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Letzte Änderung für Artikel Gostenhof: 26.01.2006 22:13

Gostenhof

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Basisdaten
Bundesland: Bayern
Bezirk : Mittelfranken
Stadt : Nürnberg
Fläche : 2,26 km²
Einwohner : 24.027 (2003)
Bevölkerungsdichte : 10.639 Einwohner je km²
Höhe : 315 m ü. NN
Vorwahl : 0911
Kfz-Kennzeichen : N

Gostenhof ist ein Stadtteil von Nürnberg. Der innerstädtische Stadtteil grenzt südwestlich an die Altstadt Nürnbergs und gehört als Bezirk 04 zum Stadtbezirk 1 - Mitte; zu Gostenhof im weiteren Sinne gehören auch die statistischen Bezirke 05 und 22.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ausdehnung des Stadtteils

Im Norden wird der Stadtteil durch die Pegnitz begrenzt. Im Osten trennt die Stadtmauer Gostenhof von der Altstadt. Die südliche Grenze bildet der innerstädtische Teil der Bundesautobahn 73 (Frankenschnellweg). Im Westen ist Gostenhof direkt mit Eberhardshof verwachsen, die Maximilianstraße bildet hier die Grenze.

Benachbarte Stadtteile

Der Stadtteil grenzt im Norden an den Stadtteil St. Johannis, im Osten an die Altstadt und Tafelhof , im Westen an Eberhardshof und im Süden an Sündersbühl und St. Leonhard.

Gliederung des Stadtteils

Gostenhof umfasst neben dem alten Zentrum auch die Bezirke Himpfelshof und Bärenschanze.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird das kleine Straßendorf im Jahr 1311 . 1477 erhält das zwischenzeitlich an Nürnberg übergegangene Gostenhof ein reichsstädtisches Pflegeamt . Während das Dorf in den beiden Markgrafenkriegen noch niedergebrannt wird, bleibt es im 30jährigen Krieg unzerstört. Das zur gewerbenreichen Nürnberger Vorstadt angewachsene Gostenhof wird 1796 preußisch . 1806 gelangte es an Bayern. Bereits 1825 wird Gostenhof nach Nürnberg eingemeindet.

Vom in Gostenhof befindlichen Ludwigsbahnhof begann 1835 mit der Fahrt der Ludwigsbahn das Eisenbahnzeitalter. Das erste Gaswerk Nürnbergs wurde 1847 in Gostenhof errichtet. 1913 eröffnete an der selben Stelle das Volksbad.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der ländlich geprägte Vorort zu einer Handels- und Geschäftsvorstadt mit dichter Bevölkerung. Diese Entwicklung verdankte Gostenhof besonders jüdischen Hopfenhändlern . Generell war Gostenhof auch ein Zentrum der jüdischen Bevölkerung, von der 1910 ein Drittel in diesem Ort lebte.

Im 2. Weltkrieg blieb Gostenhof weitgehend unzerstört. Infolge der wenig attraktiven alten Bausubstanz und seiner innerstädtischen Lage ohne Grünflächen entwickelte sich Gostenhof wie viele andere deutsche Innenstadtbezirke zu einem Stadtteil, der überwiegend von sozial schwächeren und ausländischen Familien bewohnt wird. Die Bevölkerung Gostenhofs setzte sich 1997 aus über 40 Nationen zusammen, im Gostenhofner Kerngebiet sowie in der Bärenschanze beträgt der Ausländeranteil 2003 über 45%.

Gostenhof galt lange Zeit als Nürnberger Bronx, wie es beispielhaft in einem Song des Nürnberger Liedermachers und Ingenieurs Günther Stössel zum Ausdruck kommt. Seine Adaption des Klassikers House of the rising sun lautet nämlich Dou schdäihd a Haus in Gost'nhuf. Dank umfangreicher Sanierungsarbeiten hat sich das Image Gostenhofs jedoch inzwischen verbessert.

Einwohnerentwicklung

  • 1824 1.506 Einwohner
  • 1861 2.147 Einwohner
  • 1900 44.703 Einwohner
  • 2003 24.146 Einwohner

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Das Gostner Hoftheater wurde 1979 in einer umgebauten Spielzeugfabrik als Theater um die Ecke eröffnet. Bereits ein Jahrzehnt später konnte die ursprünglich als Werkstatttheater konzipierte Bühne eigene Produktionen mit professionellen Schauspielern und Regisseuren präsentieren. Inzwischen betreibt das Theater ein weitere Bühne und eine Kneipe und hat sich neben den Städtischen Bühnen als zweites wichtiges Theater in Nürnbergs Kultur etabliert.

Bauwerke

Rochusfriedhof, 2004
Rochusfriedhof, 2004

Der Rochusfriedhof wurde 1518 als neuer Begräbnisplatz außerhalb der Nürnberger Stadtmauern angelegt. Während der damaligen Pestepidemie war dies aus hygienischen Gründen erforderlich. Die ältesten erhalten Grabanlagen stammen noch aus der Gründungszeit. Eine Reihe bekannter Nürnberger Persönlichkeiten liegt dort begraben.

Der Justizpalast wurde von 1908 bis 1916 nach Plänen Hugo von Höfls errichtet. Das im Stil der Deutschrenaissance erbaute Gebäude schloß unmittelbar an das sog. Zellengefängnis an. Hier fanden die als Nürnberger Prozesse bekannten Verhandlungen gegen führende Personen des Nationalsozialismus statt.

Das 1951 - 1953 errichtete Plärrerhochhaus, eigentlich Geschäfts- und Werkstättengebäude der Städtischen Werke Nürnberg am Plärrer war mit 56m Höhe bei seiner Eröffnung das höchste Gebäude Bayerns. Ab dem 5. Geschoß verjüngt sich der 15geschossige Bau um 1cm pro Stockwerk, um schlanker zu erscheinen. Das auskragende Flugdach bildet den markanten Abschluß des denkmalgeschützten Baus des Architekten Wilhelm Schlegtendal .

Das ebenfalls nach Plänen Wilhelm Schlegtendals 1961 erbaute Planetarium steht direkt neben dem Plärrerhochhaus. Besonders markant ist die Kuppel (18m Durchmesser) des Projektionsraumes.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bronzerelief der Eröffnung der Ludwigsbahn am Eisenbahnbrunnen von 1890 in der Fürther Straße, 2004
Bronzerelief der Eröffnung der Ludwigsbahn am Eisenbahnbrunnen von 1890 in der Fürther Straße, 2004

Durch Gostenhof führt die Bundesautobahn 73 sowie die bayerische Süd-Nord-Bahn, an die Gostenhof mit dem Bahnhaltepunkt Rothenburger Straße angeschlossen ist. Mit den U-Bahnhaltestellen Gostenhof und Bärenschanze ist Gostenhof in das U-Bahnnetz integriert.

Mit dem Plärrer, einem großen Platz, befindet sich ein zentraler Verkehrsknotenpunkt Nürnbergs an der nordöstlichen Grenze Gostenhofs. Hier trifft der Ring um die Altstadt auf die wichtigste Straße nach Fürth, die Fürther Straße, sowie die Straßen nach Ansbach und Erlangen. Die beiden Nürnberger U-Bahn-Linien kreuzen sich hier, ebenso einige Straßenbahnlinien. Der Plärrer steht synonym für die alltäglichen Verkehrsprobleme im Berufsverkehr.

Die Fürther Straße wurde vor der Eingliederung Nürnbergs nach Bayern, als Nürnberg eine (verarmte) freie Reichsstadt war und Gostenhof zu Preußen gehörte, als repräsentative Allee von den Preußen gebaut. Auf der Trasse fuhr 1835 die Bayerische Ludwigsbahn. Folgt man der Straße, kann man viel Zeugnisse der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert ablesen.

Ansässige Unternehmen

  • Deutsche Bahn AG
  • Datev eG
  • Novartis (früher Sandoz)

Persönlichkeiten

  • Johann Christoph Volkamer , Schöpfer des Hesperidengarten

Siehe auch: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg

Literatur

  • Günther P. Fehring und Anton Ress (†): Die Stadt Nürnberg. Kurzinventar, 2. Aufl. bearb. von Wilhelm Schwemmer, München: Dt. Kunstverl. 1977 [unver. Nachdruck 1982] (= Bayerische Kunstdenkmale; 10), S.308ff.
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hsg.): Stadtlexikon Nürnberg, Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000; ISBN 3-921590-69-8
  • Katrin Bielefeldt u.a.: Gostenhof, Muggenhof, Eberhardshof und Kleinweidenmühle, Geschichte eines Stadtteils. (Nürnberger Stadtteilbücher 9, Hrsg.: Geschichte Für Alle e.V.), Sandberg-Verlag, 2005, 192 Seiten, ISBN 3-930699-41-9

Weblinks

Wikipedia

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