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Letzte Änderung für Artikel Franken (Weinbaugebiet): 16.02.2006 17:30

Franken (Weinbaugebiet)

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Das Weinbaugebiet Franken liegt im Nordwesten der Region Franken.

Der weitaus größte Teil der Rebflächen befindet sich im Bezirk Unterfranken, vor allem im Bereich der Täler von Main, Wern und Fränkischer Saale. Nennenswerte Anteile am Weinbaugebiet hat auch Mittelfranken, und zwar an den Hängen des Aischgrundes. Ein ganz kleiner Teil liegt im Regierungsbezirk Oberfranken im Maintal nordwestlich von Bamberg.

Daneben werden auch Weine aus dem Baden-Württembergischen Tauberfranken als Frankenweine im traditionellen Bocksbeutel verkauft. Tauberfranken ist offiziell Teil des Weinbaugebietes Baden .

Auf vielen Bocksbeuteln findet sich der Fränkische Rechen, das inoffizielle fränkische Wappen
Auf vielen Bocksbeuteln findet sich der Fränkische Rechen, das inoffizielle fränkische Wappen

Inhaltsverzeichnis

Weinbaugebiet Franken

Ãœberblick

Der Weinbau in Franken geht bis in das 8. Jahrhundert zurück. Dies belegt eine Schenkungsurkunde von Karl dem Großen aus dem Jahr 777 . Vor allem Klöster bauten damals Reben zur Herstellung von Messwein an. Nachdem die Anbaufläche im Mittelalter zunächst stark (auf 40.000 Hektar) zugenommen hatte, schrumpfte sie im 20. Jahrhundert vorübergehend auf etwas über 2.000 Hektar.

Heute gibt es im Weinbaugebiet Franken etwa 6.000 Hektar Rebflächen; sie erstrecken sich von Bamberg bis Aschaffenburg. Wegen der oft strengen Winter und der Möglichkeit von Spätfrösten beschränkt sich das bewirtschaftete Gebiet auf geschützte Lagen entlang des Mains und an den Hängen des Steigerwalds. Von West nach Ost unterscheidet man drei Gebiete.

Untermain am Mainviereck

Rote Weintrauben am Rande des Fränkischen Rotwein Wanderwegs an einem sonnigen Oktobertag
Rote Weintrauben am Rande des Fränkischen Rotwein Wanderwegs an einem sonnigen Oktobertag
Das Maindreieck aus der Vogelperspektive
Das Maindreieck aus der Vogelperspektive

Am bayerischen Untermain, am westlichen Rand des Mainvierecks, sind die klimatischen und geologischen Bedingungen besonders geeignet für den in Franken seltenen Anbau von Rotwein .

Auf den hier vorhandenen Buntsandsteinböden werden deshalb seit Jahren vor allem Frühburgunder und Spätburgunder von oft hoher Qualität angebaut. Als beste Lage gilt der Centgrafenberg in Bürgstadt. Die dort produzierten Weine können sich mit nationalen und internationalen Burgundern messen. Der Weinführer Gault Millau WeinGuide hat im Jahr 2003 mit Paul Fürst (Weingut Rudolf Fürst, Bürgstadt) zum ersten Mal einen fränkischen Winzer zum Winzer des Jahres gewählt. Die wichtigsten Ortschaften sind Bürgstadt, Großheubach und Klingenberg am Main .

Das fränkische Rotwein-Anbaugebiet zwischen Großwallstadt und Bürgstadt ist seit dem Jahre 1990 durch den rund 55 Kilometer langen Fränkischen Rotwein-Wanderweg touristisch erschlossen.

Maindreieck

An den teilweise steilen Weinbergen des Mains mit ihren Muschelkalkböden werden Silvaner angebaut, die zu den besten der Welt zählen. Weinkritiker behaupten, dass diese Gegend das einzige Gebiet Deutschlands sei, in dem der Silvaner bessere Ergebnisse hervorbringe als der Riesling . Auch Rotweine werden inzwischen angebaut, allerdings ist ihr Anteil noch gering. Bekannt ist vor allem die Lage Würzburger Stein ; deren Wein ist als "Steinwein" schon seit Jahrhunderten bekannt und beliebt. Praktisch in allen Orten am Maindreieck wird Wein angebaut, oft auch von kleineren Weingütern, die zum Teil ebenfalls Weine sehr guter Qualität herstellen. Hier wurde wahrscheinlich auch der erste Silvaner Frankens gepflanzt. In einer Urkunde ist der Verkauf von 25 "Österreicher Fechser", einem Synonym für Silvaner, an einen Bauern in Obereisenheim, damals gehörig zur Grafschaft Castell, belegt. Diese Kaufurkunde vom 10. April 1659 - der älteste schriftliche Nachweis des Silvaners in Franken - liegt im Casteller Archiv.

Wichtige Orte dieses Gebiets sind unter anderem Würzburg, Randersacker, Sommerhausen, Frickenhausen am Main, Sulzfeld am Main, Nordheim, Volkach und Hammelburg (älteste Weinstadt Frankens).

Steigerwald

Speziell im Gebiet der Keuperböden um den Schwanberg werden ebenfalls sehr mineralstoffreiche Weine (vor allem Silvaner) produziert. Die bedeutendsten Ortschaften sind Iphofen (wichtigste Lage : Iphöfer Julius-Echter Berg), Rödelsee (Rödelseer Küchenmeister) und Castell (Casteller Schlossberg). Weitere bekannte Weinbaugemeinden und Weinlagen im oder am Steigerwald sind Abtswind (Abtswinder Altenberg), Oberschwarzach (Handthaler Stollberg), Ippesheim (Ippesheimer Herrschaftsberg) und Zeil am Main (Ziegelangerer Ölschnabel).

Charakteristik des Frankenweins

Infolge der Bodenbeschaffenheit und des milden Klimas am Main entstehen sehr mineralstoffhaltige Weine mit würzigem Geschmack. Der Mineralstoffgehalt der Weine spielt deshalb - anders als in allen anderen Anbaugebieten - bei der Qualitätsprüfung ebenfalls eine Rolle.

Weine aus Franken werden häufig recht trocken ausgebaut und stehen allgemein im Ruf, trocken zu sein. Fränkisch trockene Weine dürfen nur halb soviel Restzucker enthalten wie die Weine anderer Anbaugebiete (vier statt neun Gramm je Liter). Jährlich werden 12.000 bis 14.000 Frankenweine amtlich geprüft, der Anteil der „fränkisch trockenen“ Weine liegt bei 40 %. Viele Weingüter stellen aber neben dem traditionellen „fränkisch trockenen“ Silvaner auch gute „international trockene“ Weine aus Rebsorten wie Riesling , Weißburgunder oder Grauburgunder her.

Traditionell spielt die Lage für den Frankenwein eine ebenso große Rolle wie der Winzer. Da die Lageangaben für Laien außerhalb Frankens aber nur wenig aussagekräftig sind, wurde in letzter Zeit versucht, den Wein auch unter bestimmten Markennamen zu verkaufen. Ein Beispiel hierfür ist der Tilman der Gebietswinzergenossenschaft Franken . Dahinter verbergen sich unterschiedliche Weine und Schaumweine aus unterschiedlichen Lagen, teilweise auch von unterschiedlichen Rebsorten.

Allgemein gilt für Frankenweine, dass sie jung getrunken werden sollten; bei der Alterung verlieren sie nämlich ihre charakteristische Säure.

Rebsorten

Ursprünglich war der Silvaner die wichtigste Rebsorte Frankens und galt als typischer Frankenwein. Um angesichts der klimatischen Schwierigkeiten bessere Erträge zu erreichen, wurden im 20. Jahrhundert große Flächen mit Müller-Thurgau bestockt. Diese Sorte nimmt inzwischen wieder ab, kommt allerdings immer noch am häufigsten vor.

Rotweine spielen nur eine geringe Rolle (etwas mehr als 5 % der Fläche).

Die wichtigsten Rebsorten des Anbaugebiets nach Flächenanteilen (aus „Wein & Küche in Franken“ von Jochen Freihold):

Der Bocksbeutel

Bocksbeutel-Flasche
Bocksbeutel-Flasche

Der Bocksbeutel ist für qualitativ höherwertige Frankenweine die bekannteste und typischste Flaschenform. Der Glaskörper ist flach und bauchig und hat nur einen kurzen Hals. Die Herleitung des Namens ist unklar; möglich ist, dass der Name aufgrund der Flaschenform vom Hodensack des Ziegenbocks hergeleitet wurde.

Seit 1989 ist der Bocksbeutel in der EU geschützt und darf nur noch für fränkische Weine verwendet werden. Eine Ausnahme bildet Tauberfranken im Weinbaugebiet Baden , das ebenfalls Weine in Bocksbeutel abfüllen darf, sowie eine Weinbauregion in Portugal .

Wein und Lebensart

Weinfeste und Heckenwirtschaften

Der Anbau von Wein hat auch die (main-)fränkische Lebensart mitgeprägt. Anders als in vielen anderen deutschen Regionen ist Wein hier ein Volksgetränk. Das kommt nicht zuletzt durch die zahlreichen Weinfeste zum Ausdruck, die in nahezu jedem Weinbauort ein- oder mehrmals im Jahr stattfinden.

Beliebt sind auch die Häcker- oder Heckenwirtschaften (in anderen Anbaubaugebieten Strauß- oder Besenwirtschaft genannt). In diesen dürfen Winzer ihren eigenen Wein sowie kleinere Speisen verkaufen. Im Sommer wird dort Wein ausgeschenkt, im Frühherbst überwiegend frischer Bremser ( Federweißer ).

Fränkische Weinköniginnen

Tradition hat auch die Wahl einer Weinkönigin, die helfen soll, den örtlichen Wein zu vermarkten. Neben zahlreichen lokalen Weinprinzessinnen wird jedes Jahr auch eine Fränkische Weinkönigin gewählt.

Eva Steindorf (23) aus Escherndorf ist die 50. Fränkische Weinkönigin und repräsentiert 2005/2006 den Frankenwein bei nationalen und internationalen Terminen.

Sie ist die Nachfolgerin von Lisa Schmitt aus Großlangheim, die 2004/2005 Repräsentantin des fränkischen Weinlands war (siehe auch den Artikel Deutsche Weinkönigin ).

In den Jahren 2003/2004 wurde die Fränkische Weinkönigin Nicole Then aus Sommerach zur Deutschen Weinkönigin gewählt. Sie war damit seit 1989/1990, als Renate Schäfer aus Volkach-Astheim die Wahl gewann, wieder die erste Vertreterin des deutschen Weins, die aus Franken kam.

Weinorte in Franken mit Lagebezeichnungen

siehe Liste der Weinorte in Franken

Weblinks


Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Franken (Weinbaugebiet) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Franken (Weinbaugebiet) verfügbar.

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