Landkreis Reutlingen
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk : | Tübingen |
Region : | Neckar-Alb |
Verwaltungssitz : | Reutlingen |
Fläche : | 1.094,14 km² |
Einwohner : | 281.742 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 258 Einw. je km² |
Kfz-Kennzeichen : | RT |
Kreisschlüssel : | 08 4 15 |
Kreisgliederung: | 26 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Bismarckstr. 47 72764 Reutlingen |
Website : | www.kreis-reutlingen.de |
E-Mail-Adresse: | post@kreis-reutlingen.de |
Politik | |
Landrat : | Thomas Reumann (parteilos) |
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Der Landkreis Reutlingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Tübingen und dem Zollernalbkreis die Region Neckar-Alb, deren größter Landkreis er ist, und gehört zum Regierungsbezirk Tübingen. Der Landkreis Reutlingen grenzt im Norden an den Landkreis Esslingen, im Nordosten an den Landkreis Göppingen, im Osten an den Alb-Donau-Kreis, im Süden an den Landkreis Biberach und an den Landkreis Sigmaringen, im Südwesten an den Zollernalbkreis, im Westen an den Landkreis Tübingen und im Nordwesten an den Landkreis Böblingen.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Der Landkreis Reutlingen hat Anteil an der Schwäbischen Alb und am Albvorland. Im Südosten reicht das Kreisgebiet fast bis an die Donau.
Geschichte
Der Landkreis Reutlingen geht zurück auf das alte gleichnamige württembergische Oberamt , das nach dem Übergang der ehemals freien Reichsstadt Reutlingen an Württemberg 1802 errichtet wurde. Schon vorher bestanden im heutigen Kreisgebiet die württembergischen Ämter Urach , Münsingen und Pfullingen , wobei Pfullingen bereits 1818 aufgelöst wurde. Die verbleibenden drei Oberämter wurden im Laufe der Geschichte mehrmals verändert. Ab 1810 gehörten sie zur Landvogtei auf der Alb, ab 1818 zum Schwarzwaldkreis (Reutlingen und Urach) bzw. Donaukreis (Münsingen). 1924 wurden beide Kreise aufgelöst und 1934 wurden die drei Oberämter in Landkreise umbenannt. 1938 wurde der Landkreis Urach aufgehoben und sein Gebiet auf die Kreise Reutlingen und Münsingen aufgeteilt. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Reutlingen auf seinen heutigen Umfang vergrößert, indem er die meisten Gemeinden des aufgelösten Landkreises Münsingen (die anderen kamen zum Alb-Donau-Kreis) und einige Gemeinden der Kreise Tübingen, Saulgau, Sigmaringen und Nürtingen hinzugewann. Im Gegenzug musste er 2 Gemeinden an andere Landkreise abgeben. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Reutlingen noch 26 Gemeinden und den gemeindefreien Gutsbezirk Münsingen. Unter den 26 Gemeinden befinden sich 7 Städte und hiervon wiederum 2 " Große Kreisstädte " (Metzingen und Reutlingen). Größte Stadt des Kreises und jüngste Großstadt von Baden-Württemberg ist Reutlingen, kleinste Gemeinde (ohne Gutsbezirk Münsingen) ist Mehrstetten.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
Jahr Einwohnerzahlen 31. Dezember 1973 236.383 31. Dezember 1975 234.648 31. Dezember 1980 237.679 31. Dezember 1985 240.939 27. Mai 1987 ¹ 244.246 Jahr Einwohnerzahlen 31. Dezember 1990 258.927 31. Dezember 1995 272.057 31. Dezember 2000 277.995 30. Juni 2005 281.742 Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet. Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Dieser ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht . Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Landräte des früheren Landkreises Münsingen (1945-1972)
- 1945 - 1946 : Richard Alber (kommissarisch)
- 1946 : Willy Ritter
- 1946 - 1952 : Hans Ritter
- 1952 - 1968 : Erwin Schwenk
- 1968 - 1972 : Manfred Oechsle
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Reutlingen ab 1807 :
- 1807 - 1810 : Johann Jakob Gunzenhauser
- 1810 - 1819 : Johann Gottlob Veiel
- 1819 - 1822 : Friedrich Günzler (Amtsverweser)
- 1822 - 1826 : Carl Christian Friedrich Weckherlin
- 1826 - 1848 : Jakob Ludwig Friedrich Stängel
- 1848 - 1851 : Johann Jakob Wolfer
- 1851 - 1860 : Johann Conrad Sigmundt
- 1860 - 1866 : Karl Hermann Hörner
- 1866 - 1872 : Gottlob Friedrich Bernhard Schippert
- 1872 - 1882 : Friedrich Ludwig Ernst Neudörffer
- 1882 - 1885 : Karl Friedrich Strobel
- 1885 - 1897 : Gottlob Immanuel Kauffmann
- 1897 - 1918 : Friedrich Zorer
- 1919 - 1931 : Adolf Kommerell
- 1931 - 1936 : Robert Barth
- 1937 - 1945 : Max Knöpfler
- 1945 - 1947 : Oskar Kalbfell (kommissarisch)
- 1947 - 1963 : Hans Kern
- 1964 - 1985 : Gerhard Müller
- 1985 - 2005 : Dr. Edgar Wais (parteilos)
- 2005 - 2006 : Thomas Reumann (parteilos)
Wappen
Das Wappen des Landkreises Reutlingen zeigt in Grün zwei goldene Schrägbalken, die außen jeweils von zwei kleinen sechsstrahligen goldenen Sternen begleitet sind; zwischen den Schrägbalken drei größere sechsstrahlige goldene Sterne. Das Wappen wurde am 26. August 1980 vom Regierungspräsidium Tübingen verliehen. Die Kreisflagge in den Farben gelb-grün wurde am 27. Oktober 1988 verliehen.
Der frühere Landkreis Reutlingen hatte kein Wappen. Er verwendete in seinen Siegeln ab 1939 lediglich die drei württembergischen Hirschstangen.
Das heutige Kreiswappen ist die Nachbildung des vom Kloster Zwiefalten den Grafen von Achalm zugeschriebenen Wappens. Dieses Wappen trat später als Stifterwappen des Klosters Zwiefalten in Erscheinung. Die Grafen von Achalm hatten bis ins 11. Jahrhundert große Besitzungen im heutigen Kreisgebiet. Das Kloster Zwiefalten liegt im südöstlichen Kreisgebiet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Das Kreisgebiet wird von keiner Bundesautobahn berührt. Daher wird es nur durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 28 Tübingen - Ulm und die B 312 Reutlingen - Biberach an der Riß.
Die Eisenbahnlinie Tübingen - Stuttgart führt durch das nördliche Kreisgebiet. Daneben existiert die Ermstalbahn von Metzingen bis Bad Urach, sowie die Hohenzollerische Landesbahn im südlichen Kreisgebiet.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet.
Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Reutlingen ist Träger folgender Beruflicher Schulen : Ferdinand-von-Steinbeis-Schule (Gewerbliche Schule I) Reutlingen, Kerschensteinerschule (Gewerbliche Schule II) Reutlingen, Theodor-Heuss-Schule (Kaufmännische Schule) Reutlingen, Laura-Schradin-Schule (Hauswirtschaftlich-pflegerische und sozialpädagogische Schule) Reutlingen, Gewerbliche Schule Metzingen, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule Bad Urach und Berufliche Schule (Gewerbliche, Kaufmännische, Hauswirtschaftlich-sozialpädagogische und Agrarwirtschaftliche Schule) Münsingen ferner der Sonderschule Karl-Georg-Haldenwang-Schule für Geistigbehinderte Münsingen.
Der Landkreis Reutlingen ist Gesellschafter der Kreiskliniken Reutlingen GmbH. Diese Gesellschaft ist Träger der Kliniken in Reutlingen, Bad Urach und Münsingen.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 30. Juni 2005)
Städte
- Bad Urach (12.807)
- Hayingen (2.211)
- Metzingen (21.889)
- Münsingen (14.497)
- Pfullingen (18.268)
- Reutlingen (112.099)
- Trochtelfingen (6.598)
Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Engstingen mit der Gemeinde Hohenstein
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Metzingen mit den Gemeinden Grafenberg und Riedrich
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Münsingen mit den Gemeinden Gomadingen und Mehrstetten
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Pliezhausen mit der Gemeinde Walddorfhäslach
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bad Urach mit den Gemeinden Grabenstetten, Hülben und Römerstein
- Gemeindeverwaltungsverband "Zwiefalten-Hayingen" mit Sitz in Zwiefalten; Mitgliedsgemeinden: Stadt Hayingen sowie Gemeinden Pfronstetten und Zwiefalten
Gemeinden
- Dettingen an der Erms (9.221)
- Engstingen (5.498)
- Eningen unter Achalm (10.890)
- Gomadingen (2.195)
- Grabenstetten (1.571)
- Grafenberg (2.660)
- Hohenstein (3.768)
- Hülben (2.887)
- Lichtenstein (9.339)
- Mehrstetten (1.434)
- Pfronstetten (1.562)
- Pliezhausen (9.513)
- Riederich (4.362)
- Römerstein (3.924)
- Sonnenbühl (7.076)
- St. Johann (5.260)
- Walddorfhäslach (4.775)
- Wannweil (5.067)
- Zwiefalten (2.122)
- Gutsbezirk Münsingen ( gemeindefreies Gebiet ) (249)
Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Reutlingen seit 1938 insgesamt 37 Gemeinden , darunter 4 Städte . Zum Kreisgebiet gehörte nebem dem eigentlichen Hauptgebiet eine aus den drei Gemeinden Bronnen, Hausen an der Lauchert und Mägerkingen bestehenden Exklave im Süden. Zwischen beiden Teilen lagen Gemeinden der Landkreise Hechingen und Sigmaringen.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform . Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Reutlingen machten am 1. Januar 1971 die Gemeinden Bronnweiler, Gönningen, Oferdingen und Reicheneck, die in die Stadt Reutlingen eingegliedert wurden. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Die verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Reutlingen gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Reutlingen auf, lediglich Gomaringen kam zum Landkreis Tübingen. Am 1. Januar 1975 wechselte jedoch noch die Gemeinde Bronnen in den Landkreis Sigmaringen, weil sie in die Stadt Gammertingen eingegliedert wurde.
Größte Gemeinde des alten Landkreises Reutlingen war die Kreisstadt Reutlingen, die seit 1. April 1956 Große Kreisstadt war, kleinste Gemeinde war Ohnastetten.
Der alte Landkreis Reutlingen umfasste zuletzt eine Fläche von 442 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 189.570 Einwohner.
Die Gemeinden des alten Landkreises Reutlingen vor der Gemeindereform. Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Reutlingen, lediglich Gomaringen gehört zum Landkreis Tübingen und Bronnen zum Landkreis Sigmaringen.
frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohnerzahl
am 6. Juni 1961Altenburg Reutlingen 670 Bleichstetten St. Johann 422 Bronnen Gammertingen 568 Bronnweiler Reutlingen 613 Degerschlacht Reutlingen 819 Dettingen an der Erms Dettingen an der Erms 5.993 Eningen unter Achalm Eningen unter Achalm 7.515 Erpfingen Sonnenbühl 915 Genkingen Sonnenbühl 1.222 Glems Metzingen 730 Gönningen Reutlingen 2.531 Gomaringen Gomaringen 4.391 Grabenstetten Grabenstetten 1.113 Großengstingen Engstingen 2.403 Hausen an der Lauchert Trochtelfingen 248 Holzelfingen Lichtenstein 781 Honau Lichtenstein 1.205 Hülben Hülben 2.545 Kleinengstingen Engstingen 784 Mägerkingen Trochtelfingen 748 Metzingen, Stadt Metzingen 11.819 Mittelstadt Reutlingen 1.977 Neuhausen an der Erms Metzingen 3.096 Oferdingen Reutlingen 710 Ohnastetten St. Johann 242 Pfullingen, Stadt Pfullingen 13.593 Reicheneck Reutlingen 253 Reutlingen, Große Kreisstadt Reutlingen 67.412 Riederich Riederich 1.897 Rommelsbach Reutlingen 1.643 Sickenhausen Reutlingen 823 Undingen Sonnenbühl 1.246 Unterhausen Lichtenstein 4.896 Urach, Stadt Bad Urach 8.556 Wannweil Wannweil 3.579 Willmandingen Sonnenbühl 718 Würtingen St. Johann 1.096 Literatur
Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart, 1978. ISBN 3-17-004807-4
Weblinks
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