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Letzte Änderung für Artikel Geschichte der Stadt Fürth: 04.12.2005 12:54

Geschichte der Stadt Fürth

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Die Geschichte der Stadt Fürth verläuft parallel zur Geschichte der Freien Reichsstadt Nürnberg. Sie wird um das Jahr 1000 greifbar.

Inhaltsverzeichnis

Mittelalter und frühe Neuzeit

Gedenkstein an der Kapellenruh, dem vermutlich ältesten Siedlungsbereich Fürths
Gedenkstein an der Kapellenruh, dem vermutlich ältesten Siedlungsbereich Fürths

Obwohl die Entstehung eines Königshofs im fränkischer Zeit im 8. oder auch bereits im 7. Jahrhundert vermutet wird, wurde Fürth der Sage nach von Karl dem Großen im Jahr 793 gegründet.

Gesichert wird Fürth zuerst in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. vom 1. November 1007 genannt; eine frühere Erwähnung (907 Hoftag in Fürth, unter König Ludwig dem Kind ) ist umstritten. Fürth wird also vor Nürnberg in den schriftlichen Quellen genannt, aber zu dieser Zeit war auch Nürnberg im Bereich des späteren Sebalder Stadtteils schon besiedelt, wie archäologische Untersuchungen gezeigt haben.

In der Urkunde von 1007 schenkte Heinrich sein Eigentum "locum Furti dictum" im Nordgau dem Domkapitel Bamberg. Dabei wird ein Gemeinwesen beschrieben, zu dem bereits Kirchen, Mühlen, Brücken, zugehörige Dörfer und Weiler gehörten. Indizien - zum Beispiel die Widmung der ersten Kirche, der Kapelle St. Martin im Wiesengrund der Rednitz - deuten darauf hin, dass Fürth etwa Mitte des 8. Jahrhunderts entstanden sein könnte.

1062 verlieh König Heinrich IV. Fürth erneut das Marktrecht, das sein Vater (König Heinrich III.) zwischen 1039 und 1056 an das um diese Zeit entstandene Nürnberg vergeben hatte.

Burggraf Konrad II. von Nürnberg (genannt "der Fromme") gab 1314, unter Erneuerung der Stiftungsbriefe von 1303 und 1307, die Vogtei über Fürth an das Bistum Bamberg zurück. Da die Burggrafen von Nürnberg ihre landeshoheitlichen Ansprüche auf Fürth aufrechterhielten, standen sich als Rivalen somit zunächst der Bischof von Bamberg und die Burggrafen von Nürnberg (ab 1415 Markgrafen von Brandenburg-Ansbach) gegenüber. Hinzu kam dann aber auch noch die freie Reichsstadt Nürnberg. Diese sogenannte "Dreiherrschaft" führte vom 15. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu Streitigkeiten um die territorialen Rechtsgrundlagen, insbesondere um die hohe Gerichtsbarkeit und die Landeshoheit.

Jüdischer Friedhof von SW (8. Nov. 2003)
Jüdischer Friedhof von SW (8. Nov. 2003)

Ab 1440 siedelten sich Juden in Fürth an. Sie errichteten um 1607 einen eigenen Friedhof und 1617/18 eine Synagoge . Vom Ende des 17. Jahrhundert bis 1824 bestand hier auch eine Talmudschule .

Neuzeit

Im Dreißigjährigen Krieg war Fürth Schauplatz der Schlacht an der "Alten Veste" zwischen dem schwedischen König Gustav Adolph II. und dem Kaiserlichen Feldherrn Wallenstein, in der Fürth 1634 bis auf wenige Häuser niedergebrannt wurde.

Um 1685 wandern viele Emigranten aus Frankreich und den Niederlanden ein. Dadurch entstehen neue Gewerbezweige wie Tabakfabrikation, Strumpfwirkerei, Seiden- und Bortenweberei, Seidenfärberei und Kleinuhrmacherei; nach 1700 werden die ersten bambergischen und ansbachischen Handwerksordnungen erlassen. Trotzdem besteht noch eine gewisse "Gewerbefreiheit". Als vorherrschend bilden sich heraus: das Gold-/ Metallschläger-, Spiegelmacher-, Glas-, Brillenmacher- sowie das Schreiner- und Drechslerhandwerk.

Die Markgrafen von Ansbach, die Dompropstei in Bamberg und die Reichsstadt Nürnberg übten bis 1792 die Herrschaft aus, wobei es oft Streitigkeiten gab. Durch die Abdankung des letzten Markgrafen von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth, Christian Friedrich Carl Alexander, wird Fürth 1792 preußisch . Damit endet auch die bisherige "Dreiherrschaft". Die Industrie des bisherigen Marktfleckens wird stark gefördert. 1808 ging Fürth an Bayern und wurde Stadt , zunächst 1808 als Stadt II. Klasse und von Staatsbeamten verwaltet, ab 1818 Stadt I. Klasse mit eigener Verwaltung und Polizeigewalt. Die Stadt untersteht weiterhin direkt der Kreisverwaltung. Später bezeichnet man solche Städte als "kreisfreie Stadt".

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Fürth zu einer Industriestadt. 1835 fuhr die erste Eisenbahn Deutschlands auf der Ludwigsbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Der Ludwigskanal zwischen Bamberg und Nürnberg mit seinem Kanalhafen bei Poppenreuth wurde 1843 in Betrieb genommen

1862 wurde Fürth Sitz eines Bezirksamtes, aus dem später der Landkreis Fürth hervorging, der auch die jüngste Kreisreform 1972 nahezu unverändert überstand. Die Stadt selbst blieb stets eine kreisfreie Stadt.

Die Idee eines Zusammenschlusses mit Nürnberg wird in einer Volksabstimmung 1922 von den Fürther Bürgern mit großer Mehrheit abgelehnt. Die vom damaligen Nürnberger Bürgermeister Willy Liebel 1939 angeregte Eingemeindung nach Nürnberg per Führererlaß wurde von Adolf Hitler auf die Zeit nach dem Krieg verschoben.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Fürth von alliierten Bombenangriffen weitgehend verschont, nur etwa elf Prozent der Bausubstanz wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Nach Kriegsende wurden 15.000 Heimatvertriebene in Fürth aufgenommen.

Gegenwart

Die Einwohnerzahl Fürths überschritt 1950 erstmals die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte Fürth zur Großstadt . Fürth war bis Februar 2003 Sitz des gleichnamigen Landkreises, dessen Sitz sich nun in der Nachbarstadt Zirndorf befindet.

Seit dem 7. Dezember 1985 ist die U-Bahn nach Nürnberg in Betrieb; am 5. Dezember 1998 wurde die Verlängerung vom Bahnhof über das Rathaus bis zur Stadthalle freigegeben. Die bisher letzte Station am Klinikum wurde am 4. Dezember 2004 eröffnet. Mit der Weiterführung bis zum Stadtteil Hardhöhe im Fürther Westen wurde im Frühjahr 2005 begonnen.

Nach der deutschen Wiedervereinigung gab die amerikanische Armee ihre Kasernen "Monteith-Barracks" in Atzenhof (US-Militärstützpunkt 1945-1992), "Johnson-Barracks" an der Schwabacher Straße und das "O'Darby-Areal" in der Südstadt auf. Die O'Darby-Kaserne zwischen Flößau-, Steuben- und Fronmüllerstraße mit z.T. denkmalgeschützten Gebäuden wird nach Vorarbeiten nun seit 2003 zielstrebig in ein vielfältig genutztes Gelände mit Wohnquartieren, Parkbereich ("Südstadtpark") und Mittelstandsgewerbe mit Markthalle ("Grüne Halle") umgewandelt; der Park ist seit Herbst 2004 zugänglich.

Literatur

Laufende Publikationen

  • Fürther Geschichtsblätter, vormals Alt-Fürth, dann Fürther Heimatblätter:
    • Alt-Fürth. Fürther Heimatblätter (Bd. 1, 1937 - Bd. 5, 1941)
    • Fürther Heimatblätter, Neue Folge (Bd. 1, 1951 - Bd. 52, 2002)
    • Fürther Geschichtsblätter, ab Bd. 53, 2003
    • Inhaltsverzeichnis siehe: http://www.phil.uni-erlangen.de/~p1ges/zfhm/fuerth.html (eingesehen 2004-02-01)

Monographien und Artikel

  • Hanns-Hubert Hoffmann: Historischer Atlas von Bayern, Franken Heft 4: Nürnberg-Fürth, München 1954 Originalausgabe online (die Karten funktionieren nicht mit jedem Browser)
  • Adolf Schwammberger, Die Gründung Fürths, in: Fürther Heimatblätter, NF 17, 1967, S. 113.
  • Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichts-Lexikon, Fürth 1968.
  • Gerd Walter (Hg.): Fürth - Die Kleeblattstadt, Fürth 1991.
  • Gerd Walter: Die Fürther Altstadt, Fürth 1990.
  • Barbara Ohm, 1250 Jahre Fürth. Eine Stadt heute und ihre Geschichte. Historische Gedanken zum Millenniumsjahr 2000, in: Fürther Heimatblätter, NF 50, 2000, S. 93.

siehe auch: Daten zu Fürth

Wikipedia

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