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Letzte Änderung für Artikel Schlacht von Höchstädt: 04.02.2006 08:46

Schlacht von Höchstädt

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Die Schlacht von Höchstädt (im engl. Battle of Blenheim) ist die erste größere Auseinandersetzung im Spanischen Erbfolgekrieg . Ein alliiertes Heer aus Österreichern und Kaiserlichen unter Befehl von Prinz Eugen von Savoyen sowie der Engländer unter dem Befehl des John Churchill, Duke of Marlborough schlug am 13. August 1704 die Truppen der Franzosen unter dem Befehl von Marschall Tallard und der Bayern unter dem Befehl von Kurfürst Maximilian II. Emanuel. Durch den Sieg wurde ein drohender Marsch der verbündeten franko-bayerischen Armeen auf Wien verhindert.

Die englische Form Battle of Blenheim, dürfte daher rühren, dass die englischen Truppen französische Aufklärer verwendeten. Deren Aussprache des Weilers Blindheim (nahe Höchstädt) führte zur englischen Form Blenheim.

Schlacht von Höchstädt
Konflikt Spanischer Erbfolgekrieg
Datum 13. August 1704
Ort Höchstädt an der Donau
Ergebnis Sieg alliierter Truppen
Kriegsparteien
Alliierte (England/Österreich/Kaiserliche) Frankreich/Bayern
Anführer
John Churchill, 1. Herzog von Marlborough Prinz Eugen von Savoyen Kurfürst Maximilian II. Emanuel Camille d'Hostun, comte de Tallard (Frankreich)
Truppenstärke
52.000 56.000
Gefallene
12.000 13.000

Inhaltsverzeichnis

Ausgangslage

Im Jahr 1700 war mit König Karl II. der letzte Habsburger auf dem spanischen Thron gestorben. Aufgrund einer testamentarischen Verfügung erhob Frankreich Thronansprüche. König Ludwig XIV. rief seinen Enkel Philipp von Anjou zum spanischen König aus und bestätigte zugleich dessen Anspruch auf die französische Thronfolge.

Es drohte eine Machtverschiebung in Europa zu Gunsten der Großmacht Frankreich . Auf Initiative Englands fanden sich in der Großen Haager Allianz die Gegner ( England , Österreich , Holland und verschiedene deutsche Reichsstände) zusammen. Der bayerische Kurfürst schlug sich in der Hoffnung auf die Königswürde und Gebietserweiterungen auf Frankreichs Seite.

1702 okkupierten bayerische Soldaten Ulm mit seiner strategisch bedeutsamen Festung, ferner die Städte Memmingen, Lauingen , Dillingen an der Donau, Neuburg an der Donau und Regensburg. Deswegen wurde postwendend am 30. September 1702 gegen Bayern, Köln und Frankreich der Reichskrieg erklärt.

Eine französisch-bayerische Armee besiegte am 20. September 1703 östlich von Höchstädt an der Donau etwa 17.000 Soldaten der herangerückten kaiserlichen Truppen unter dem Befehl des Generalfeldmarschalls Graf Styrum .

Unter Missachtung der von der Reichsstadt zuvor erklärten Neutralität im Konfliktfalle drangen kaiserliche Truppen in Augsburg ein. Bayern und Franzosen rückten an. Die Kanonade der Stadt durch die kaiserlichen Truppen dauerte vom 7. bis 15. Dezember. Einen Tag später zogen sich die Kaiserlichen zurück. Frankreichs Marschall Marsin und 11.500 Franzosen quartierten sich in Augsburg ein. Sein Heeresteil verließ die Stadt Ende Juni 1704 und wandte sich nach Donauwörth.

Im selben Jahr wurden von den Engländern und Österreichern die beiden besten Feldherren in ihren Reihen mit der militärischen Problemlösung beauftragt: Der Herzog von Marlborough und Prinz Eugen von Savoyen .

Erste Schlacht von Höchstädt (20. September 1703)

Unter Marschall Villiars und Maximilian II. Emanuel errangen französische und bayerische Truppen einen überzeugenden Sieg über ein Aufgebot Österreichs und des Reiches unter Graf Styrum . Lediglich der Widerstand preußischer Einheiten unter Leopold I. (Anhalt-Dessau) verhinderten die völlige Auflösung der österreichischen und Reichsverbände.

Zweite Schlacht von Höchstädt (13. August 1704)

Schlachtverlauf (Vorphase)

His Grace the Duke of Marlborough, Porträt von Sir Godfrey Kneller, um 1705
His Grace the Duke of Marlborough, Porträt von Sir Godfrey Kneller , um 1705

Bild:Kärtchen zur Schlacht bei Höchstädt (13.08.1704).jpg Marlborough musste seine englisch-holländischen Truppen aus den Niederlanden nach Süddeutschland heranführen. Er ging das Wagnis ein, an der Spitze seiner Kampftruppen rheinaufwärts zu marschieren, doch seinen Tross mainaufwärts über Bamberg und Nürnberg in den Raum Nördlingen zu schicken. Mit Prinz Eugen besprach er am 12. und 13. Juni in Großheppach (bei Stuttgart) das weitere Vorgehen. Der österreichische Feldherr sollte mehrere in Süddeutschland agierende kaiserliche Truppenteile mit seinen eigenen fünf Regimentern vereinen und dann zu Marlboroughs Heer stoßen.

Die Reichsarmee (badische, hessische, hannoveranerische,sächsische und preußische Einheiten) mit Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (genannt Türkenlouis) zusammen mit den verbündeten englisch-holländischen Truppen unter Marlboroughs Oberbefehl langte am 2. Juli vor Donauwörth an. Die Stadt und der nördlich gelegene und ebenfalls befestigte Schellenberg waren von französischen und hauptsächlich bayerischen Truppen unter Johann Baptist von Arco besetzt. Eine verbindende Befestigungslinie zwischen beiden Stützpunkten war jedoch noch im Bau. Marlborough ließ trotz Gegenrede Ludwig Wilhelms von Baden, der für eine Rast plädiert, die britischen und niederländischen Einheiten aus dem Marsch heraus angreifen. Nach dem dritten Anlauf war das Gefecht am Schellenberg für ihn gewonnen. Die Bayern und Franzosen verlassen eilig Donauwörth. Kurfürst Maximilian II. Emanuel zog sich mit seinen verbliebenen Heereseinheiten nach Augsburg zurück.

Das unter Prinz Eugens Befehl stehende Heer, bestehend aus Österreichern, Schwaben, Westerwäldern, Hannoveranern, Preußen und Dänen, hatte sich am 21. Juli gesammelt und brach zur Donau hin auf. Es traf, etwa 18.000 Mann stark, am 6. August im Raum Höchstädt ein.

Unterdessen war der französische Marschall Camille d'Hostun, comte de Tallard, mit seinen Eliteeinheiten über den Schwarzwald nahe bei der Festungsstadt Ulm angekommen. Der Kurfürst hörte in Augsburg davon und wollte sich den frischen Kräften anschließen. Er überquerte mit seinen Soldaten die Donau zwischen Lauingen und Dillingen. Am 7. August vereinigten sich beide Truppen im Donauried.

Schlachtverlauf (Hauptphase)

Marschall Tallard, der vom Herannahen des Prinz-Eugen-Heeres erfahren hat, wollte dieses am 11. August bei Höchstädt stellen und ausschalten. Aus riesigen, im Osten von Pferden aufgewirbelten Staubwolken musste er jedoch beim Anmarsch schließen, dass auch der Allianz eine Verstärkung geglückt sein musste. Er ließ am Nebelbach lagern und verzichtete im Glauben, die Gegenseite rücke ab, auf nähere Aufklärung.

Am 13. August entschied sich Marlborough für einen im Donautal aufwärts geführten Angriff auf breiter Front. Die Franzosen hatten ihre Infanterie in den Dörfern Blindheim und Oberglauheim konzentriert, der Kurfürst seine im Dorf Lutzingen. Die dazwischen liegende Fläche sollte die franko-bayerische Kavallerie halten. Tallard vertraute außerdem auf versumpftes Gelände rund um den Nebelbach, das einen Angreifer abschrecken sollte.

Bei den englisch-kaiserlichen Truppen befehligte Prinz Eugen den rechten Flügel, Marlborough kommandierte die Mitte beim Angriff. Es war ein heißer Sommertag, als die Hauptschlacht um 12.30 Uhr begann. Die Verteidiger hielten mit Abwehrfeuer die Dörfer, bei Oberglauheim gingen die Franzosen sogar zum Gegenangriff über, den jedoch Marlborough mit seinen Einheiten abwendete. Bis etwa 15 Uhr wogte der Kampf hin und her. Dann erzwang die Hitze eine Verschnaufpause. Franzosen und Bayern hatten leichte Vorteile errungen.

Marlborough nahm die Kampfhandlungen um 16 Uhr wieder auf. Durch fünf gebaute Übergänge über den Nebelbach und das Sumpfgelände gelang es ihm, Kavallerie auf dem Kampfplatz südlich Oberglauheim einzusetzen. Das brachte die Wende. Nach drei Attacken flüchteten die Franzosen aus diesem Abschnitt. Die bayerischen Truppen stellten nach dieser Beobachtung den Kampf ein und räumen Lutzingen.

Die Blindheim (engl. Blenheim) verteidigenden Franzosen waren eingeschlossen. Marschall Tallard wurde beim Versuch, sich aus dem Ort zu befreien, gefangengenommen. Tallards Sohn fiel wenige Stunden zuvor. Ein Generalleutnant verweigerte zunächst die Kapitulation der etwa 15.000 festsitzenden Franzosen. Zwei Stunden später waren er und seine Mannen von Marlboroughs Truppen besiegt. Gegen 20 Uhr war die gesamte Bataille von Höchstädt und Blindheim geschlagen.

Beute

Erbeutet wurden von den Alliierten:

  • Etwa 12.000 Gefangene
  • fast die gesamte Artillerie sowie der Fuhrpark der Bayern und Franzosen

Folgen

Der Sieg stärkte die Motivation auf alliierter Seite zu weiteren Waffengängen. Die Franzosen hatten ihren damals verbreiteten Nimbus der Unbesiegbarkeit ihrer Armee eingebüßt. Frankreich musste sich hinter die Rhein-Linie zurückziehen.

Der Literaturnobelpreisträger und englische Premierminister Winston Churchill , ein Nachfahre des Herzog von Marlborough, schrieb über diese Schlacht in seinem dritten Band über die englische Geschichte:

Der Sieg von Höchstädt-Blenheim hatte die französischen und bayerischen Armeen an der Donau nahezu vernichtet. Mehr als 40.000 Mann waren getötet, verwundet, gefangen oder versprengt worden. Der Rest zog sich durch den Schwarzwald an den Oberrhein zurück. Ein Drittel beider Armeen lag auf der Walstatt. Dreizehntausend unverwundete Gefangene einschließlich der berühmtesten Regimenter Frankreichs verbrachten die Nacht des 13. im Gewahrsam der britischen Infanterie. ... Ganz Europa erschauerte vor diesem unglaublichen Geschehen. Ludwig XIV. konnte es nicht fassen, dass seine beste Armee nicht nur geschlagen, sondern auch vernichtet war. Von diesem Augenblick an dachte er nicht mehr an Eroberung, sondern nur noch an einen ehrenvollen Abgang aus dem Krieg, den er heraufbeschworen hatte. Die ganze Macht der Großen Allianz war neu erstanden und konsolidiert. Der Schrecken vor den französischen Waffen, der eine Generation lang auf Europa gelastet hatte, war gebrochen. Marlborough stand, sogar noch über seinem Kameraden, dem großen Eugen, als der erste Soldat seines Zeitalters da. Und da er gleichzeitig die gesamte Diplomatie und das Tun und Trachten der Allianz lenkte, wurde dieser englische General für eine Weile der eigentliche Führer des großen Bündnisses der Nationen, die sich gegen Ludwig XIV. zusammengeschlossen hatten. Mit Marlborough erreichte England den Gipfel seiner Macht, und die Inselbewohner, die seit Crécy und Azincourt , vierhundert Jahre zuvor, keinen solchen Triumph mehr gekannt hatten, gaben sich ihrer Freude hin.

Bayern wurde von Österreich besetzt. Der bayerische Kurfürst Maximilian II. Emanuel ging ins Exil.

Blenheim Palace - Königliches Geschenk der dankbaren britischen Nation an den Herzog von Marlborough
Blenheim Palace - Königliches Geschenk der dankbaren britischen Nation an den Herzog von Marlborough

Prinz Eugen und der Herzog von Marlborough feierten 1706 bei Ramillies und Turin weitere Triumphe auf dem Schlachtfeld über die Franzosen, die Schlacht von Malplaquet ( 1709 ) endete ohne eindeutigen Sieger. Erst der Frieden von Utrecht ( 1713 ) und der Frieden von Rastatt sowie den Frieden von Baden ( 1714 ) beendeten den blutig geführten Streit um die spanische Erbfolge und das Mächtegleichgewicht in Europa.

Literatur

  • Winston Churchill; Geschichte, Band III - Das Zeitalter der Revolutionen, Scherz & Coverts Verlag, Stuttgart 1957

Weblinks

Siehe auch: Liste von Kriegen , Liste von Schlachten , Liste der Schlachten von weltgeschichtlicher Bedeutung

Wikipedia

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