fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel SS-Junkerschulen: 10.02.2006 11:50

SS-Junkerschulen

Wechseln zu: Navigation, Suche

SS-Junkerschulen waren 1937 eingeführte Elite-Kaderschmieden, in denen den SS -Offiziersanwärtern militärische und ideologische Grundlagen beigebracht wurden, die sie später bei der Führung von Heinrich Himmlers  Â»SS-Verfügungstruppen«, bei den sogenannten Totenkopf-Einheiten und bei der Waffen-SS benötigten. Nach Vorstellung der Führung der späteren Waffen-SS, aber vor allem für die Soldaten und des Offizierskorps dieser SS-Gliederung, handelte es sich dabei um ein Äquivalent für die Offizierschulen des Heeres ; eine Auffassung, die aber heute überwiegend von namhaften Militärhistorikern abgelehnt wird. In etwa 22 Kriegsjunkerlehrgängen absolvierten etwa 15.000 angehende SS-Führer diese Ausbildung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die „SS-Führerschulen“, die Vorläufer der späteren Junkerschulen, waren ursprünglich Bestandteil des ehrgeizigen militärischen Elitekonzepts von Reichsführer-SS Heinrich Himmler . Im Herbst 1936 eröffnete Adolf Hitler die erste SS-Junkerschule in Bad Tölz, deren Kommandant wenig später Felix Steiner wurde. Im Sommer 1937 wurde mit der Übernahme des Braunschweiger Schlosses durch Paul Hausser die zweite eingerichtet.

Die zunächst Â»SS-Führerschulen« genannten Einrichtungen in Tölz und Braunschweig wurden am 8. August 1937 in Â»SS-Junkerschulen« umbenannt. Die Junkerschulen waren nun den regulären Kriegsschulen des Heeres vergleichbare Ausbildungseinrichtungen für den Führernachwuchs der Waffen-SS. Die militärische Ausbildung erfolgte nun streng nach den Heeresvorschriften.

Ab dem Sommer 1938 bekleidete Hausser zusätzlich die Dienststellung eines Â»Inspekteurs der Junkerschulen«. Hausser begründete deren Ruf als effiziente Ausbildungsstätten. Während des Krieges kamen weitere Schulen in Klagenfurt (von KZ-Häftlingen erbaut) und Prag hinzu.

Besondere Fähigkeiten der Anwärter - abgesehen von sportlichen - wurden nicht vorausgesetzt: 90% der Teilnehmer hatten immerhin einen Volksschulabschluß. Die ausgebildeten Offiziere der SS-Verfügungstruppen bzw. der Waffen-SS sollten eine vor allem militärische und rassische Elite darstellen. Da für Bereiche innerhalb der Waffen-SS jedoch eine höhere Ausbildung bzw. das Abitur benötigt wurden, begann man ab 1940, bevorzugt Abiturienten der Napola aufzunehmen.

Die Teilnehmer an einer Â»SS-Führerschule« wurden gemäß der national sozialistischen Ideologie unter Â» rassischen « Gesichtspunkten ausgewählt. An einer Â»Führerschule« konnte bis 1937 angenommen werden, wer höchstens 23 Jahre alt, mindestens 1.74 m groß und kein Brillenträger war. Ein sogenannter Ariernachweis bis ins 18. Jahrhundert (kleiner Ariernachweis) sowie ein ärztliches Gesundheitszeugnis mussten vorgelegt werden. Selbstverständlich waren SS-Führerschulen auch ein Ort der politischen Indoktrination . Lehrgangsteilnehmer wurden z.B. auch massiv zu Kirchenaustritten gedrängt, da christliche Religion und Mitgliedschaft in einer ideologisch an Neuheidentum orientierten Gemeinschaft nach Meinung der SS-Führung nicht zusammen passen würden. Bis 1937 hatten rund 90% der Teilnehmer die Kirchen verlassen und waren Â»gottgläubig« geworden. Dieses hatten sie mit den Angehörigen der SS-Verfügungstruppe gemeinsam, wo Anfang 1938 rund 80% keiner Religionsgemeinschaft angehörten. Aber bis 1943 war das Gros von ihnen den Kirchen wieder beigetreten, was auch Felix Steiner immer wieder gefordert hatte.

Bis 1936 war der Besuch einer Junkerschule kein Wehrdienst, d.h. er wurde weder auf Wehrdienstzeiten angerechnet, noch schützte er vor der Einberufung durch die Wehrmacht. Ab August 1938 besagten die Anweisungen des SS-Führungshauptamtes, dass der SS-Junker zwei Jahre in seiner Einheit gedient haben musste und erst bei einer Beurteilung durch den unmittelbaren Vorgesetzten die Schule besuchen durfte. Ab 1938 galt der Besuch der Junkerschule als Ableistung des Wehrdienstes. (Diese Order wurde dem SS-Freiwilligen im Â»Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in die SS-Verfügungstruppe« auch schriftlich mitgeteilt.)

Wegen der in sozialer Hinsicht sehr heterogenen Zusammensetzung der Führeranwärter und deren höchst unterschiedlicher Bildung wie auch militärischer Qualifikation war es die Aufgabe dieser Institution , Einheitlichkeit des Ausbildungsniveaus und Sozialverhaltens erst herzustellen.

Ab Juni 1940 wurden die Junkerschulen den berüchtigtsten Einheiten der SS, den Totenkopfverbänden des SS-Gruppenführers Theodor Eicke , gleichgestellt und mit anderen 176 SS-Dienststellen zur Waffen-SS zusammengefasst.

Die Teilnehmer der Junkerschulen wurden nun alter Heerestraditionen entsprechend als regulärer Â»Offiziersanwärter« oder auch als Â»Reserveoffiziersanwärter« (Offiziersanwärter im Beurlaubtenstand) zu den Junkerschulen abkommandiert. Nach beendetem Â»Führerlehrgang« kehrten alle Teilnehmer als Â»SS-Standartenjunker« (SS-Scharführer) bzw. als Â»SS-Standartenoberjunker« (SS-Hauptscharführer) zu ihren Stammeinheiten zurück. Sie trugen während des Lehrganges auf der Junkerschulen weiterhin ihre eigenen und nicht wie die Teilnehmer der Â»Führerschulen« besondere Uniformen.

Bei ihren Stammeinheiten wurden sie rasch zum SS-Untersturm- bzw. zum SS-Obersturmführer (aktiv) oder zum SS-Untersturm- bzw. zum SS-Obersturmführer (d.Res.) befördert.

Ausbildung

Insofern die SS eine politische Organisation war, war auch die Ausbildung ihrer Führungskader politisch. Nach Vorstellung der Reichsführung-SS sollte die Ausbildung zu gleichen Teilen aus militärischer Ausbildung und Â»weltanschaulicher Erziehung« bestehen. Mit letzterem war nicht das gleichnamige Lehrfach gemeint (das später in Â»weltanschaulicher Schulung« umbenannt wurde), sondern ein fachübergreifendes pädagogisches Prinzip. Sämtliche Lehrfächer waren von der nationalsozialistischen Ideologie bestimmt, bis hin zum Sport, der den Â»Angriffsgeist wecken« und die Lehrgangsteilnehmer zu Â»einsatzbereiten Kämpfern« erziehen sollte.

Ziel dieses Unterrichts war die Identifikation mit den Grundsätzen der SS-Ideologie, z.B. mit den geopolitischen Herrschaftsansprüchen (»Volk ohne Raum«), mit dem Sozialdarwinismus , der mit dem Â»Lebenskampf der arischen Herrenrasse« begründet wurde, mit Antikommunismus und Antisemitismus .

Die SS-Junker wurden auf den Eid verpflichtet, dem Â»Führer« Adolf Hitler bedingungslos bis in den Tod zu folgen. Im Lehrfach Â»Weltanschauliche Erziehung« wurden Â»germanische Geschichte«, Â»arische Rassenkunde« und die Grundzüge der sogenannten Â»großdeutschen Lebensraum-Philosophie« gelehrt. Nach dem Abschluss der Schule absolvierten die SS-Junker in der Regel noch einen Â»Zugführerlehrgang« im KZ Dachau.

Der Stundenplan der Junkerschulen sah wie folgt aus: Taktik, Gelände- und Kartenkunde, Gefechtsausbildung und Ausbildung an der eigenen Waffe, Allgemeiner praktischer Truppendienst (Waffentechnik, Schießausbildung, Exerzieren), Weltanschauliche Erziehung, Heerwesen, SS- und Polizeiwesen, Verwaltungswesen, Leibesübungen, Waffenlehre, Pionierlehre, Nachrichtenlehre, Panzerlehre, Kfz-Wesen, Sanitätswesen, Luftwaffenlehre, Arbeitsstunden, Deutschunterricht.

Einsatz der Absolventen

Bis Kriegsausbruch wurden Absolventen häufig als Wachmannschaften von Konzentrationslagern eingesetzt. Nach einer Stichprobe im Dezember 1938 verrichteten ein Fünftel aller SS-Junker zunächst in den Konzentrationslagern ihren Dienst.

Siehe auch

  • Erziehung im Nationalsozialismus

Bekannte Absolventen:

  • Karl Höcker , als Kriegsverbrecher verurteilt in den Frankfurter Auschwitzprozessen.
  • Joachim Peiper , als Kriegsverbrecher verurteilt im Malmedy-Prozess .
  • Herbert Schweiger , rechtsextremer Holocaust -Leugner.

Bekannte Dozenten:

  • Adolf Diekmann und Sylvester Stadler , verantwortlich für das Massaker von Oradour
  • Felix Steiner
  • Cassius Freiherr von Montigny
  • Paul Hausser

Literatur

  • Bernd Wegner: Hitlers Politische Soldaten: Die Waffen-SS 1933-1945, 5.erw.Aufl., Paderborn: Schöningh, 1997, ISBN 3-506-77502-2

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel SS-Junkerschulen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels SS-Junkerschulen verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de