Landkreis Münsingen
Basisdaten | |
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Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk : | Südwürttemberg-Hohenzollern |
Verwaltungssitz : | Münsingen |
Fläche : | 703 km² |
Einwohner : | 42.500 (27. Mai 1970) |
Bevölkerungsdichte : | 60 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen : | MÜN |
Kreisgliederung: | 58 Gemeinden darunter 3 Städte sowie 1 Gutsbezirk |
Karte | |
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Der Landkreis Münsingen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Der Landkreis Münsingen lag im Südosten Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Nürtingen, Göppingen, Ulm, Ehingen, Saulgau, Sigmaringen und Reutlingen.
Geografisch hatte er Anteil an der Schwäbischen Alb und dessen Vorland. Kreisstadt Münsingen lag etwa in der Mitte des Kreises.
Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Münsingen gehörte schon vor 1800 überwiegend zum Herzogtum Württemberg sowie zum Kloster Zwiefalten. Daher gab das auch vor 1800 bereits das Oberamt Münsingen, das im Laufe seiner Geschichte mehrmals verändert wurde. Daneben gab es ab 1802 ein Oberamt Zwiefalten, das jedoch 1810 aufgelöst wurde. Der überwiegende Teil kam zum Oberamt Münsingen, das dann zur Landvogtei auf der Alb und ab 1818 zum Donaukreis gehörte. 1924 wurde der Donaukreis aufgelöst und 1934 wurde das Oberamt Münsingen in Kreis Münsingen umbenannt. 1938 wurde der benachbarte Kreis Urach aufgelöst. Dadurch vergrößerte sich der Kreis Münsingen um einige Gemeinden des frühren Oberamts Urach . 1945 kam der Landkreis Münsingen zum neugebildeten Land Württemberg-Hohenzollern, das 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Von da an gehörte er zum Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern.
Durch die Gemeindereform der 1970er Jahre veränderte sich das Kreisgebiet in mehreren Fällen. Am 1. September 1971 wurden die Gemeinden Sirchingen und Wittlingen in die Stadt Urach (heute Bad Urach) eingegliedert und kamen dadurch zum Landkreis Reutlingen. Am 1. März 1972 wurde die Gemeinde Justingen und am 1. April 1972 die Gemeinden Hütten und Justingen in die Stadt Schelklingen eingegliedert und kamen dadurch zum Landkreis Ehingen.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Münsingen aufgelöst. Der überwiegende Teil kam zum vergrößerten Landkreis Reutlingen, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Münsingen wurde. Einige Gemeinden im Osten des Kreisgebiets wurden Teil des neu gebildeten Alb-Donau-Kreises.
Politik
Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Münsingen 1807 - 1972 :
- 1807 - 1809 : Ludwig Ferdinand Dapp
- 1809 - 1818 : Ludwig Heinrich Abel
- 1818 - 1819 : Carl Heinrich Wilhelm Erhardt (Amtsverweser)
- 1819 - 1826 : Friedrich Hoyer
- 1826 - 1835 : Philip Friedrich Schaufelin
- 1835 - 1836 : Maximilian Haßlacher (Amtsverweser)
- 1836 - 1842 : Johann Jacob Mann
- 1842 - 1848 : Gustav Friedrich Scholl
- 1849 : Georg Emil Majer
- 1850 - 1852 : Heinrich Idler
- 1853 - 1869 : Georg Christian Haug
- 1869 - 1877 : Ernst Mühlschlegel
- 1877 - 1888 : Max Theodor Fischer
- 1888 - 1893 : Heinrich Otto Widmann
- 1893 - 1902 : Hugo Rau
- 1902 - 1910 : Maximilian Binder
- 1910 - 1919 : Karl Weber
- 1919 - 1922 : Franz Paradeis
- 1922 - 1929 : Otto Barth
- 1929 - 1938 : Georg Eisenlohr
- 1938 - 1944 : Richard Alber
- 1944 - 1945 : Georg Eisenlohr (Amtsverweser)
- 1945 - 1946 : Richard Alber (kommissarisch)
- 1946 : Willy Ritter (kommissarisch)
- 1946 - 1952 : Hans Ritter
- 1952 - 1968 : Erwin Schwenk
- 1968 - 1972 : Manfred Oechsle
Wappen
Der Landkreis Münsingen bzw. das Oberamt Münsingen hatte kein eigenes Wappen. In den Dienstsiegeln wurden lediglich die württembergischen Hirschstangen geführt. Doch wurde dies 1930 vom württembergischen Innenministerium nicht mehr gestattet. Daraufhin beantragte der Bezirksrat Münsingen bei der Stadt, das Stadtwappen Münsingens auch in den Siegeln der Amtskörperschaft führen zu können. Der Gemeinderat stimmte dem zu und so kam es auch in der Folgezeit zu keinem eigenen Wappen für den Landkreis Münsingen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn . Daher wurde er nur durch die Bundesstraßen B 312 und B 465 sowie durch mehrere Landes- und Kreisstraßen erschlossen.
Städte und Gemeinden
Zum Landkreis Münsingen gehörten ab 1938 zunächst 3 Städte und 55 Gemeinden. 1942 wurde der Gutsbezirk Münsingen als gemeindefreies Gebiet gegründet. Das Gebiet war damals bereits bewohnt. In ihm ging unter anderem die 1938 aufgelöste Gemeinde Gruorn auf.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform . Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Münsingen machten am 1. Juli 1971 die Gemeinden Auingen, Böttingen und Dottingen, die in die Stadt Münsingen (Württemberg) eingegliedert wurden. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Münsingen schließlich 1973 aufgelöst wurde.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Stadt Laichingen, kleinste Gemeinde war Bichishausen.
Die Gemeinden des Landkreises Münsingen vor der Gemeindereform.
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Kategorie : Ehemaliger Landkreis in Baden-Württemberg
Wikipedia
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