnologie)
- Texas Instruments Deutschland ( Halbleitertechnik )
Öffentliche Einrichtungen
Bildung und Forschung
Vorschulen und Schulen
- 20 Kindergärten
- 6 Horte
- 7 Volksschulen
- 2 Sonderschulen
- 1 Sprachschule
- 2 Sing-und Musikschulen
- 1 Realschule
- 3 Gymnasien
- 1 Wirtschaftsschule
- 3 Berufsfachschulen
- 1 Volkshochschule
- 1 Fachoberschule / Berufsoberschule
Hochschulen
- Technische Universität München - Wissenschaftszentrum Weihenstephan
- Fachhochschule Weihenstephan
Forschungs- und Bildungszentren
- Bayerische Landesanstalten für Landwirtschaft sowie für Wald und Forstwirtschaft
- Gründerzentrum für die Grüne Biotechnologie IZB Freising-Weihenstephan
- Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität
- TU-Forschungszentrum für Milch und Lebensmittel
- Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung
- Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus
- Katholisches Kreisbildungswerk
- Pallotti-Haus, christliches Bildungs - und Therapiezentrum
Freizeit- und Sportanlagen
- 1 Hallenbad
- 1 Freibad
- 1 Kunsteisstadion
- 2 Jugendzentren
- 2 Kinos
- 1 Theater
- 2 Sport-Stadien
- 1 Skate-Bahn
- 1 Minigolf-Anlage
- 1 DAV-Kletterhalle
Städtepartnerschaften
- Arpajon ( Frankreich ), seit 1991
- Maria Wörth ( Österreich ), seit 1978
- Obervellach ( Österreich ), seit 1963
- Å kofja Loka ( Slowenien ), seit 2004
- Waidhofen an der Ybbs ( Österreich ), seit 1986
Stadtgliederung
Zur Stadt Freising gehören 31 Ortschaften im Umland:
- Achering
- Altenhausen
- Ast
- Attaching
- Au
- Dürnast
- Dürneck
- Edenhofen
- Eggertshofen
- Erlau
- Feldhof
- Gartelshausen
- Garten
- Haindlfing
- Haxthausen
- Hohenbachern
- Itzling
- Kleinbachern
- Lageltshausen
- Nandlstadt
- Pallhausen
- Pellhausen
- Pettenbrunn
- Piesing
- Pulling
- Sünzhausen
- Tüntenhausen
- Untergartelshausen
- Vötting
- Wies
- Zellhausen
- Zurnhausen
Entwicklung des Stadtgebiets
Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerung der Stadt Freising steigt recht schnell, zwischen 1991 und 2005 ist sie von ca. 38.000 auf ca. 48.200 gestiegen. Die meisten Erwerbstätigen sind in den Bereichen Handel und Verkehr sowie übrige Dienstleistungen beschäftigt. Der größte Arbeitgeber ist der Münchener Flughafen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Asamtheater, Marienplatz 7. Barocktheater aus dem Jahr 1695 (Fürstbischöfliches Lyceum). 1978 komplett renoviert.
Museen
- Dombergmuseum (Diözesanmuseum) zweitgrößtes kirchliches Museum der Welt (Das Größte ist im Vatikan untergebracht)
- Museum des Historischen Vereins Freising
- Bürgerturm (Renovierter Turm der ehemaligen Stadtmauer)
- Europäisches Künstlerhaus im Schafhof
Bauwerke
- Altöttinger Kapelle
- Asamtheater
- Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan
- Dom St. Maria und St. Korbinian
- Neustifter Kirche St. Peter und Paul
- Mariensäule
- Rathaus
- Stadtpfarrkirche St. Georg
- Wieskirche
- Ziererhaus
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Freising hat seit 1869 insgesamt 22 Personen die Ehrenbürgerschaft verliehen.
siehe: Liste der Ehrenbürger von Freising
Söhne und Töchter der Stadt
- Hans Unterleitner (1890-1971), Politiker ( USPD / SPD ), Staatsminister und Reichstagsabgeordneter
- Hans Bals (1917-2004), Politiker ( SPD ), MdB
- Karl Obermayr (1930-1985), Volksschauspieler
- Hans Pflügler (*1960), Fußballspieler
- Conny Freundorfer (1936-1988), Tischtennisspieler
- Oskar Ritter von Niedermayer (1885-1948), Offizier und Abenteurer
- Franz Obermeier (*1946), Politiker (CSU), MdB
- Ludwig Prandtl (1875-1953), Physiker
- Alois Steinecker (1857-1943), Bauunternehmer
- Anton Schlüter (1915-1999), Ingenieur, Traktorenbau (Schlüter)
Literatur
- Sigmund Benker/Marianne Baumann-Engels: Freising. 1250 Jahre geistliche Stadt - Ausstellung im Diözesanmuseum und in den historischen Räumen des Dombergs in Freising, 10. Juni - 19. November 1989. Wewel Verlag, München, 1989. ISBN 3-8790-4162-8 ,
Weblinks
- http://www.freising.de
- http://www.freisinger-seiten.de/
- http://www.dioezesanmuseum-freising.de
- http://www.weihenstephan.de
- Landkarten mit Radrouten
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Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Freising aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Freising verfügbar.