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Letzte Änderung für Artikel Karl Aloys Schenzinger: 30.01.2006 20:44

Karl Aloys Schenzinger

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Karl Aloys Schenzinger (* 28. Mai 1886 in Neu-Ulm, † 4. Juli 1962 in Prien am Chiemsee) war Arzt , Autor von Romanen , Sachbüchern und NSDAP -Propaganda.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schüler und Student

Karl Aloys Schenzinger wurde als Sohn eines Steueruntersuchungsassistenten geboren. In Ravensburg, wo er aufwuchs, besuchte er das Gymnasium und legte das Abitur ab. Danach begann er eine Apothekerlehre , studierte von 1908-1913 Medizin und promovierte zum Dr. med. Im Ersten Weltkrieg stand er als Sanitätsoffizier im Einsatz.

Schriftstellerische Anfänge

Nach dem Krieg zog Schenzinger nach Hannover und widmete sich seinen schriftstellerischen Neigungen. In "Das Kestnerbuch", herausgegeben von Paul Erich Küppers, erschien 1919 in Hannover beim Heinrich Böhme Verlag sein expressionistisches Drama Berggang.

Mit einem Überseedampfer fuhr er 1923 in die USA , ohne zunächst ein Wort Englisch zu sprechen, und schlug sich in mehreren Berufen durch. Schenzinger erwarb eine Filmkamera, gründete die „West Star Film Company“ und wollte damit den großen Filmfirmen Konkurrenz machen, wurde aber bei seinen Plänen vom Pech verfolgt.

Illustriertenromane

Nach seiner Rückkehr nach Europa ließ Schenzinger sich 1925 in Berlin/ Wedding , einem Arbeiterbezirk, als Kassenarzt nieder und widmete sich nebenbei dem Schreiben. Sein erster großer Erfolg wurde 1928 der Abenteuerroman Abitur am Niagara, der von der „Frankfurter Illustrierten“ für ein Honorar von 6000 Reichsmark abgedruckt wurde. Er kündigte daraufhin seinen ungeliebten Arztberuf und begab sich im Auftrag eines Verlages auf Weltreise ( Kanada , USA, Südsee ). Seine Reiseeindrücke fanden in drei Illustriertenromanen ihren Niederschlag.

„Hitlerjunge Quex“

Mit dem Roman Man will uns kündigen (1931) ließ Schenzinger erstmals Sympathien für die NSDAP durchblicken. Baldur von Schirach , der spätere Reichsjugendführer, wurde auf ihn aufmerksam und beauftragte ihn, einen Propagandaroman über die Hitler-Jugend zu verfassen. So entstand der HJ-Roman Der Hitlerjunge Quex, den er nach eigenen Angaben in 14 Tagen fertigstellte. In ihn flossen seine Kenntnisse des Milieus der Berliner Arbeiterschaft und das Schicksal des erstochenen Hitlerjungen Herbert Norkus ein. 1932 wurde Quex zunächst als Fortsetzungsroman im „ Völkischen Beobachter “, dem Zentralorgan der NDSAP, publiziert. Noch im selben Jahr erschien er als Buch und erreichte bis 1945 eine Auflage von einer halben Million verkaufter Exemplare. Sogar die UFA riss sich um den Stoff und verfilmte Hitlerjunge Quex 1933 unter der Regie von Hans Steinhoff und mit Heinrich George in Rolle des Vaters von Quex bzw. Heini Völker.

Zwischen 1932 und 1936 schrieb er weitere Bücher, in denen seine Sympathien für die Ziele der NSDAP deutlich werden.

Naturwissenschaftlich-technische Bücher

Schenzingers Interesse an der Politik hielt nicht lange an. Als nächstes beschäftigten ihn naturwissenschaftliche Themen, die von ihm populärwissenschaftlich aufbereitet wurden und den größten Erfolg in seinem Schriftstellerdasein bilden. Bestseller wurden: Anilin (1936) mit 3 Millionen Exemplaren, Metall (1939), Atom (1950).

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war Schenzinger als Arzt bei der deutschen Luftwaffe in Wien stationiert. In der Donaumetropole lernte er seine um 30 Jahre jüngere Ehefrau kennen, die er 1944 heiratete. Einige Jahre danach kam Sohn Axel auf die Welt.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende wurde Schenzinger im Lager Mauerkirchen in der amerikanischen Zone interniert. Vor der Landauer Spruchkammer wurde er als „ Mitläufer “ eingestuft, da er trotz Sympathien für den Nationalsozialismus nie eingetragenes Mitglied der NSDAP war.

Schenzinger übte erneut seinen Beruf als Arzt aus und praktizierte zunächst an der Heil- und Pflegeanstalt Mainkofen bei Deggendorf. Dort eröffnete er 1950 auch eine eigene Arztpraxis, ohne in dieser Zeit vom Schreiben abzulassen. Ab 1951 lebte er mit seiner Familie in Prien am Chiemsee, wo er im Alter von 76 Jahren starb. In dem Jahrzehnt vor seinem Tod entstanden weitere populärwissenschaftliche Bücher.

Werke

  • 1932 Man will uns kündigen. Berlin: Dom.
  • 1932 Der Hitlerjunge Quex. Berlin u.a.: Zeitgeschichte-Verlag.
  • 1933 Ein Deutscher wandert aus. Berlin: Dom.
  • 1933 Wehe den Wehrlosen! Berlin u.a.: Zeitgeschichte-Verlag.
  • 1933 (Hrsg.) Der erste deutsche Mai. Berlin: Zeitgeschichte-Verlag.
  • 1934 Der Herrgottsbacher Schülermarsch. Berlin: Zeitgeschichte-Verlag.
  • 1936 Der schwarze Ritter. Kriegserlebnisse des Kampffliegers Eduard Ritter von Schleich. Berlin: Zeitgeschichte-Verlag.
  • 1937 Anilin. Berlin: Zeitgeschichte-Verlag.
  • 1939 Metall. Berlin: Andermann.
  • 1941 Neunzehnhundertzweiunddreißig, das unruhige Jahr. Die Geschichte einer deutschen Familie. Berlin: Zeitgeschichte-Verlag.
  • 1950 Atom. München: Andermann.
  • 1951 Schnelldampfer. München u.a.: Andermann.
  • 1953 Bei I.G. Farben. München u.a.: Andermann.
  • 1957 Magie der lebenden Zelle. München u.a.: Andermann.
  • 1957 99 % Wasser. Roman des Unentbehrlichen. Stuttgart: Franckh.
  • 1969 mit Heiner Simon und Anton Zischka : Heinrich Nordhoff. München: Andermann.

Literatur

  • Hans Krah: Literatur und ‚Modernität’. Das Beispiel Karl Aloys Schenzinger. In: Gustav Frank/ Rachel Palfreyman/ Stefan Scherer (Hrsg.): Modern Times? German Literature and Arts Beyond Political Chronologies. Kontinuitäten der Kultur. 1925-1955. Bielefeld: Aisthesis. 2005. ISBN 3-89528-415-7

Weblinks

Wikipedia

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