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Letzte Änderung für Artikel Franken (Region): 11.02.2006 19:52

Franken (Region)

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Der Fränkische Rechen. Durch das Gesetz über das Wappen des Freistaats Bayern Teil des großen Bayerischen Staatswappens und in dieser Form Bestandteil eines offiziellen heraldischen Zeichens
Der Fränkische Rechen. Durch das Gesetz über das Wappen des Freistaats Bayern Teil des großen Bayerischen Staatswappens und in dieser Form Bestandteil eines offiziellen heraldischen Zeichens

Franken bezeichnet heute eine Region in der Bundesrepublik Deutschland , die sich größtenteils über das nördliche Bayern erstreckt. Sie liegt im östlichen Teil des historischen Herzogtums Franken .

Franken ist eine der am dünnsten besiedelten Gegenden Westdeutschlands ; wegen der lieblichen Landschaft sowie seiner in vielen historischen Gebäuden präsenten langen Geschichte und Kultur und gleichzeitig vergleichsweise wenig industrieller Ansiedlungen gilt Franken vor allem aber als romantisch . Schließlich gilt es wegen des Frankenweins und der reichen Biertradition auch als genussfreudig, so dass es ein beliebtes Touristenziel in Deutschland ist. Einige der touristischen Glanzlichter im Westen Frankens werden durch die Romantische Straße verbunden, die bekannteste deutsche Themenstraße.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Im Allgemeinen umfasst Franken die bayerischen Regierungsbezirke Unterfranken, Oberfranken und Mittelfranken, Südthüringen und in Baden-Württemberg die Region Heilbronn-Franken und den Ostteil des Neckar-Odenwald-Kreises. Im alten " Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation " gab es ab dem Jahr 1500 verschiedene Reichskreise, darunter auch den Fränkischen Reichskreis , in dem die Herrschaftsträger der Region (mit Ausnahme der Reichsritter) für gemeinsame Aufgaben zusammengeschlossen waren. Diese umfassten die Stellung des Kontingents für das Reichsheer, Münzwesen und die öffentliche Ordnung. Eine politische Einheit erwuchs daraus nicht, da die Einzelinteressen der Territorien und die konfessionelle Gemengelage der Region dem entgegenstanden. Schließlich erwarb Preußen 1791 die Markgraftümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth . Damit gewann eine Großmacht wesentlichen Einfluss auf den Reichskreis und sprengte dessen fragile Machtbalance, wenngleich der Reichskreis formal bis 1806 fortbestand.

Heute stellt Franken keine einheitliche politisch-administrative Einheit mehr dar, so dass die genaue Grenzziehung umstritten ist. Franken wird daher heute nicht mehr administrativ definiert, sondern durch

 Fränkische Dorfkirche bei Bamberg
Fränkische Dorfkirche bei Bamberg
  • gemeinsame bzw. eng verbundene Kultur und Geschichte (z. B. erkennbar durch die charakteristische Form der fränkischen Dorfkirchtürme ),
  • die Selbst-Bezeichnung der Bewohner als Franken
  • und sehr oft durch den auf dem Gebiet gesprochenen gemeinsamen fränkischen Dialekt.
  • Viele Gebietskörperschaften in Franken demonstrieren ihre Zugehörigkeit zu Franken durch die Aufnahme des Fränkischen Rechens in Wappen, Fahne oder Siegel.

Bis 2003 gab es in Baden-Württemberg eine „ Region Franken“, die durch die Novellierung des Landesplanungsgesetzes jedoch zum 20. Mai 2003 in „Region Heilbronn-Franken“ umbenannt wurde. (siehe auch Niederfranken und niederfränkisch ) Manchmal wird auch der Landkreis Eichstätt, der verwaltungstechnisch zu Oberbayern gehört, zu Franken gezählt.

Bekannte Städte

Bekannte und historisch interessante fränkische Städte sind z.B. Ansbach, das Städtedreieck Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie Würzburg, Schweinfurt, Lohr a. Main , Lauf an der Pegnitz, Bamberg, Coburg, Bayreuth, Hof, Kulmbach, Kronach, Rothenburg ob der Tauber, Tauberbischofsheim oder Wertheim.

Geschichte

Franken war eines der fünf Stammesherzogtümer im Ostfrankenreich . Das heutige Franken umfasst nur den östlichen Teil des ostfränkischen Herzogtums Franken . Bis zum 10. Jahrhundert bestand Franken auch aus Rheinfranken (umfasste das heutige Hessen, Rheinland, Pfalz und Nordbaden) sowie aus Teilen Thüringens südlich des Rennsteigs mit den heutigen Landkreisen Sonneberg, Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen.

Im Frühmittelalter bis ins 6. Jahrhundert lag die ostfränkische Region im Spannungsfeld zwischen Thüringern und Schwaben . Im 7. Jahrhundert wurde sie zunächst nur lose als östliche Mark dem Fränkischen Reich angegeliedert. Im Ostfrankenreich entstand ab Mitte des 9. Jahrhunderts das Stammesherzogtum Franken. Bis zur Wahl des Sachsenherzogs Heinrich war es dann zum Stammland und Machtzentrum der ostfränkischen bzw. deutschen Könige geworden. So fanden in der fränkischen Pfalz Forchheim die Königswahlen statt: 900 ( Ludwig das Kind ), 911 ( Konrad I. ), 919 (Gegenkönig Arnulf von Bayern) und letztmalig 1077 (Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden ).

Franken war im späten Mittelalter und in der Neuzeit besonders stark von der Kleinstaaterei in Deutschland betroffen. Völlig unterschiedliche Herrschaftsformen drängten sich eng aneinander. So waren Nürnberg und Schweinfurt freie Reichsstädte , während die Gegenden um Würzburg und Bamberg als religiöse Fürstbistümer regiert wurden. Teilweise hatte schon der Nachbarort einen anderen - unmittelbar nur dem Kaiser unterstellten - Herrn mit seinem eigenen, kleinen Herrschaftsgebiet. Dazu waren die Herrschaftgebiete entsprechend dem reichrechtlichen Grundatz "cuius regio eius religio" in katholische und protestantische Territorien geteilt. Damit war entsprechend der konfessionellen Bindungen der Landesherrn territoriale Gegensätze innerhalb des Fränkischen Reichskreises als auch Bruchlinien im Bezug auf die Reichspolitik vorgezeichnet.

Diese Zersplitterung und der Status als klassische Reichslandschaft machten Franken Anfang des 19. Jahrhunderts zur Konkurs- und Dispositionsmasse des Alten Reiches im Anschluss an den Frieden von Lunéville . So erhielt Bayern, das vorher weder historisch noch politisch mit Franken verbunden gewesen war, durch den Reichsdeputationshauptschluss den Löwenanteil der Region, wenngleich Preußen vorerst massiv territorial in Franken präsent blieb und ebenfalls die Verbreiterung seiner dortigen Machtbasis anstrebte. Erst 1806 konnte Bayern das preußische Fürstentum Ansbach gegen das Herzogtum Berg von Preußen eintauschen. 1810 erwarb Bayern das zwischenzeitlich französische Fürstentum Bayreuth und verdrängte damit endgültig Preußen als bisherige Vormacht der Region. Das Haus Habsburg sicherte sich 1805 das Gebiet des Hochstifts Würzburg als Fundierung seiner toskanischen Nebenlinie. Bayern wiederum tauschte das Würzburger Gebiet auf dem Wiener Kongress gegen seine Territorien rechts des Inn von Habsburg ein. 1920 entschied sich der Freistaat Coburg gegen einen Beitritt zu Thüringen, und kam stattdessen zu Franken. Coburg ist damit der jüngste Teil von Franken und genießt durch den Beitrittsvertrag von 1920 mit dem Freistaat Bayern innerhalb Bayerns eine gewisse administrative und kulturelle Sonderstellung. Z.B. ist Coburg von der Zuständigkeit des oberfränkischen Staatsarchivs Bamberg ausgenommen und verfügt über ein eigenes Staatsarchiv.

Während der Nazi-Diktatur erhielten Teile Frankens mit den Gauen Mainfranken und Franken eigene Parteistrukturen der mittleren Parteiebene. Oberfranken bildete dagegen mit Teilen Niederbayerns und der Oberpfalz die Bayerische Ostmark. Die evangelischen Gegenden Frankens hatten sich für den Nationalsozialismus als besonders empfänglich erwiesen. Im Wahlkreis Rothenburg-Land erreichte die NSDAP 1929 ein Ergebnis von 83 Prozent (bayernweit: 32,9 Prozent). Im Rathaus der Stadt Coburg regierte ab 1929 die NSDAP mit absoluter Mehrheit unter dem Bürgermeister Franz Schwede, der später zum Gauleiter von Pommern aufsteigen sollte. Nürnberg spielte als Stadt der Reichsparteitage eine herausgehobene Rolle in der Selbstdarstellung der Nationalsozialisten, die durch die „Heimholung“ der Reichskrone bewusst reichsstädtische Sentimentalitäten und Reminiszenzen der Nürnberger bedienten. Die politische Zugehörigkeit zu Bayern blieb in der NS-Zeit außer Frage, war aber durch die Gleichschaltung der Länder belanglos.

In den 80er Jahren wurde von vielen Bewohnern Frankens eine Loslösung von Bayern als eigenes Bundesland gefordert, die sich unter anderem in der Organisation „Fränkischer Bundschuh“ und heute im Fränkischer Bund organisierten.

Berühmte Franken

  • Adam Ries , Rechenmeister
  • Hans Sachs , Meistersinger
  • Adam Kraft , Bildhauer
  • Lucas Cranach der Ältere, Maler und Graphiker
  • Johann Pachelbel , Komponist
  • Albrecht Dürer, Maler, Graphiker
  • Jean Paul , Schriftsteller
  • Johann Wolfgang Döbereiner , Chemiker
  • Georg Simon Ohm , Physiker
  • Carl von Linde , Ingenieur
  • Werner Heisenberg , Physiker, Nobelpreisträger
  • Lothar von Faber , Industrieller
  • Heinrich von Pierer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Siemens
  • Julius Streicher , Herausgeber, Kriegsverbecher
  • Gustav Schickedanz , Unternehmer
  • Luitpold von Bayern , Bayerischer Regent
  • Johann von Lutz, Bayerischer Ministerratsvorsitzender
  • Josef Müller, Mitbegründer der CSU , legendärer „Ochsensepp“
  • Hanns Seidel, Bayerischer Ministerpräsident
  • Henry Kissinger , Politikwissenschaftler, US -Politiker
  • Hans Ehard, Bayerischer Ministerpräsident
  • Ludwig Erhard, ehemaliger Bundeskanzler und Bundesminister
  • Michael A. Roth , Fußballfunktionär und Unternehmer
  • Günther Beckstein, Innenminister von Bayern
  • Michael Glos, CSU -Politiker, seit 2005 Bundesminister für Wirtschaft und Technologie
  • Dagmar Wöhrl , CSU -Politikerin, Schaupielerin 1973 , Miss Germany 1977
  • Renate Schmidt , SPD -Politikerin, ehedem Vizebundestagspräsidentin und Bundesministerin
  • Thomas Gottschalk , TV-Entertainer
  • Lothar Matthäus , Nationalspieler Fußball
  • Max Morlock , Nationalspieler Fußball
  • Dirk Nowitzki , Basketballspieler

Tourismus in Franken

Altes Rathaus in Bamberg
Altes Rathaus in Bamberg

Siehe auch: Franken (Volk) , Franken (Weinanbaugebiet) , Ostfränkische Dialektgruppe, Mainfränkische Dialekte , Frankenlied , Kärwa (Kirchweih)

Literatur

  • Conrad Scherzer: Franken, Land, Volk, Geschichte und Wirtschaft. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse Drexel, Merkel & Co., 1955, 489 S., IDN: 451342119
  • Martin Bötzinger: Leben und Leiden während des Dreißigjährigen Krieges in Thüringen und Franken, Langensalza ²1997. ISBN 3-929000-39-3
  • Ralf Nestmeyer: Franken. Ein Reisehandbuch, Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2004, ISBN 3-89953-151-5

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Franken (Region) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Franken (Region) verfügbar.

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