Stadtbahn Stuttgart
Die Stadtbahn Stuttgart ist seit 1985 Teil des Schienenschnellverkehrs in Stuttgart. Die Stadtbahn hat die Straßenbahn in Stuttgart nahezu vollständig ersetzt. Betreiber ist die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB).
Das Netz der Stadtbahn Stuttgart umfasst 2005 192 km Linienlänge und 115 km Streckenlänge. Neben Stuttgart verkehren einige Stadtbahnlinien auch in den Nachbarstädten Fellbach, Gerlingen, Leinfelden-Echterdingen, Ostfildern und Remseck am Neckar.
Inhaltsverzeichnis |
Linien
Linien, die nur zu bestimmten Veranstaltungen verkehren, sind kursiv gesetzt. Endhaltestellen in Klammern werden nur Montag bis Freitag in der Hauptverkehrszeit angefahren.
Linie | Stadtbahnstrecke (Spurweite 1435 mm) |
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U1 | Fellbach – Bad Cannstatt – Charlottenplatz – Heslach – Vaihingen |
U2 | Hölderlinplatz – Charlottenplatz – Bad Cannstatt – Neugereut |
U3 | Plieningen – Möhringen – Vaihingen |
U4 | Botnang – Charlottenplatz – Untertürkheim |
U5 | Mönchfeld – Zuffenhausen – Hauptbahnhof – Degerloch – Möhringen – Leinfelden Jeder zweite Zug endet bereits am Möhringer Bahnhof bzw. an Werktagen außerhalb der Hauptverkehrszeit (8.30 Uhr bis 15.30 Uhr) an der Haltestelle Degerloch Albstraße. |
U6 | Gerlingen – Weilimdorf – Feuerbach – Hauptbahnhof – Degerloch – Möhringen (– Vaihingen) |
U7 | Killesberg Messe – Hauptbahnhof – Ruhbank (Fernsehturm) – Ostfildern-Nellingen |
U8 | Vaihingen – Möhringen – Degerloch – Ostfildern-Nellingen nur werktags von 05.30 Uhr bis 19.30 Uhr im 20-Minuten-Takt Ein- und Ausrücker der Linie U7 werden zwischen Möhringen (Betriebshof) und Ostfildern als U8 geführt |
U9 | Hedelfingen – Hauptbahnhof – Vogelsang (– Botnang ) in den Schulferien und außerhalb der Hauptverkehrszeit nur zwischen Hedelfingen und Vogelsang |
U11 | Hauptbahnhof – Cannstatter Wasen / Daimler-Stadion / Schleyer-Halle nur bei Volksfesten, Sportveranstaltungen oder Konzerten |
U13 | (Giebel –) Feuerbach Pfostenwäldle – Pragsattel – Bad Cannstatt – Hedelfingen in den Schulferien und außerhalb der Hauptverkehrszeit nur zwischen Feuerbach und Hedelfingen |
U14 | Remseck-Neckargröningen – Münster – Hauptbahnhof – Rotebühlplatz – Heslach Vogelrain |
U16 | Feuerbach Pfostenwäldle – Pragsattel – Daimler-Stadion nur bei Sportveranstaltungen |
U17 | Killesberg Messe – Hauptbahnhof – Degerloch Albstraße (– Möhringen) Messelinie |
U18 | Waldau – Möhringen – Vaihingen nur bei Sportveranstaltungen |
Umstellung der StraĂźenbahn auf Stadtbahnbetrieb
Die Umstellung der Straßenbahn auf Stadtbahnbetrieb war technisch anspruchsvoll, denn sie beinhaltete eine Umstellung der Spurweite von 1000mm auf 1435mm (Normalspur). Die Tunnelbauwerke in Stuttgart wurden vorausschauend schon mit einem für Stadtbahnfahrzeuge geeigneten Lichtraumprofil gebaut. Die für den Stadtbahnbetrieb vorgesehenen Strecken wurden zunächst auf ein Dreischienengleis umgebaut. Die dritte Schiene wurde später sukzessive bei den Strecken wieder ausgebaut, auf denen keine Straßenbahnen mehr verkehrten.
Eine weitere Herausforderung ergab sich durch die unterschiedlichen Bahnsteighöhen. Bei den alten Straßenbahnfahrzeugen war der Zustieg nur von der Straße oder von einem Tiefbahnsteig möglich, beim neuen Stadtbahnfahrzeug konnte der Zustieg wahlweise eben über einen Hochbahnsteig (bevorzugte bzw. endgültige Lösung) oder über einen Tiefbahnsteig erfolgen. Die Stadtbahnfahrzeuge älteren Typs (DT 8.4, DT 8.5, DT 8.7) sind mit sogenannten Klapptrittstufen ausgerüstet, die beim Tiefbahnsteig ausgeklappt werden können. Während der Übergangszeit, als in den Tunnelstrecken noch beide Fahrzeugtypen verkehrten, wurde der Bahnsteig hälftig als Hochbahnsteig umgebaut. Der Umbau der zweiten Hälfte war erst auf den Strecken möglich, auf denen keine Straßenbahnfahrzeuge mehr verkehrten.
Seit 1983 wurden drei Vorserienfahrzeuge des Stuttgarter Stadtbahntriebwagens DT8 (DT 8.1 bis DT 8.3) auf dem Abschnitt Plieningen – Möhringen der Linie 3 im Probebetrieb eingesetzt. 1985 wurde die Linie 3 von Plieningen nach Vaihingen als erste Linie komplett auf Stadtbahn umgestellt. Darauf folgten 1986 die Linien 1 und 14, 1988 die Linie 11 (damals noch Linie E), 1989 die Linie 9, 1990 die Linien 5 und 6, 1993 die Linie 7, 1994 die Linie 4, 1997 und 1998 die Linie 13 sowie 2000 die Linien 16, 17 und 18 als "Veranstaltungslinien". Zuletzt wurde 2002 die Linie 2 auf Stadtbahnbetrieb umgestellt.
Bis 2008 soll auch die letzte StraĂźenbahnlinie 15 auf Stadtbahn umgestellt werden, die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange.
Projekte
- Bau von AufzĂĽgen sowie Umbau aller Stationen auf Hochbahnsteig zum besseren Einsteigen fĂĽr behinderte Menschen oder Personen mit Kinderwagen
- Verlängerung der bestehenden Hochbahnsteige auf dem Abschnitt Daimler-Stadion/Schleyer-Halle – Innenstadtschleife der Tallängslinie auf 80 Meter, um bis zur Fußball-WM 2006 den Einsatz von Zügen in Doppeltraktion zu ermöglichen
- Umbau der Betriebleitstelle auf neuste Techniken und Einbau neuer IBIS-Geräte in die Fahrzeuge
- Stadtbahnmäßiger Ausbau der Strecke Olgaeck – Ruhbank/Fernsehturm (Südast der Straßenbahnlinie 15) unter Beibehaltung der Meterspur für den Museumsverkehr, also Umbau auf Dreischienengleis (begonnen im September 2005, geplante Fertigstellung bis 2007)
- Bau einer Kehranlage zwischen Zuffenhausen Kelterplatz und Schozacher StraĂźe fĂĽr Einsatzwagen und als provisorische Wendeanlage fĂĽr die Teilinbetriebnahme der U15 zwischen 2007 und 2010 (BauausfĂĽhrung: Mitte 2006)
- Verlängerung der Linie U6 von Möhringen Bahnhof über Möhringen Freibad und den Stadtteil Fasanenhof (neue Haltestellen: Bonhoefferkirche und Europaplatz) zum Gewerbegebiet Fasanenhof Ost (bis Ende 2008)
- Umstellung der kompletten Linie 15 mit den Abschnitten Nordbahnhofstraße und Zuffenhausen – Stammheim (teilweise im Tunnel) auf Stadtbahn (bis 2010)
- Wiederaufbau der 1990 stillgelegten Strecke zwischen den Stadtteilen Leinfelden und Echterdingen (Hinterhof) und evtl. unterirdische FortfĂĽhrung
- FortfĂĽhrung der U6 vom Gewerbegebiet Fasanenhof Ost zur Neuen Messe am Flughafen
- Neubau einer neuen Stadtbahnlinie (U12) vom Hauptbahnhof über Mittnachtstraße, Löwentor, Hallschlag und Münster nach Mühlhausen bzw. Remseck in Verknüpfung mit dem Projekt "Stuttgart 21"
- Weiter in der Diskussion, aber noch nicht in konkreter Planung befinden sich u.a. der "Lückenschluss" von Mönchfeld nach Mühlhausen (U5), die Erschließung des Gewerbegebietes "Wallgraben" zwischen Möhringen und Vaihingen und die Fortführung der "Neuen Messelinie" Richtung Filderstadt und darüber hinaus.
- Langfristig wird darüber nachgedacht, die Strohgäubahn ins Streckennetz aufzunehmen und über Stuttgart bis Neuhausen auf den Fildern durchzuführen. Dafür müssten Zweisystem-Triebwagen der Baureihe 450 eingesetzt werden, die gemäß dem Karlsruher Modell auch auf DB -Strecken verkehren würden.
Siehe auch
- Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS)
- S-Bahn Stuttgart
- Stuttgarter StraĂźenbahnen
- Zahnradbahn Stuttgart
- Standseilbahn Stuttgart
- Killesbergbahn Stuttgart
Weblinks
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Kategorien : Stadtbahn | Verkehr (Stuttgart)
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