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Letzte Änderung für Artikel Anton Graf von Arco auf Valley: 16.02.2006 19:58

Anton Graf von Arco auf Valley

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Anton Graf von Arco auf Valley (* 5. Februar 1897 in Sankt Martin im Innkreis; † 29. Juni 1945 in Salzburg) spielte als völkisch - nationalistisch motivierter Mörder von Kurt Eisner († 21. Februar 1919 ) eine mit auslösende Rolle bei den Ereignissen, die keine zwei Monate später zur Bildung der revolutionär - sozialistischen Münchner Räterepublik führten.

Historischer Hintergrund

Der damals beurlaubte Leutnant des bayerischen Leibregiments und Jurastudent Anton Graf von Arco auf Valley erschoss am 21. Februar 1919 in München auf offener Straße den ersten Ministerpräsidenten des republikanischen Bayern, Kurt Eisner, einen pazifistischen und sozialistischen Politiker der USPD . Dieser war zum Zeitpunkt seiner Ermordung auf dem Weg in den bayerischen Landtag, um dort nach der verlorenen Landtagswahl seinen Rücktritt anzubieten.

Unmittelbar nach seinem Attentat wurde Arco durch Schüsse von Eisner-Anhängern lebensgefährlich verletzt, überlebte aber durch die Operation von Professor Sauerbruch in der Chirurgischen Universitätsklinik Münchens.

Arco hatte Kontakte zur rechtsradikalen Thule-Gesellschaft , einer Keimzelle der NSDAP . Andere Verbindungen, die ihm zugeschrieben wurden, bezogen sich auf die konservativ - monarchistischen Kreise, die den am 7. November 1918 zu Beginn der Novemberrevolution gestürzten Wittelsbachern , namentlich dem abgesetzten letzten bayerischen König Ludwig III., wieder zur Regentschaft verhelfen wollten.

Nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik durch Reichswehr und rechtsextreme Freikorpsverbände Anfang Mai 1919 wurde Graf Arco, als er wieder prozessfähig war, wegen des Attentats an Eisner im Januar 1920 des Mordes angeklagt, und am 16. Januar zunächst zum Tode verurteilt. In der Urteilsbegründung des Richters Georg Neithardt , einem Vertreter der auch nach der Novemberrevolution noch monarchistisch und gegen die Revolution ausgerichteten Justiz, hieß es, dass seine Tat nicht niederer Gesinnung, sondern glühender Liebe zum Vaterland entsprungen sei. Diese Würdigung der Mordmotive führte schon am darauffolgenden Tag zur Begnadigung Arcos durch die bayerische Landesregierung. Das Urteil wurde umgewandelt in Festungshaft unter Beibehaltung der bürgerlichen Ehrenrechte. Arco saß seine Strafe von Januar 1920 bis Mai 1924 in Landsberg am Lech ab, bevor er vorzeitig auf Bewährung entlassen -, und 1927 endgültig amnestiert wurde.

In der auch durch antisemitische Hetze gegen Eisner (der einer jüdischen Familie entstammte) aufgeheizten Atmosphäre Münchens wurden die Hintermänner des Attentates durch die oberflächliche Verhandlungsführung des Richters Neithardt nicht aufgedeckt. Graf Arco, der selbst jüdischer Herkunft war (seine Mutter stammte aus der rheinischen jüdischen Bankiersfamilie Oppenheim), wurde demnach als Einzeltäter verurteilt, obwohl im Verhandlungsprotokoll Mitwisserschaft z.B. von Offizierskreisen festgestellt wurde.

Graf Arco spielte nach den Ereignissen bei den unruhigen Anfängen der Weimarer Republik keine weitere aktive Rolle mehr in der öffentlichen Wahrnehmung. In der Zeit des Nationalsozialismus galt er für die herrschende NSDAP unter Adolf Hitler wegen seiner gegen die Linke gerichteten Tat als Held der „Bewegung“.

Wikipedia

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