fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Altstadtfreunde Nürnberg e. V.: 14.02.2006 16:05

Altstadtfreunde Nürnberg e. V.

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Altstadtfreunde Nürnberg e. V. sind ein Verein, der sich für die Erhaltung und Restaurierung der noch existierenden historischen Altstadthäuser und andere erhaltenswerten Baudenkmäler in Nürnberg einsetzt. Der Verein wurde am 25. Januar 1950 unter dem Namen „Vereinigung der Freunde der Altstadt Nürnberg“ von Hellmut Kunstmann gegründet. Nach der Neuorganisation unter dem Vorsitzenden Erich Mulzer am 30. Oktober 1973 , die auch die Änderung des Vereinsnamens beinhaltete, wuchsen die Altstadtfreunde von einem kleinen Verein mit 135 Mitgliedern zu ihrer heutigen Größe mit etwa 6.000 Mitgliedern (Stand: 2002) heran, damit sind sie die größte kulturell tätige Nürnberger Bürgervereinigung.

Inhaltsverzeichnis

Aktivitäten

Der Verein hat sich unter anderem die Aufgabe gestellt, Nürnberger Bürgern und Touristen die Geschichte und Bedeutung der Nürnberger Altstadt zu vermitteln. Dies geschieht u.a. durch die Altstadtspaziergänge (an denen bis 2002 über 250 000 Menschen teilnahmen), monatliche Vortragsabende und vor allem durch die Jahrespublikation Nürnberger Altstadtberichte. Diese bringen die wissenschaftliche Grundhaltung der Altstadtfreunde zum Ausdruck.

Der Verein hat viel dazu beigetragen, die Nürnberger Altstadt, soweit nach den Kriegszerstörungen noch vorhanden, zu erhalten und den Neubau altstadtgerecht durchzuführen. Die Altstadtfreunde kaufen zu diesem Zweck auch Altstadthäuser auf - mitunter erhalten sie diese auch durch Erbschaft oder Schenkung - und renovieren sie.

Bis 2002 führte der Verein 220 Bauprojekte durch, darunter 38 Fachwerkfreilegungen , den Erhalt von neun Häusern durch Kauf und Eigensanierung und acht weiterer durch Weiterverkauf. Von 1973 bis 2002 setzten die Altstadtfreunde durch diese Maßnahmen insgesamt über 15 Millionen Euro um.

Der Einfluss des Vereins auf die Nürnberger Stadtentwicklung zeigte sich im Einsatz der Altstadtfreunde um die Gestaltung des Augustinerhofes 1996. Ein Entwurf des gebürtigen Nürnberger Architekten Helmut Jahn für dieses im Zentrum der Altstadt - in unmittelbarer Nähe des Hauptmarktes - gelegene Areal sollte nach Ansicht der Stadtplaner Nürnbergs Innenstadt ein modernes Flair jenseits des " Butzenscheibenimages " geben. Nach Ansicht der Altstadtfreunde hätte das als "aufgeschnittene Bratwurst" bezeichnete Projekt jedoch nicht in den baulichen Kontext der Nürnberger Altstadt und ihrer Dachlandschaft gepasst. In einem Bürgerentscheid , dem ersten in einer bayerischen Großstadt , stimmten am 14. Januar 1996 67.284 Wahlberechtigte gegen das Neubauprojekt und nur 30.637 dafür, wodurch die Realisierung verhindert wurde.

Eine renovierte Scheune in der Zirkelschmiedsgasse wird von den Altstadtfreunden seit ca. 2002 als Veranstaltungsort genutzt. Seit 2003 rekonstruieren die Altstadtfreunde das Haus Irrerstraße 1. Archäologische Grabungen in diesem Haus brachten neue Funde zur Geschichte der Nürnberger Altstadt zutage. 2005 begannen die Altstadtfreunde u.a. die Sanierung dreier mittelalterlicher Handwerkerhäuser aus dem 15. Jahrhundert in der Kühnertsgasse, in denen die „Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.“ ein Museum einrichten will. Weiterhin setzt sich der Verein für den Wiederaufbau des Pellerhofes ein.

Nürnberger Altstadtberichte

Geschichte, Herausgeber und Autoren

Die jährlich erscheinenden Nürnberger Altstadtberichte wurden 1976 unter dem damaligen Vorsitzenden Erich Mulzer als Vereinsveröffentlichung der Altstadtfreunde gegründet. Auf Grund fundierter Themenbeiträge entwickelten sie sich schnell zu einer auch in Fachkreisen geschätzten Publikation zur Nürnberger Geschichte. Mulzer war bis 2004 ihr Redakteur und konnte bekannte Nürnberger Persönlichkeiten und Wissenschaftler, darunter Mitarbeiter des Germanischen Nationalmuseums und aus dem universitären Bereich, als Autoren für die Nürnberger Altstadtberichte gewinnen.

Inhalte

Die Nürnberger Altstadtberichte enthalten neben dem jährlichen Rechenschaftsbericht des Vereins Dokumentationen zu wichtigen Baumaßnahmen in Bild und Text sowie Aufsätze über Geschichte, Kunst und Kultur Nürnbergs mit dem Schwerpunkt Altstadt und Bauwesen, darunter auch eigene Arbeiten der Altstadtfreunde. Die meisten Aufsätze handeln von Baudenkmälern der Stadt Nürnberg oder von historischen Ereignissen in Hinblick auf künftige Entwicklungen.

Fast alle Aufsätze widmeten sich zuvor unbearbeiteten Themen: Das Chorgestühl von St. Lorenz , der Reichskleinodienschrein , die Auswertung der Kupferstiche von Johann Adam Delsenbach als kulturgeschichtliche Quelle, die Entstehung des großen Altstadtmodells, das älteste Fabrikschild Nürnbergs oder die Formen der Nürnberger Gaslaternen sind einige Beispiele. Ebenso die Erforschung einiger Nürnberger Besonderheiten wie die Ringe am Schönen Brunnen, den Rauschgoldengel und den Ausdruck „Bäiderlasbou“ (= Petersilienknabe, Spitzname für einen gebürtigen Nürnberger).

Hinzu kommen baugeschichtlicher Besonderheiten, die ebenfalls vorher noch nicht in der Literatur behandelt wurden: Gutzlöcher, Sonnenspiegel , Fassadenringe, Wärmeöffnungen, aber auch die neuen Erkenntnisse, dass die Kreuzgassen 1470 von Großunternehmern blockweise bebaut wurden und dass Nürnberg um 1600 noch weithin das Bild einer Fachwerkstadt bot.

Zu erwähnen sind die Beschreibung der Entdeckung des Wohnhauses der Naturforscherin Anna Maria Sibylla Merian (1647-1717) und die Beschreibung ihrer Forschungen, die sie dort über viele Jahre betrieben hat. Die Bedeutung der Nürnberger Stadtmauer als Weltkulturerbe (25/2000) wurde ebenfalls in den Altstadtberichten kommentiert.

Auszeichnungen

  • 2002 - Preis im Fassadenwettbewerb der Sparkasse Nürnberg, Zweite Preisgruppe (1.500 Euro) für das Fachwerkhaus Pfeifergasse 7
  • 2002 - Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung (25 000 Euro)
  • 2003 - Anerkennung (5.000,– €) für das Stadthaus Pfeifergasse 7 im Rahmen des Denkmalpreises der Hypo-Kulturstiftung
  • 2004 - Bayerischer Bauherrenpreis Stadterneuerung - Vitale Innenstadt: Anerkennung für Zirkelschmiedsgasse (Kulturstadel) und Pfeifergasse 7

Literatur

  • Erich Mulzer: Altstadtfreunde, in: Michael Diefenbacher; Rudolf Endreß (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg, Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, S. 66 f. ISBN 3-921590-69-8 (2. Aufl., Nürnberg: W. Tümmels Verlag 2000)
  • Altstadtfreunde Nürnberg e.V. (Hrsg.): Altstadtmacher - 30 Jahre Altstadtfreunde Nürnberg, Redaktion: Inge Lauterbach, Text: Peter Fleischmann, Fotografien: Herbert Liedel, Bernd Telle, Günter Derleth. Nürnberg: Tümmels, 2003, 144 S., ISBN 3-921590-06-X
  • Nürnberger Altstadtberichte. Jahresbericht und Aufsätze der Altstadtfreunde Nürnberg, hrsg. von den Altstadtfreunden Nürnberg e.V., Redaktion: Dr. Erich Mulzer; erscheint jährlich, Nr. 1 (1976), Nürnberg: Altstadtfreunde, IDN: 550569804
  • Dieter Wegener: Altstadtfreunde Nürnberg erhalten den Kulturpreis. „Größte Bürgerinitiative“ für Engagement geehrt, in: Nürnberger Zeitung Nr. 275 vom 27. November 2002, S. 11
  • Ute Wolf: Ein altes Haus voller Ãœberraschungen. Umbau der Irrerstraße 1 bringt Verblüffendes zutage. Mittelalterliche Holzdecken - Ärchäologische Funde aus 10. Jahrhundert. Nürnberger Nachrichten, 23.04.2004

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Altstadtfreunde Nürnberg e. V. aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Altstadtfreunde Nürnberg e. V. verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de